1946 in Vallegrande, Bolivien geboren, ist Irma seit ihrer frühesten Kindheit mit spirituellen Phänomenen wohlvertraut. “Kurz vor meinem dritten Geburtstag”, so erinnert sie sich, “habe ich in der Kirche Mönche gesehen, die jedoch nicht wirklich da waren. Als die Oberin hereinkam und das Licht anmachte, waren sie alle verschwunden. Als ich ihr von meiner Wahrnehmung erzählte, erklärte sie mich nicht etwa für verrückt; vielmehr meinte sie, es sei meine Aufgabe, Seelen ins Jenseits zu begleiten” - was für eine Offenbarung gegenüber einem Kleinkind! Doch die kleine Irma nahm sie wie selbstverständlich an: “Fortan, bis zu meinem neunten Lebensjahr, half ich vielen Seelen Verstorbener, aber auch Lebenden, denn die Oberin nahm mich stets mit, wenn sie Kranke besuchte, weil sie merkte, dass ich auch ihnen helfen konnte - durch Gebete. Als ich neun Jahre alt war, verließ uns die Oberin. Von ihrer Nachfolgerin wurde ich jahrelang geschlagen, weil sie mich nicht verstehen konnte. In jener Zeit versank ich ins Gebet und hatte viele Besuche aus der geistigen Welt.”
Kranken helfen: Dies empfindet Irma bis heute als ihre Bestimmung. “Es ist meine Aufgabe auf Erden. Ich habe das Wissen bekommen, um diese Arbeit zu tun und weiterzugeben.” Die gelernte OP-Schwester, die in den sechziger Jahren nach Deutschland übersiedelte, besuchte drei Jahre lang eine Heilpraktikerschule. Als Heilerin verbindet sie traditionelles Handauflegen, Gebetsheilen und Reiki - Irma ist Reiki-Meisterin - mit anderen unkonventionellen Heilweisen: darunter “Kristallarbeit” mit Edel- und Schutzsteinen, Aura-Reinigungen und Chakren-Ausgleich, geführte Meditationen, Heilrituale aus der hawaiianischen Huna-Tradition, Lichtarbeit und Rückführungen, bei denen sie Hilfesuchende nicht nur in frühere Leben führt, sondern auch zu ihrem “Höheren Selbst” und dem “Inneren Kind”. Große Bedeutung misst Irma Engeln bei: “Sie begleiten mich, führen mich, beraten und trösten mich - und spornen mich an. Ihre Kraft möchte ich nie mehr missen.” “Heilerin” mag sie ungern genannt werden, sie zieht die Bezeichnung “spirituelle Begleiterin und Genesungshelferin” vor.
Eine typische Heilsitzung dauert bei Irma 90 bis 120 Minuten, wofür 60 Euro berechnet werden. (Kranke Kinder erhalten Sonderkonditionen.) Wie läuft sie ab? “Zuerst”, erläutert Irma, “setze ich mich zu meinem Klienten, rede mit ihm, frage ihn nach seinen Besxchwerden und warum er mich aufgesucht hat. Danach lege ich meine Hände auf - teils nach der Reiki-Methode, teils intuitiv -, und dabei erscheinen mir innere Bilder, aus denen ich Rückschlüsse ziehe. Aus der Tiefenentspannung führe ich den Klienten, falls nötig, in frühere Leben zurück. Noch in der Entspannungsphase teile ich ihm meine inneren Bilder mit und frage ihn, ob ihm spontan etwas dazu einfällt. So ergibt sich allmählich ein Gesamtbild. Danach führe ich ein abschließendes Gespräch.”
Wo Irma energetische Belastungen vermutet, bietet sie eine spirituelle “Hausreinigung” an.
Welche Faktoren können Heilerfolge erschweren oder verhindern? “Angst, Unglaube und Zweifel”, sagt Irma. “Auch ist manchmal für den Betreffenden die Zeit noch nicht gekommen, weil er erst noch etwas zu lernen hat.” Beim drei therapeutischen Sommercamps der Stiftung AUSWEGE/IVH gehörte Irma zu einem Heilerteam, das sich neun Tage lang von frühmorgens bis spätabends um Gruppen chronisch kranker Kinder kümmerte (s. www.stiftung-auswege.de und das Buch Neun Tage unter Engeln, Lea Verlag: Schönbrunn 2008). Alle Kinder, um die sich Irma dort hingebungsvoll kümmerte, schlossen sie sogleich ins Herz, und die mitgereisten Eltern waren voll des Lobes über Irma - nicht nur bezüglich ihrer therapeutischen Fähigkeiten, sondern auch, was ihre Warmherzigkeit, ihre Natürlichkeit, ihre Offenheit, ihre Bescheidenheit, ihre ansteckende Fröhlichkeit betraf.
“Heilerin” lässt sie sich ungern nennen; sie bevorzugt die Bezeichnung “Genesungshelferin”. Für ihre Aufgabe findet sie einen eindrücklichen Vergleich: “Ich bin wie die uralten Bäume, die Himmel und Erde verbinden - so ist meine spirituelle Arbeit mit der Erde verwurzelt, und ich recke meine Äste weit in den Himmel hoch. Dies ist es, was ich tue: Himmel und Erde verbinden.”
Zeitweilig hält sich Irma in Naturheilpraxen im nördlichen Odenwald auf, wo sie ebenfalls Behandlungen anbietet, PLZ D-69 und 74). |