Umfragen spiegeln Meinungen wider, keine Tatsachen. Kritiker wenden ein: Wie Patienten die Erfolge von Geistheilern subjektiv einschätzen, erlaube keine Schlüsse darauf, wie sich ihre Krankheit objektiv, nach medizinischen Maßstäben, weiterentwickelt hat. Könnten sie sich nicht, zumindest vorübergehend, etwas vormachen? Täuschen sie sich womöglich über ihren wahren Gesundheitszustand - aus Wunschdenken oder unter dem suggestiven Einfluss eines Heilers, in dem sie so etwas wie einen «Wundertäter» sehen? Solche Fragen verleiten dazu, den subjektiven Faktor geringzuschätzen. Wenn ein Patient, der von Schulmedizinern jahrelang ergebnislos behandelt wurde, staunend erlebt, wie unter einer aufgelegten Hand seine Beschwerden nachlassen oder gar verschwinden, so kommt ihm jeder akademische Streit darüber, ob er sich die Besserung «bloß einbildet», reichlich müßig vor. Ebensowenig kümmert ihn, ob seine Fortschritte rein funktionaler Art sind oder eine organische Grundlage haben. Jenen Teil der Ärzteschaft, der naturwissenschaftliche Erkenntnisideale hochhält, mögen allein die quantitativ fassbaren körperlichen Veränderungen im Krankheitsbild interessieren. Doch aus der Perspektive des Patienten wiegen andere, nicht messbare Aspekte erheblich mehr: Beschwerdefreiheit, allgemeines Wohlbefinden, Lebensqualität, seelische Ausgeglichenheit und Zuversicht. Und wirken sich solche «subjektiven» Befindlichkeiten erfahrungsgemäß nicht auch im somatischen Bereich günstig aus?
Ein beeindruckendes Beispiel dafür bietet eine Frau aus Norddeutschland, die seit 1968 an multipler Sklerose litt - mit fortschreitenden Lähmungen, die sie an den Rollstuhl fesselten, Sprachstörungen und unsäglichen Schmerzen. Hinzu kamen schwerste Depressionen, denn ihr Fall schien aussichtslos. Entsprechend gehemmt, geradezu blockiert wirkte sie in ihrem Verhalten. Im Juli 1991 lernte sie den österreichischen Psi-Diagnostiker und Geistheiler Georg R. kennen. Nur ein paar Sekunden lang konzentrierte er sich schweigend auf sie - dann behauptete er, das Rückenmark sei noch nicht so weit geschädigt, dass eine Behandlung aussichtslos wäre. Daraufhin schöpfte die MS-Kranke neue Zuversicht. Abermals ließ sie sich ärztlich untersuchen. Doch ihre Neurologen konnten ihr nach wie vor nicht die geringste Hoffnung machen. Am 10. September 1991 bescheinigten sie ihr: «Nach dem bisherigen Verlauf der Erkrankung ist eine Besserung oder Beseitigung der dadurch [durch die multiple Sklerose] ausgelösten Beschwerden nach ärztlicher Erkenntnis und Erfahrung nicht mehr abzusehen.»
Doch die Frau gab nicht auf. Im Juli 1992 ließ sie sich von Freunden nach Österreich transportieren. Einen Monat lang legte ihr Georg R. nahezu täglich die Hände auf. Und das scheinbar Unmögliche trat ein. Am 24. August 1992 stellten ihr dieselben Neurologen folgendes Attest aus: «Die Symptomatik auf nervenärztlichem Gebiet hat sich deutlich gebessert. So sind zuvor vorhandene Sprachstörungen vollständig abgeklungen, auch eine erhebliche Gangataxie ist weitestgehend zurückgegangen. Die Patientin ist wieder imstande, ohne fremde Hilfe zu laufen. Es ist somit zu einer deutlichen Besserung des bekannten Krankheitsbildes gekommen.»
Abgesehen von diesen gravierenden Veränderungen der Symptomatik ist die Frau inzwischen wieder ein glücklicher, lebensfroher, psychisch ausgeglichener Mensch. Wie können Mediziner an solchen Veränderungen achselzuckend vorbeigehen?
Trotzdem ist die Suche nach objektiven Maßstäben vermeintlicher Genesungen sinnvoll, auch im Interesse der Behandelten. Ein Asthmatiker beispielsweise, den nach ein paar Reiki Sitzungen keinerlei Anfälle von Atemnot mehr plagen, hat allen Grund zur Freude und Dankbarkeit. Sollte er nicht dennoch feststellen lassen, ob die Behandlung auch die zugrunde liegenden Ursachen seines Leidens beseitigt hat: etwa die Verengungen der Atemwege, ein Schleimhautödem, die erhöhte Schleimsekretion oder ein gesteigerter Tonus der Einatmungsmuskeln, vor allem des Zwerchfells? Und hätte nicht auch Georg R.´s MS-Patientin daran gelegen sein müssen, dass Neurologen prüfen, was aus den Entzündungsherden im Zentralnervensystem geworden ist und ob der Prozess der Entmarkung zum Stillstand kam oder gar rückgängig gemacht wurde? Immerhin sinkt mit solchen Befunden die Wahrscheinlichkeit von Rückfällen, und erst sie erlauben den Schluss von zeitweiliger Symptomfreiheit auf anhaltende, vollständige Heilung.
Weiter: “Geistheilung”: stets widerlegbar durch medizinische Überprüfung?
Näheres in Geistiges Heilen - Das Große Buch sowie in Fernheilen, Band 2.
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