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»Re-Inkarnation?« Hans Endres lächelt, als unser Gespräch darauf kommt. »Worauf es ankommt, ist doch eher ‚Prä-Inkarnation‘: Menschen müssen auf ihr zukünftiges Schicksal vorbereitet werden«, meint der über Achtzigjährige, der seit einem halben Jahrhundert esoterische Lebenshilfe-Seminare veranstaltet.  »Wenn ich den Zug verpaßt habe«, vergleicht er, »dann ist es doch wurscht, ob der nun aus Paris, Hamburg oder Zürich kam. Entscheidend ist, wo ich hin muß - und wann ich welchen Zug besteigen muß, der mich dorthin bringt.«

Immer mehr »Rückführer« verbinden neuerdings beides: Sie geleiten rück- und vorwärts, bieten neben »Regressionen« auch »Progressionen« an (von lat. progredi: vorwärts-, weitergehen, fortschreiten): »Vorausführungen« in die eigene Zukunft.

10. Januar 1985, in einer Naturheilpraxis in Pirmasens. »Gehe bitte den Zeittunnel nach vorn, in die Zukunft... bis zu deiner nächsten Verkörperung«, weist der Heilpraktiker Werner J. Meinhold, Jahrgang 1944, den hypnotisierten P. an.

Da findet sich der junge Mann im Jahr 2236 nach Christus wieder auf einer Raumstation im All, die »aussieht wie ein Schlauch und sich dreht wie ein Rad; in der Mitte eine Spindel, außen wie ein großer Schlauch, wo die ganzen Wohn- und Schlafeinheiten sind.  In der Mitte ist vor allem die technische Anlage, Energieversorgung und so weiter untergebracht.« Hier arbeite er ab und zu, »aber nicht als Astronaut, sondern eher als Wissenschaftler«: »Ich habe was mit Kybernetik zu tun.« Bewegt beschreibt P. den tiefblauen, klaren Sternenhimmel. Fasziniert »erlebt« er, wie ein Raumschiff auf seiner Basis landet.

»Kannst du deinen Namen sagen?« will Meinhold wissen.

»Atax oder Arax.«

»Weißt du, wie alt du bist?«

»Ich schätze, so 40, 50. «

Woher Atax kommt, weiß er nicht so genau: »Von Amerika.« Es könne allerdings sein, »daß Amerika größer wird, daß von Südamerika gewisse Teile mit dazugehören. Irgendwas mit Brasilien surrt mir da im Kopf herum.«

Sein Äußeres? »Schlanker Typ, vielleicht ein Meter achtzig. Weiße Hautfarbe. «

Nach näheren Einzelheiten aus seinem Leben im 23. Jahrhundert befragt, sieht P. »ein kleines Kind und eine Frau, mit denen ich zusammen bin, wenn ich zu Hause bin.« Die Frau »hat braune Haare, ein leicht asiatischer Touch, und ist nicht ganz so groß wie ich. Das Haar hängt an den Seiten runter, eher ein bißchen schlampig. Das Kind ist noch ziemlich jung, kann grad laufen, es ist ein Mädchen.«

Nun schaut sich Atax in der »recht teuren Wohnung« seiner Familie um. »Der zentrale Raum ist eine Art Achteck und in der Mitte vertieft, schön gemacht außenrum. In der Mitte ist der zentrale Aufenthaltsraum, also der Platz der Familie, wo man spielt oder was anschaut, Monitor.« Die ganze Einrichtung sei »silber und weiß« gehalten. »Der zentrale Raum ist mindestens vier bis fünf Meter hoch, fast eine Kuppel oben, aber nicht im alten Stil ... Ein paar Schleusen gehen zu anderen Räumen hin und eine raus auf den Gang ... Alles ist ohne Tageslicht.«

»Zwischendurch« sucht Atax in Fernost »die Natur oder einen Freiraum«. Er sieht »ein Stück von einem chinesischen Tempel, ein Pagodendach. Hinten ist ein Wald, kleine, verkrüppelte Bäumchen, vorne ist eine Straße. Es ist irgendwie ganz abgelegen - vielleicht irgendwo in der Gegend von Tibet ... Ich glaubeich strebe da hin, um Weisheit zu finden.«

Seine künftige Verkörperung als »Atax« entdeckte P. im Laufe einer Reinkarnationstherapie, die Werner Meinhold zwischen 1983 und 1986 mit ihm durchführte. Deren Dokumentation, gestützt auf lückenlose Tonbandmitschnitte der vier- bis sechsstündigen Sitzungen, füllt über 400 Buchseiten. Daß P. dabei nicht nur frei phantasierte oder erinnerte Bilder aus einem Science-Fiction-Film abrief, sondern einen visionären Ausblick auf Bevorstehendes tat, erwägt Meinhold allen Ernstes: »Offensichtlich besteht die Möglichkeit zum exakten Erfassen einer Zukunft. « Aus dem Mund eines anerkannten Hypnose-Experten wiegt diese Einschätzung schwer; Meinhold präsidiert nicht nur dem Landesverband Rheinland-Pfalz der »Union Deutscher Heilpraktiker« - als Vorsitzender der »Deütscheu Gesellschaft für Therapeutische Hypnose und Hypnoseforschung e.V. « hat sich der studierte Maler und Kunsthistoriker, der seit 1968 als Heilpraktiker frei praktiziert, mit einer umfangreichen Vortrags-, Lehr- und Forschungstätigkeit sowie mehreren Buchveröffentlichungen einen Namen gemacht.

Was rückwärts klappt, wird vorwärts schon nicht schiefgehen: Mit dieser Logik werben Reinkarnationstherapeuten wie Meinhold immer häufiger für »Progressionen«: »Vorausführungen« auf dem weiteren Lebensweg, zum eigenen Tod, zum astralen Austritt in ein körperloses »Zwischenleben«, ja, zu späteren Inkarnätionen. Allein in der Bundesrepublik dürften schon Zehntausende hoffnungsfroh nach jenem versunkenen Schatz getaucht haben, der dem größen deutschen Aufklärungsphilosophen und Universalgelehrten Wilhelm Leibniz (1646 - 1716) bereits 1704 schwante: Jeder Mensch kenne »in seinem tiefsten Inneren« seine eigene Zukunft. »Phantastischerweise« könne »man jemanden sogar in seine Zukunft versetzen«, und »nach der Rückkehr erinnert er sich an alles«, verspricht der Reinkarnationstherapeut Helmut Kritzinger, Leiter einer »Esoterischen Akademie« in Darmstadt und Gründer eines »Berufsverbands deutscher Lebensberater«, eine Dienstleistung ohne Aufpreis. Selbst Thorwald Dethlefsen, die charismatische Leitfigur deutscher Wiedergeburtsbewegter, praktizierte sie zeitweilig. Beim Frankfurter Karl Everding, einem studierten Erziehungswissenschaftler und Psychologen, sind solche »Progressionen« fester Bestandteil von »Transformationsseminaren«.  Gutbetuchte Indophile ließ er dafür im Januar 1989 sogar nach Bombay einfliegen; für tausend Mark Seminargebühren, plus Unterkunft und Verpflegung »in einem klimatisierten Hotel«, bot er dort »acht intensive Tage voll Nähe, Wärme, Offenheit und Verbundenheit«, in denen »Führungen in die Zukunft« mithelfen sollten, »dein Leben jetzt zu transformieren, Blockaden loszulassen und lebendiger zu sein«. Daheimgebliebenen verkauft der »Lebenshelfer« Kurt Tepperwein, Leiter eines »Instituts für Mental-Training« in Bergisch-Gladbach, für DM 128,- ein »Selbsthilfe-Heimseminar« in Form von fünf Kassetten; neben der Altersregression preist der Heilpraktiker und Hypnotherapeut darauf auch die »Progression« als »keineswegs schwierige Technik«, die »jeder nach einiger Übung sicher anwenden« könne.« (Immerhin leitet Tepperwein den »Internationalen Arbeitskreis für Hypnoseforschung« und ist Präsident der »Akademie für interdisziplinäre Medizin«; seit Jahren bildet er in Sonderseminaren Ärzte und Heilpraktiker in medizinischer Hypnose aus.) »Noch phantastischer« als eine Rückführung sei es, »daß man jemanden sogar in seine Zukunft versetzen kann und er sich nach der Rückkehr an alles erinnert.  Wer den Mut hat, kann damit sogar seinen eigenen Tod erleben.«

Die bunten visionären Bilder, die manchmal dabei entstehen, erleben »Vorausgeführte« nicht minder eindrücklich und überzeugend wie vermeintliche Erinnerungen an frühere Leben.  Hypnotisch oder imaginativ auf die Zeitreise geschickt, nehmen sie ihre weitere berufliche und private Entwicklung vorweg, sehen Beziehungen sich weiterentwickeln, erleben bevorstehende Glücksfälle und Schicksalsschläge; schließlich liegen sie auf ihrem Sterbebett, nehmen an der eigenen Beerdigung teil; mit dem letzten Atemzug entschweben sie ihrer leiblichen Hülle, reisen ästral einem strahlenden Licht von überirdischer Schönheit entgegen, manchmal durch einen Tunnel, an dessen Ende sie von verstorbenen Angehörigen und »geistigen Führern« empfangen werden. Im »Zwischenreich« ziehen sie Lebensbilanz, entscheiden sich für die nächste Wiederverkörperung, wählen ihre künftigen Eltern, fahren in einen Mutterleib, erleben Schwangerschaft und Geburt aus der Embryonalperspektive - und beginnen, meist irgendwann im 21. Jahrhundert, ihre nächste Verkörperung.

»Vorausführer« beweisen damit viel Gespür für die Marktlücke. Auf immerhin vier Millionen wird die Zahl der Bundesdeutschen geschätzt, die in Schicksalsfragen mindestens einmal schon einen der 95 000 Wahrsager hierzulande konsultiert haben - in prominenter Gesellschaft von Leuten wie Rita Süßmuth und Hans-Dietrich Genscher, Ernst Albrecht und Karl Carstens. Doch was ihnen da aus Kristallkugeln und Handlinien, Pendelschlägen und Tarotkarten, Horoskopen oder medialen »Kanälen« zu Jenseitigen offenbart wird, bleibt ein Fingerzeig aus zweiter Hand - und damit wohl oder übel Glaubens- und Vertrauenssache. »Progressionen« dagegen machen anscheinend erlebbar, was sein wird; sie versprechen authentische, unmittelbare Zukunftsvisionen, oft eindrücklich wie Wahrnehmungen und ebenso stark mit Gefühlen besetzt wie diese. Auch Psi-Unbegabte werden damit scheinbar mühelos und zuverlässig zu Propheten in eigener Sache - ein Angebot, das fasziniert. Welch ungeheuerliche Konsequenzen sich ergeben, falls es seriös ist, läßt eine »Versicherung für die nächste Inkarnation« ahnen, die ein amerikanisches Unternehmen seit 1988 offeriert. Kein verspäteter, Aprilscherz: Mit besonderen Schadensklauseln und einer Garantiesumme von zehn Millionen Dollar deckt »The Future Life Insurance Co. «, ein Ableger der »Saint Lawrence Agency« in Altamonte Springs (Florida), den Fall ab, daß ein Klient wider Willen in einem Land der Dritten Welt oder nicht mehr als homo sapiens wiedergeboren wird. (Läßt sich »progressiv« womöglich absehen, ob sich ein solcher Vertragsabschluß lohnt?)

Akademische Psychologen sind sich durchweg einig: Bei »Vorausführungen« stiften üble Geschäftemacher dazu an, frei zu phantasieren.  Selbst das Gros der deutschen Reinkarnationstherapeuten macht spätestens hier nicht mehr mit: Ihren ohnehin ramponierten Ruf restlos zu ruinieren, überlassen sie lieber ihren Kritikern. Zu absurd klingt selbst in ihren Ohren, was dabei gelegentlich zum Vorschein kommt. So meldete der »National Enquirer« 1979 aus den USA: Dem kalifornischen Hypnotiseur Dr. John Kappas sei es gelungen, den einstigen Leinwandstar Bob Cummings »in seine nächste Existenz« im 21. Jahrhundert zu führen. Im fernen China habe sich der Schauspieler wiedergefunden, wo er in Kanton die Laufbahn eines Arztes eingeschlagen habe. Die Durchschnittsgröße seiner künftigen Landsleute liege mittlerweile, im Jahre 2079, bei zwei Metern, die mittlere Lebenserwartung von Männern bei 150 Jahren, von Frauen gar bei 160. »Ich bin ganz fest davon überzeugt, daß Cummings' Antworten ... aus einem Jahrhundert im Morgen kommen«, gibt sich Kappas sicher.

Andere »Progressionen« indes zeichnen recht plausible Zukunftsszenlarien - viel klarer und bestimmter als das Orakel von Delphi oder Nostradamus, dabei offenbar nicht einfach als naheliegende Erwartungen abzutun wie jene oft zitierte »Vision«, die George Washington von dem Jahrzehnte später ausbrechenden Bürgerkrieg gehabt haben soll, oder der »Prophezeiung« der Atombombe durch den Präsidentenenkel Henry Adams. Ob ihnen eher zu trauen ist?

   Allein auf subjektive Eindrücke, wie intensiv auch immer, ist dabei schwerlich Verlaß.  Wenigstens ab und zu müßten sich »Progressionen« im nachhinein verifizieren lassen, wie das bei manchen »Rückführungen« in frühere Leben anscheinend möglich war.

Zumindest in einem Fall soll dies bereits gelungen sein. Kurt Tepperwein berichtet über ein 17jähriges Mädchen, das er vor Jahren »in Tiefenhypnose in die Zukunft versetzte, indem ich ihr suggerierte, daß sie immer älter werde und nun 25 Jahre alt sei«.

»Auf meine Frage, wie denn die letzten Jahre verlaufen seien, erzählte sie mir, daß sie mit 18 ihren späteren Mann kennengelernt habe, daß sie mit ihm vier Jahre befreundet gewesen sei, sie sich nach einem Jahr jedoch einmal nach einem Streit von ihm getrennt habe, daß er aber doch der richtige Partner sei. Nach zweieinhalb Jahren habe sie sich dann verlobt und nach vier Jahren geheiratet. Sie nannte seinen Namen und erzählte, daß er das Abitur nachgemacht habe und Ingenieur sei und jetzt bei einer bekannten Firma in der Umgebung arbeite. Vor einem Jahr sei ihr Sohn Jochen geboren worden. In einem Nachbarort hätten sie sich ein Grundstück gekauft. In den letzten Wochen hätten Sie nun angefangen zu bauen. Weihnachten wollten sie einziehen.”

Als Tepperwein Jahre später die junge Frau wiedertraf, stellte sich angeblich heraus, “daß alle Vorhersagen bis in jede Einzelheit eingetroffen waren«. Seither steht für den »Vorausführer« unerschütterlich fest: »In der Tiefenhypnose war die junge Frau eindeutig der Präkognition (Vorauswissen) fähig gewesen.«

Weil Tepperwein weder den Verlauf der Progression noch das spätere Gespräch sauber zitiert, ist schwer feststellbar, wie konkret die damaligen Vorhersagen, wie genau die angeblichen Ubereinstimmungen mit den Tatsachen wirklich ausgefallen sind. Zudem rechnet er weder damit, daß das hypnotisierte Mädchen einfach in die Zukunft projizierte, was sie über gemeinsame berufliche und private Pläne, Absichten, Vorhaben, Wünsche und deren objektive Wahrscheinlichkeiten wußte; noch erwägt er die Möglichkeit einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Daß er beides hätte in Rechnung stellen müssen, müßte ihm eigentlich spätestens klargeworden sein, als er die junge Frau, nun zu ganzen Serien von hypnotischen Präkognitionstests heranzog. Dabei »stellte sich leider bald heraus, daß keiner ihrer späteren Zukunftsberichte zutraf«. Was Tepperwein allzugern glauben wollte, erschütterten diese Enttäuschungen freilich nicht: »Durch einen mir bis heute nicht bekannten Umstand«, so beharrt er bis heute, »hatte ich den Schleier, der vor der Zukunft liegt, lüften können - aber eben nur für einen kurzen Moment. «

   Um Verifikationen bemühte sich zumindest ansatzweise der allererste »Vorausführer« in der Geschichte der Reinkamationsforschung, Baron Albert de Rochas (1837-1914) - mit unterschiedlichem Erfolg.

Kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges »sah« bei dem französischen Hypnotiseur Robert Carre eine »vorausgeführte« Versuchsperson in Trance, wie sie zwei Tage später in einem bestimmten Buchladen ein Buch kaufte; sie nannte Namen, Adresse, Titel. Nach dem Erwachen, so Carre, habe dem Betreffenden jegliche Erinnerung daran gefehlt. Am Abend des übernächsten Tages machte sich Carre auf den Weg in das angegebene Geschäft - und erfuhr von der Verkäuferin, das genannte Buch habe sie soeben an jemanden verkauft, auf den Carres Beschreibung genau zutraf . Daß dieser Fall leider erst über sechzig Jahre später publiziert wurde, macht es schier unmöglich, ihn heute noch zu recherchieren. Davon abgesehen weiß auch Carre nicht mit Sicherheit, wie tief die Trance des Betreffenden wirklich reichte; womöglich wurden unbewußt doch Erinnerungen an die hypnotische Voraussage in den Wachzustand hinübergenommen - und die vermeintliche »Präkognition« dadurch zu einer Prophezeiung, die sich selbst erfüllt, indem sie zu geeignetem Verhalten veranlaßt - wie in dem bereits erwähnten Fall der 18jährigen, die Kurt Tepperwein vermeintlich in ihre eigene Zukunft führte.

Die meisten »Vorausführungen« fallen ohnehin zu vage, verschwommen und mehrdeutig aus, als daß sie verifizierbar wären. Zudem werden die dabei vorausgeschauten Ereignisse, wenn überhaupt, oft erst auf Jahrzehnte, Jahrhunderte später terminiert. Entsprechend fern liegen die Aussichten, auch nur halbwegs brauchbare Evidenzen zu finden. Was bleibt also anderes übrig, als geduldig abzuwarten, was die Zukunft bringt?

Ehe Langzeitprognosen eintreffen - oder auch nicht -, läßt sich immerhin schon diskutieren, ob es überhaupt rational ist, ihnen zu vertrauen. Gibt es die geringsten Anhaltspunkte dafür, daß Menschen zumindest zeitweilig imstande sind, die Zeitschranke zu durchbrechen? Diese Diskussion müßte mehrere Aspekte auseinanderhalten: Sind (1) künftige Inkarnationen eines Menschen oder zumindest (2) der weitere Verlauf seines jetzigen Lebens voraussehbar? (3) Selbst wenn: Ist er persönlich imstande, einen Vorausblick darauf zu werfen - also Selbstprognosen vorzunehmen?  All dies setzt wiederum voraus (4), daß so etwas wie »Präkognition« überhaupt möglich ist (von lat. prae: voraus, und cognoscere: wissen, erfahren): ein unmittelbares, intuitives Wissen um künftige Ereignisse - unter Ausschluß aller bekannten Formen der Sinneswahrnehmung wie auch des rationalen, schlußfolgernden Denkens auf der Grundlage schon verfügbarer Informationen. Mehr noch (5): »Präkognitionen« müssen unter den besonderen Bedingungen, für den Personenkreis, zu den Erkenntniszielen und -zwecken möglich sein, auf die »Vorausführer« ihr Angebot zuschneiden.

 

Fortsetzung:
Präkognition: unmöglich?

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