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Bibliographie

Harald Wiesendanger, geb. 1956 in Lörrach/Baden, studierte ab 1975 Philosophie, Psychologie und Soziologie - zunächst in Basel, dann an der Universität Heidelberg, wo er 1982 zum Dr.phil. promovierte. Seit 1986 arbeitet er als freier Publizist, Verleger, Lektor und Veranstaltungsorganisator in einem Odenwalddorf östlich von Heidelberg. Sein Themenschwerpunkt: Grenzgebiete der Wissenschaften, der Psychologie und Medizin.

Als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) brachte er mehrjährige Forschungsarbeiten über die Analytische Philosophie des Geistes zum Abschluss (Ursprung und Entwicklung des modernen Materialismusstreits, 1983). Daraus ging sein erstes Buch hervor, Mit Leib und Seele. Ursprung, Entwicklung und Auflösung eines philosophischen Problems (1987); darin hinterfragt er, am Beispiel des klassischen Leib-Seele-Dualismus, den altehrwürdigen Anspruch von Philosophen, anders als empirische Wissenschaftler a priori zu zeitlos gültigen, "notwendig wahren" Erkenntnissen über das "Wesen" alles Seienden zu gelangen. Für ihn selbst wurde dieses Buch zur Leiter, auf der er aus seinem Fach ausstieg - in die Wissenschaftspublizistik.

Nach mehreren Jahren als Redakteur und Chefredakteur bei Tageszeitungen und Fachzeitschriften gründete und leitete er die "PSI-Presseagentur für Grenzgebiete der Wissenschaft" (1988-2004), die u.a. die monatlichen Pressedienste PSI und Paramed (für Alternativ- und Paramedizin) herausgab.. Deren Themenspektrum reichte von Esoterik allgemein über Okkultismus, Astrologie, Jenseitsforschung und veränderte Bewusstseinszustände bis hin zu Reinkarnation und Geistiges Heilen. Darüber hinaus verfasste er rund 50 Bücher (siehe Lesetipps), zu 15 weiteren trug er als Koautor oder Lektor bei. Inzwischen sind von Wiesendanger über 3000 Artikel erschienen (Bibliographie): in Tages- und Wochenzeitungen wie Die Zeit, Die Welt, Frankfurter Allgemeine, Frankfurter Rundschau, Süddeutsche Zeitung, Rheinischer Merkur und Bild, ebenso in Fachzeitschriften wie Bild der Wissenschaft, Psychologie heute, Ärzte Zeitung, Erfahrungsheilkunde, Bio und Esotera; er gehörte dem Redaktionsteam der Zeitschrift “Wendezeit” (früher: Wassermann-Zeitalter) an. Daneben beriet und belieferte Wiesendanger Rundfunk- und Fernsehanstalten im In- und Ausland bei Sendungen zu "Psi"-Themen. Er war Mitorganisator der alljährlichen Internationalen "Psi-Tage" in Basel, des traditionsreichsten und weltweit bedeutendsten Publikumskongresses für Grenzwissenschaften, um dessen Pressearbeit er sich zugleich kümmerte.

Seit Ende der achtziger Jahre haben ihn vor allem drei Themenschwerpunkte beschäftigt: zunächst Reinkarnation und Geistiges Heilen, dann unkonventionelle Medizin.

Zum Thema Reinkarnation veröffentlichte Wiesendanger die drei Bücher Zurück in frühere Leben - Möglichkeiten der Reinkarnationstherapie (2003 in erweiterter Neuauflage erschienen),  Wiedergeburt - Herausforderung für das westliche Denken und Zeitreiseführer. Reinkarnationstherapeuten und andere Wiedergeburtshelfer - Ein Streifzug durch eine esoterische Subkultur (vergriffen). Er zählte zu den Mitorganisatoren des Kongresses “Reinkarnation - Wahn oder Wirklichkeit?” im Rahmen der 18. Basler Psi-Tage (24.-27.11. 2000). Wiesendanger war Mitglied der Association for Past-Life Research and Therapies.

Dem Thema Geistiges Heilen widmete er 17 Sachbücher (siehe Lesetipps), darunter die Bestseller Geistheiler - Der RatgeberDas Große Buch vom Geistigen Heilen - Möglichkeiten, Grenzen, Gefahren, Geistiges Heilen in der ärztlichen Praxis, Wie Jesus heilen und Geistiges Heilen für eine neue Zeit - Vom “Wunderheilen” zur ganzheitlichen Medizin (mit 23 namhaften Mitautoren); schrieb unzählige Nachrichten, Hintergrundberichte, Kommentare, Serien und Dokumentationen; referierte auf Kongressen, trat Dutzende mal in Rundfunk und Fernsehen auf; bezog Heiler wiederholt in Umfragen, Tests und Experimente ein (siehe Heilen erforschen), meist in Zusammenarbeit mit aufgeschlossenen Ärzten und Wissenschaftlern: unter anderem in einem “Fernheil-Test” 1998/99 mit 55 Heilern aus sieben Ländern Europas und 120 chronisch Kranken, dokumentiert in Heilen ohne Grenzen. Der Erfolg dieser Studie gab den Anstoß zu EUHEALS, einem europaweiten, bis 2004 andauernden Forschungsprojekt, das von der Europäischen Gemeinschaft unterstützt wird: Dafür rekrutierte und koordinierte Wiesendanger rund 500 Heiler aus 21 Ländern Europas, die sich auf Distanz um 400 “behandlungsresistente” Patienten kümmern, welche an Chronischer Erschöpfung (CFS) oder Multipler Chemikalien-Unverträglichkeit (MCS) leiden.

Von 1996 bis 1999 gab er Der Heiler heraus, ein "Magazin für mehr Geist und Seele im Gesundheitswesen". Er gehörte dem Editorial Panel des International Journal of Healing and Caring (hrsg. von Dr. Daniel Benor) an. Von 1992 bis 2006 führte er eine Heiler-Datenbank (Auswege), die auf mehreren Umfragen unter rund 1000 Heilern im deutschsprachigen Raum beruht. Im Laufe der vergangenen zehn Jahre haben ihn Tausende von verunsicherten Patienten in Briefen, Anrufen und Begegnungen hilfesuchend an ihn gewandt. “In Geistheiler - Der Ratgeber fasse ich zusammen, was ihnen ehrlicherweise zu sagen ist.” ARD, ZDF und Dritte Programme empfahlen mehrere Bücher von Harald Wiesendanger als Begleitliteratur zu Sendungen über das Phänomen Geistiges Heilen.

Im Jahre 1994 rief Wiesendanger den “Dachverband Geistiges Heilen” (DGH) ins Leben, dessen Erster Vorsitzender er vier Jahre lang war*; zu seiner Zeit waren ihr bis zu 24 Verbände mit zusammengerechnet rund 50.000 Mitgliedern angeschlossen, womit sie zeitweilig “die größte Interessengemeinschaft ihrer Art in Westeuropa” war (Ärzte Zeitung 152/16.8.1995). 1998 zog sich Wiesendanger von diesem Projekt allerdings zurück, weil "auch Geisteskinder mitunter derart missraten, dass man sie schließlich mit einem Seufzer der Erleichterung zur Adoption freigibt".

Eine Bestandsaufnahme des Elends der heutigen Heilerszene, seiner Opfer und Nutznießer, legte er in seinem Buch "Heilen 'Heiler'?" vor (3. erw. Aufl. 2009).

Im Jahre 2006 rief Wiesendanger die Stiftung AUSWEGE ins Leben, die chronisch Kranken unkonventionelle therapeutische Auswege eröffnen will, welche auch Geistiges Heilen einschließen. “Mit AUSWEGE”, so sagt er, “will ich etwas von meinem unbegreiflichen Glück zurückgeben: selber drei gesunde Kinder zu haben“.

Parallel baute er die “Internationale Vermittlungsstelle für herausragende Heiler” (IVH) auf, die bis Frühjahr 2008 bereits rund 140 Heiler aus 34 Ländern einbezogen hat; innerhalb der IVH ist ein “Christliches Heiler-Netzwerk” (CHN) entstanden, mit Rücksicht auf Patienten, die bisher aus religiösen Gründen zögern, sich auf Geistiges Heilen einzulassen

Dass ihn nicht nur grenzwissenschaftliche Themen beschäftigen, zeigen seine Bücher Auf der Suche nach Sinn (2005) und Sinn finden (2005), in denen er sich mit “Wozu?”-Fragen auseinandersetzt. Auf kurz oder lang (2002) und Auf weiter Flur (2003) bieten “Aphorismen, Anekdoten, Analysen, Anarchismen über Gott und die Welt”, so ihr Untertitel. Hier unternimmt Wiesendanger Ausflüge in die Aphoristik, die Satire, den Kommentar - ins vorsätzlich Unausgewogene und Zugespitzte, ob es nun um Liebe und Ehe geht, um Kinder und Erziehung; um Esoterik, Wissenschaft und Kultur, Moral und Charakter; Gesellschaft und Medien; Gott und Kirche; Leben, Tod und Sinn.

In jüngster Zeit beschäftigen ihn, unter dem Eindruck von Erfahrungen mit seiner Stiftung Auswege, vor allem die gesundheitspolitischen und wirtschaftlichen Hintergründe unseres kranken Gesundheitswesens, die Ohnmacht ganzheitlicher Behandlungsansätze in der industriegelenkten westlichen Schulmedizin, die Expertengläubigkeit der psychologischen Gesellschaft, die unterschätzten Fähigkeiten von Laienhelfern. Zu diesen Themen veröffentlichte er die neunbändige Schriftenreihe Psycholügen sowie die Buchtitel Unheilkunde. Die 12 Märchen der Psychiatrie - Wie eine Pseudomedizin Hilfesuchende täuscht (2017), Teufelszeug - Warum wir von Psychopharmaka fast immer die Finger lassen sollten und Die Krankmacher. Unser Gesundheitswesen im Griff organisierter Kriminalität (2018). Ende 2017 startete er eine Online-Petition für eine neue Psychiatrie-Reform.
   
In einem ausführlichen Porträt kennzeichnete ihn die Ärzte Zeitung als einen "Grenzgänger zwischen Wissenschaft und Aberglaube", dessen publizistische Tätigkeit für eingefleischte Esoteriker ebenso ein Ärgernis darstelle wie für hartgesottene Szientisten. "Wir brauchen dringend Wissenschaftler, die Anomalien aushalten können, wenn neuartige Erfahrungen althergebrachte Theorienrahmen sprengen - ebenso dringend, wie Okkultisten wissenschaftliches Argumentieren lernen müssen. Wie ich einerseits auf rätselhafte Phänomene aufmerksam zu machen versuche, die der etablierte Wissenschaftsbetrieb übersieht, verkennt oder totschweigt, so warne ich andererseits davor, sie voreilig als 'gegeben' hinzunehmen", so umreißt Wiesendanger sein Hauptanliegen.

Inzwischen zählt er zu den angesehensten und einflussreichsten Grenzwissenschaftlern und Wissenschaftspublizisten im deutschsprachigen Raum. Für seine Leistungen wurde er 1995 mit dem Preis für Parapsychologie der Schweizer Hedri-Stiftung ausgezeichnet; 1998 zum Würdenträger des Forschungszentrums für Traditionelle Volksmedizin in Moskau und des Russischen Heilerverbands ernannt; im Jahr 2000 von seinen zwei kleinen Töchtern (damals 3 und 5) bei Mohrenkopf, Kinder-Cola und einer Tüte Gummibärchen mit einer Zustimmungsquote von 100 Prozent zum “besten Papi der Welt” gekürt - “auf nichts in meinem Leben”, so findet der Geehrte, “kommt es mehr an als auf dies”.

* Nachtrag 3/2012: Bekannte haben mich auf einen Artikel über meine Person in dem berüchtigten Internetpranger PSIRAM aufmerksam gemacht. (Zu den kriminellen Machenschaften dieser Cybermobbing-Plattform siehe www.esowatch.de, http://gruppe42.com/2017/04/08/psiram-ist-ein-instrument-um-systemkritiker-mundtot-zu-machen-markus-fiedler-und-42-fragen/, http://www.allmystery.de/themen/gg71244, https://antipsiram.wordpress.com, http://de.wikimannia.org/Psiram, https://netzfrauen.org/2015/04/21/wie-psiram-menschen-und-gruppen-diffamiert/, http://www.mmnews.de/index.php/etc/14391-psiram-hetzer-packt-aus, http://psiram.us/, https://gloria.tv/article/QaQa4j2WQG6E26jvd9neJEapy, http://www.jocelyne-lopez.de/blog/2014/04/mobbing-netzwerk-esowatchpsiram-er-ging-darum-claus-fritzsche-zu-debunken/) Aus welchen Quellen die anonymen Autoren ihre Informationen über mich beziehen, lassen sie im Dunkeln. Jedenfalls nicht aus Gesprächen mit mir, kein Psiram-Autor hat jemals Kontakt mit mir aufgenommen. Mir fehlen Zeit und Lust, zahlreiche sachliche Fehler zu korrigieren; ohnehin gäbe es keine Chance dafür, denn Psiram-Macher sind auf keinem Weg erreichbar: Feige verstecken sie sich hinter Kürzeln und Pseudonymen, ein gesetzlich vorgeschriebenes Impressum gibt es nicht, Schreiben an die unter “Kontakt” angegebene eMail-Adresse kommen als “unzustellbar” zurück. Um bloß eine von mehreren üblen Nachreden zu berichtigen: "Rauswurf aus dem DGH .... wurde putschartig aus dem DGH herausgedrängt" (letzter Abschnitt). Die Wahrheit ist: Am 26.1.1998 habe ich - als damals einstimmig gewählter Erster Vorsitzender - in einem Rundbrief (siehe hier) an DGH-Mitglieder und Vorstandskollegen meine Ämter und Funktionen niedergelegt, mich von "meinem Kind" distanziert und meine Beweggründe dafür erläutert. (Siehe auch Heilen ‚Heiler’?“.) Das Gerücht, ich sei "rausgeschmissen" worden, wurde nachträglich von einer kleinen intriganten Clique innerhalb des damaligen Vorstands gestreut, anscheinend in Sorge, dass der von mir 1994 ins Leben gerufene Dachverband Geistiges Heilen (DGH), der eng mit meinem Namen verbunden war, nach meinem Rückzug auseinanderbrechen oder zumindest Imageschaden nehmen könnte. Verfahren wurde dabei, psiram-like, frei nach Macchiavelli: „Wenn du einer Kritik sachlich nichts entgegenzusetzen hast, beseitige den Kritiker. Solange Mord strafbar ist, versuche es mit Rufmord.“
 

Eine Autorenlesung aus “Geistheiler - Der Ratgeber” findet um die Jahrtausend- wende andächtige Zuhörer. :-)

 

Bequem zwischen allen Stühlen

Neun Fragen an Harald Wiesendanger -
Im Interview mit LIBRI 5/2000


Ihr unerkanntes Talent?
Bequem zwischen allen Stühlen sitzen.
 
Ihr schönster Charakterfehler?
Idealen zuliebe: unbegrenzte Vertrauensvorschüsse.

Ihr ältestes Vorbild?
Ich brauche keines.

Welche Autoren bewundern Sie?
Karl Kraus, Max Frisch, Ludwig Wittgenstein, Peter Bieri, Richard Rorty, Peter Gotzsche.

Welche Autoren halten Sie für maßlos überschätzt?
Bestseller-Autoren.

Ihr Lieblingszitat?
"Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen."
(Chinesisches Sprichwort)

Der beste erste Satz eines Buches?
"Die Erde schenkt uns mehr Selbsterkenntnis als alle Bücher,
weil sie uns Widerstand leistet. Und nur im Kampfe findet der
Mensch zu sich selber" (Antoine de Saint-Exupery, "Wind, Sand
und Sterne")

Welches Buch hätten Sie selbst am liebsten geschrieben?
Die Bibel. Zwar mit deutlich überarbeitetem Inhalt, möglichst aber mit gleicher Auflage.

Ihr Lebensmotto für die nächsten sieben Tage?
Der beste Weg, um zu einer großen Vollkommenheit zu gelangen, ist fast immer der, sich in kleinen Dingen alle Mühe zu geben. (Maria Ward)

 

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