Wie sind die Erfolge von Geistheilern zu erklären?
..., wenn Spekulationen um Placebo-Effekte,
Zufälle und Spontanremissionen offenbar zu kurz greifen? Als das Abendland noch christlich war, schien die Erklärung klar: Da erweist sich die Allmacht und Gnade Gottes, und Heiler sind Seine auserwählten Werkzeuge. Wie und warun Er das tut, liegt in Seinem unergründlichen Ratschluss – wir wissen es nicht, können es nur glauben, dankbar und demütig annehmen. Immer mehr Heiler lassen sich heute allerdings weniger vom Christentum als von östlichen Weltbildern
inspirieren. Inzwischen glauben die meisten, es sei eine besondere “Energie” im Spiel, die sie Kranken vermitteln. Dabei bieten sie Erklärungen an, wie man sie schon in der traditionellen chinesischen Medizin findet: Heiler behandeln gar nicht unmittelbar den physischen Leib, sondern einen “Energiekörper”, der mit dem Leib aufs engste verbunden ist. Krankheit entsteht, wenn es in diesem ätherischen Double zu Ungleichgewichten in der Energieverteilung kommt, wenn die
Energie nicht ungehindert fließen kann. Der Heiler behebt solche Blockaden – und das wirkt sich dann auch positiv auf die materielle Ebene aus. – Vielleicht aber missverstehen Heiler, was sie tun. Was von ihnen ausgeht, sind womöglich überhaupt keine Energien, sondern eher Informationen, mit denen gewisse schon vorhandene Energiefelder beeinflusst werden – Felder in unser natürlichen Umgebung, aber auch Felder im Patienten.
Diese Felder könnten im Heilprozess mit Informationen regelrecht “imprägniert” werden, so ähnlich wie es eine homöopathische Hochpotenz mit ihrer Lösung tut. Gerade auf diesem Gebiet finden zur Zeit viele spannende Forschungsaktivitäten statt. Für den Patienten ist aber eine andere Frage wichtiger: Wieviel Theorie benötigt er denn? Braucht er überhaupt eine Erklärung? Anders gefragt: Darf man ein Instrument erst dann einsetzen, wenn man vollauf verstanden hat, wie es
funktioniert? Dann müsste die Homöopathie bis heute mit einem Anwendungsverbot belegt werden. Und mit der Markteinführung von “Aspirin” hätte man 85 Jahre warten müssen. Solange dauerte es nämlich, bis die Wirkungsweise des Inhaltsstoffs, Acetylsalicylsäure, vollständig aufgeklärt war. Patienten denken da am besten an den Neandertaler. Schon der konnte Wurfgeschosse einsetzen, ohne die geringste Ahnung von Ballistik und Gravitation zu haben.
Und zumindest was unser Verständnis der physikalischen Gesetzmäßigkeiten betrifft, die Geistigem Heilen zugrunde liegen, befinden wir alle uns noch im Neandertal - was uns aber nicht davon abhalten sollte, zu heilen und uns heilen zu lassen. Ob hinter Geistigem Heilen ein Placebo-Effekt oder ein Psi-Effekt steckt, der Mann im Mond oder Rumpelstilzchen, ist für Hilfesuchende zweitrangig: Hauptsache, es hilft. Und wenn´s bloß Zufall ist – her damit! Mehr dazu in Fernheilen, Band 2 sowie in Geistheiler - Der Ratgeber, Kap. 37.
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