Die gelernte Facharbeiterin für Textiltechnik, Jg. 1954, verspürte schon immer “einen starken Drang, helfen zu müssen”. Nachdem ihr jüngster von drei Söhnen fünf Jahre alt geworden war und sie als Mutter zeitlich nicht mehr so stark beansprucht war, arbeitete F. ab 1992 als selbständige Betreuerin für geistig Behinderte, psychisch Kranke und Drogenabhängige. Wie fand sie zum Heilen? Im Februar 2003, während eines Urlaubs in Ägypten, “waren mehrere Mitreisende erkrankt. Wenn ich ihnen die Hände auflegte und betete, ging es ihnen wieder gut. Nun schickten die Geheilten ihre kranken Verwandten zu mir. Ging es diesen wieder gut, schickten sie mir Freunde, Nachbarn, Angehörige usw.” Ab Januar 2006 wurde aus diesem Gelegenheitsdienst ein Nebenberuf, im Juni 2007 schließlich ein Vollzeitjob.
Wie läuft eine Heilsitzung bei F. ab? Zunächst findet ein “Aufklärungsgespräch” statt, bei dem der Klient ein Informationsblatt unterschreibt, demgemäß ein Heiler keine Diagnosen stellt, den Gang zum Arzt nicht ersetzen kann usw. Danach “schaue ich immer erst, ob die Statik stimmt, und korrigiere gegebenenfalls auf geistigem Weg Schiefstände im Becken, den Schulterblättern, dem Kiefer und der Wirbelsäule”. Anschließend “teste ich, teilweise mit Hilfe eines Tensors (s. Glossar: Biotensor), den Säure-Basen-Haushalt, den Zustand von Chakren und Meridianen sowie etwaige Belastungen durch Fremdenergien. Darauf abgestimmt kommen bei der anschließenden Behandlung verschiedenerlei geistige Heilweisen zum Einsatz - von Handauflegen und Gebetsheilen/ Fürbitte über Chakra-Therapie (s. Glossar) und Medialem Heilen (s. Glossar) bis hin zu Meditationen. “Dabei werde ich von meinem geistigen Führer angeleitet.”Unterstützend wendet F. gelegentlich auch die Tibetische Energie-Massage und die Wirbelsäulenmassage nach Breuß an.
Die erste Sitzung dauert eine bis anderthalb Stunden, jede weitere rund 30 Minuten. Pro Termin werden 60 Euro berechnet. Allerdings hilft F. hin und wieder auch “unentgeltlich, wenn der Klient nicht in der Lage ist, das Geld aufzubringen”.
Wie erklärt F. ihre Heilfähigkeiten? “Ich glaube, dass man Gott und die geistige Welt bitten darf, die göttliche Ordnung in Körper, Geist und Seele wiederherzustellen. Mehr tue ich nicht. Es geschieht mir nach meinem Glauben.” Obgleich praktizierende Christin, ist F. “bei mehreren evangelischen Pfarrern auf Unglaube und Angst gestoßen, was Geistiges Heilen betriffft. Das macht mich traurig.”
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