Seidl: Auch ein Laie sieht, daß hier ziemlich deutliche Veränderungen eingetreten
sind.
Im Mai-Bild sind alle Bilder sehr statisch. Das Bild ist ganz ruhig, es sitzt fest, es gibt keine Bewegung von hier nach da. Man sieht hier das Muster des Herrn, seine Schwachstellen und seine Stärken, aber es bewegt sich nichts. Im November-Bild kommt nun Bewegung rein. Finger 2 und 3 haben sich miteinander verbunden, auch 3 und 4. Finger 3 sucht eine Anbindung an Finger 5. Was das bedeutet, möchte ich im großen Kreis nicht erläutern, denn das würde seine Persönlichkeitsstruktur offenbaren, und das will ich nicht. Das ganz Wichtige aber ist die Bewegung bei Finger 2, der "aufzumachen" und "rüberzugehen" versucht. Das kann in der Praxis bedeuten, daß er heute sogar verstärkt Symptome und Beschwerden hat, einfach weil vieles in Bewegung gekommen ist; es kann sein, daß es ihm schlechter geht. Eindeutig kenntlich ist ein Versuch der Heilung, der Regenerierung, der Verbesserung der Struktur; diese Bewegung ist so deutlich, das sieht auch jeder Laie. Versuchsleiter: Was sagt Ihnen das November-Bild in Bezug auf Veränderungen des Krankheitsbilds? In welchen Bereichen kommt es zu Besserungen, oder wo bahnen sich welche an? Seidl:
Also, der Nieren-Meridian ist am stärksten in Bewegung; zur Niere gehören nach der chinesischen Medizin unter anderem die Knochen, die Zähne, Gehirn, Nervensystem. Wir sehen auch, daß die Farbe im neuen Bild viel frischer ist: Das Blau wird wesentlich heller und strahlender. Im ersten Bild ist es eher grau - immer auch ein Indiz für Angst, für Furcht. Und Furcht hemmt den Energiefluß; und jeder Heilungsprozeß scheitert, wenn es nicht gelingt, Angstbarrieren abzubauen. Denn Angst, das weiß man aus der Streßforschung, schnürt zu. Angst hat evolutionsbiologisch die Funktion, mich vor dem Verbluten zu schützen für den Fall, daß ich verletzt werde; außer Kampf- oder Fluchtreaktionen wird alles abgewürgt, also z. B. Sexualleben, Verdauungsfunktionen, Denkfähigkeit - aber auch alle heilerischen Prozesse, alle Ausleitungsprozesse. Darum dieses statische erste Bild mit dem Grau, gegenüber der Bewegung im neuen Bild mit dem wunderschönen Hellblau.
Patient S.: Der weiße Leuchtkranz um die Fingerkuppen ist nicht geschlossen. Ein Grund zur Besorgnis? Seidl: Nein, das wäre ein Mißverständnis. Wäre er ganz geschlossen, so wäre dies genauso schlecht, wie wenn er ganz offen wäre. Zum Vergleich: Wäre Ihre Haut ganz zu, und Sie zögen einen Lack darüber, dann würden Sie eingehen. Zieht man Ihnen die Haut ab, so gingen Sie ebenfalls ein. Patient S.: Also spielt eher die Farbe eine Rolle? Seidl:
So können Sie es auch nicht sagen. Es ist die Gesamtmischung aus Farbe, Öffnung und Bewegung, auf die es ankommt. Am gravierendsten ist, wie gesagt, diese enorme Bewegung im Nierenbereich, was aber auch - über das hinaus, was Sie unter Heilung verstehen - eine Neuorientierung des Menschen in den zugeordneten Themenbereichen bedeutet. Dazu gehören in diesem Fall auch zwischenmenschliche Beziehungen. Es werden neue Wege gesucht. Und dies entscheidet letztlich mit darüber, in welchem Maße Heilung gelingt oder nicht. Denn der Geist formt den Stoff. Der Heiler kann ihn vehement in eine Richtung schubsen, aber wenn Ihr Geist Nein sagt, dann ist es aus.
Patient S.: Ja, Bewegung gab es bei mir in den letzten Monaten zwar nicht in der Partnerschaft, aber jede Menge im Beruf. Seidl: Sie blocken nicht mehr ab, sondern Sie suchen eine neue Antwort. Und zwar geht Ihre Suche Richtung Herzenergie, das heißt, Sie wollen Ihre zwischenmenschlichen Beziehungen mit Herzqualität verbinden. Das Energieniveau insgesamt ist stärker geworden, die Farbe ist schöner, und Bewegung ist drin. Das sind die drei Kernpunkte.
Versuchsleiter: Auf dem Mai-Bild sind vier gelbe Doppelringe zu sehen, in etwa auf einer Geraden im unteren Drittel. Seidl: Die sind maschinell bedingt. Ich erwähne alle relevanten Merkmale, soweit sie notwendig sind.
|
| |
| |