Heilen ohne Grenzen? Fernheilen im
Test 1998 - 55 Geistheiler und 120 chronisch Kranke beteiligt
Bei chronischen Leiden, die aus schulmedizinischer Sicht "behandlungsresistent" erscheinen, erzielen "Fernheiler" statistisch signifikante Erfolge: Nicht nur die seelische Verfassung und Lebensqualität der Patienten verbessern sich im allgemeinen deutlich, sondern auch die körperliche Symptomatik. Dies ist
die Bilanz einer großangelegten Studie, bei der 55 Geistheiler, unter Aufsicht eines neunköpfigen Teams von Medizinern und Psychologen, von Mai bis September 1998 120 Langzeitkranke betreut haben. An der Studie waren Wissenschaftler mehrerer Universitäten und privater Forschungsinstitute beteiligt.
Am "Fernheiltest" nahmen insgesamt 120 chronisch Kranke teil, die sich auf Presseaufrufe hin beworben haben und aus über 280 Bewerbern ausgewählt worden
sind. Gefordert wurde, daß die Krankheit seit mindestens zwölf Monaten besteht, ihre Diagnose durch Befundberichte von Ärzten oder Kliniken abgesichert ist und belegbar resistent gegen medizinische Behandlungsversuche war. Die Hälfte der 120 Patienten, also 60, wurde der "Therapiegruppe" zugelost. (Die übrigen 60 bildeten, zum Vergleich, eine Kontrollgruppe: Sie blieb im Versuchszeitraum geistig unbehandelt.) Am häufigsten vertreten waren Erkrankungen des
Nervensystems und der Sinnesorgane (29,2 %), gefolgt von Krankheiten des Skeletts, der Muskeln und des Bindegewebes (24,2 %), des Kreislaufsystems und der Atmungsorgane sowie angeborene Anomalien (jeweils 5 %). 670 Jahre Leiden brachte die Behandlungsgruppe zusammengerechnet mit:
Durchschnittlich über elf Jahre (Mittelwert: 11,24) quälten sie sich bereits mit ihrer Krankheit - jeder Zweite über acht Jahre. Zwar befanden sich vier von fünf "Fernbehandelten" bei Testbeginn
noch in ärztlicher Behandlung (79,2 %); doch dies waren sie im Schnitt schon seit 10,4 Jahren, ohne entscheidende Hilfe gefunden zu haben. Um sie kümmerten sich, 20 Wochen lang, 50 Heiler, die im Schnitt seit knapp neun Jahren heilerisch tätig sind, aus sieben europäischen Ländern. Die Therapiegruppe wurde dreigeteilt: - 20 Patienten der Kontaktgruppe wurden fünf Monate lang von dem Heiler D. betreut, den sie bei Testbeginn persönlich kennenlernten und seither gelegentlich aufsuchen oder telefonisch um Rat fragen konnten. - Zehn weitere Versuchspersonen wurden der Amulettgruppe zugewiesen: Sie erhielten von D. ein Objekt, das er zuvor mit "Energie" aufgeladen hatte. Seither trugen sie es am Körper.. - Eine Anonyme Gruppe von 30 Patienten wurde unterdessen von den übrigen 49 Heilern betreut -
jeweils von 4 bis 6 pro Patient. Ihnen lag nichts weiter vor als ein Foto der Betreffenden. Name, Adresse, Diagnose waren den Heilern unbekannt, und es kam zu keinerlei persönlichen Kontakten.
Vor Beginn und nach Abschluß des Tests bewertete ein Team von neun Ärzten, Heilpraktikern und Psychologen Zustand und Entwicklung der vorliegenden Krankheitsbilder, beschrieb und quantifizierte sie auf vorbereiteten Formularen. Zu beiden Anlässen füllten alle Versuchspersonen den
"SF-36" aus: einen standardisierten, in der Medizinforschung bewährten Fragebogen des amerikanischen "Medical Health Trust", dessen elf Items acht verschiedene Aspekte des Gesundheitszustands erheben. Jeder Patient führte zudem alle sieben Tage ein "Wochenprotokoll". Einen Großteil des angesammelten Datenbergs hat eine Psychologin der Universität Freiburg abgetragen, die dar-über ihre Diplomarbeit schrieb. Ihre statistische Auswertung läßt Trends erkennen, die
manches gängige Vorurteil ins Wanken bringen: 1. Fernheilung wirkt - seltener zwar, als überschwengliche Esoteriker in Aussicht stellen, aber erheblich häufiger und tiefgreifender, als Skeptiker für möglich halten. Bei Testende ging es den Fernbehandelten in allen Untergruppen statistisch signifikant besser als der Kontrollgruppe (siehe unten Grafik 1) - sowohl gemäß der Selbsteinschätzung der Patienten als auch im Urteil des Ärzteteams.
2. Die Fernbehandelten erfuhren in der Regel einen beträchtlichen Zugewinn an Lebensqualität. Sie spüren mehr Zuversicht, Lebensfreude und Kraft, mehr Interesse und Motivation, mehr innere Ruhe und Ausgeglichenheit. 3. Vielfach verbesserte sich auch die körperliche Symptomatik beträchtlich, vereinzelt verschwand sie vollständig. 4. Fernheilen, das
persönliche Kontakte einschließt, ist einer rein anonymen "Energieübertragung" überlegen.
(Siehe unten Grafiken 2 und 3.) Wie eine qualitative Auswertung der "Wochenprotokolle" sowie der ärztlichen Gutachten zeigt, erzielte der Heiler D. bei seinen Patienten eine Besserungsquote von 57,5 % (davon 12,5 % im psychischen Bereich, weitere 45 % auch hinsichtlich der schweren körperlichen Symptome) - gegenüber 50 % in der Anonymen Gruppe (davon 10 % rein psychisch). Nur bei 22,5 % von D.´s Patienten, aber bei 47 % der Anonymen Gruppe blieb der Gesundheitszustand unverändert oder verschlimmerte sich. Dabei ist obendrein zu berücksichtigen, daß sich die "Anonyme Gruppe" alles in allem aus leichteren Fällen zusammensetzte, wie sich bei einer nachträglichen Feinanalyse der Ausgangsdaten herausstellte: So brachten Patienten der "Anonymen Gruppe" im Durchschnitt 1,47 Diagnosen mit - D.´s Patienten hingegen 2,95 (Kontaktgruppe) bzw. 4,1 (Amulettgruppe). Ähnlich ausgeprägte Unterschiede zeigten sich bei der mittleren Dauer der Beschwerden (Anonyme Gruppe: 12,03 Jahre, Kontaktgruppe: 6,56 Jahre, Amulettgruppe: 18,88 Jahre), bei der Anzahl der konsultierten Ärzte (Anonyme Gruppe: 3,67, gegen-über 17,04 in der Kontakt- und 5,87 in der Amulettgruppe) und der Anzahl der aufgesuchten Kliniken (Anonyme Gruppe: 1, gegenüber 3,8 in der Kontakt- und 4,14 in der Amulettgruppe). Auch hatten in der Anonymen Gruppe nur 28,6 % der Patienten die ärztliche Prognose erhalten, ihr Leiden sei "unheilbar" - jedoch 60 % der Kontaktgruppe und gar 85,7 % der Amulettgruppe. Um so schwerer wiegt, was D. bei seinen Patienten erreichte.
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