Als Heilerin, aber auch als Seherin werden der Mutter von sechs Kindern, Jg. 1955, herausragende Fähigkeiten nachgesagt. Als ihren Beruf gibt sie “Bairach” an, die mongolische Bezeichnung für “Knochenheilerin” - was insofern zutrifft, als Enebish insbesondere als Spezialistin für die Behandlung aller Krankheiten und Gebrechen des Skelettsystems gilt. Professor Langer erfuhr dies am eigenen Leib: Bei einem Unfall hatte sie sich im Sommer 2006 eine äußerst schmerzhafte Rippenprellung zugezogen und das Knie derart verdreht, dass sie es kaum noch bewegen konnte; jeder Versuch, es anzuwinkeln oder zu belasten, schlug fehl, es war mit starken Schmerzen verbunden. Kaum hatte Enebish sie zu behandeln begonnen - zwei Tage nach dem Missgeschick -, da “ließ der Schmerz wesentlich nach, und plötzlich konnte ich mein Knie wieder bewegen, abknicken, was zuvor unmöglich gewesen war”, berichtet Prof. Langer. (Im Jahr davor hatte Enebish “mein gebrochenes Handgelenk geheilt”.)
Aber auch bei “Erkrankungen des Gehirns, der Nerven, der Nieren und aus dem gynäkologischen Bereich” schreibt sich Enebish besondere Erfolge zu. Prof. Langer bestätigt, “welche wunderbaren Fähigkeiten sie besitzt. So heilte sie z.B. Gehirntumor, Gebärmutterkrebs - nachdem sie an zwei Tagen für einige Minuten ihren Hände aufgelegt hatte, kam der gesamte Tumor einfach heraus, wie bei einer Geburt -, sie bringt schwierige Kindslagen vor der Geburt in die richtige Position, kann das Geschlecht des Kindes bestimmen, sie berührt den Körper und kann damit Krankheiten diagnostizieren, ebenso durch Pulsdiagnose, heilt alles, was mit Knochen, Gelenken, Gliedmaßen zu tun hat, und kann bei großem Blutverlust das Blut stoppen. Für all diese Fähigkeiten ist sie offiziell anerkannt.”
Enebishs Vorgehensweise scheint einfach: “Sie fasst die Menschen mit ihren Händen an und heilt”, berichtet Prof. Langer. Wie sie behandeln muss, “weiß” Enebish intuitiv. “Wenn ich mit einem Menschen fünfzehn Minuten zusammen bin, habe ich jede Information über ihn. Dann berühre ich ihn mit meinen Händen und übertrage dadurch gute Energie. Auch das dauert ungefähr eine Viertelstunde.” Auch “über die Ferne”, versichert die Heilerin, “kann ich Krankheiten diagnostizieren und heilen”. Um Vorhersagen zu treffen, benutzt Enebish unter anderem ein Knochenorakel.
Ärztlich überprüft ist der Fall von Zaisandamba S., einer 48jährigen Näherin aus Ulanbaatar, die seit dreizehn Jahren “multimorbid” war: Sie litt an diversen Krankheiten, der ganze Körper schmerzte, und ein Gebärmutterkrebs hatte sich entwickelt. Zunächst wurde sie mit “westlicher Medizin” therapiert, jedoch ohne Besserung. Im Juli 2003 wandte sie sich an Enebish; von da an, bis Januar 2004, fanden 21 Heilsitzungen statt. “Im Anschluss an eine Pulsdiagnose berührte ich ihren Körper”, schildert Enebish den Ablauf. “Einmal pro Tag behandelte ich die entsprechenden Punkte der Gebärmutter durch Berührung. Danach habe ich die Patientin einen Tag ausruhen lassen, am übernächsten Tag wieder die gleiche Behandlung durchgeführt. Beim vierten Mal Berühren wurde der Tumor ausgestoßen. Danach setzte ich jeden zweiten Tag die Behandlung fort, dazwischen einen Ruhetag. Das 21 Tage lang. Danach ließ ich die Patienten für 14 Tage nach Hause gehen. Als sie nach diesen zwei Wochen wieder kam, wurde aufgrund einer Blutuntersuchung festgestellt, dass alles in Ordnung war. Nach einer nochmaligen Nachuntersuchung nach zwei Monaten gab es keine Auffälligkeit mehr in der Gebärmutter. Doch bald darauf kam die Patientin weinend zu mir und meinte, sie hätte noch immer einen Tumor. Ich fühlte ihren Puls und stellte fest, dass sie schwanger war. Da sie davor ja diesen Gebärmutterumor hatte, konnte sie die ganzen Jahre nicht schwanger werden. Bei der Geburt dieses Kindes verlor sie ihre Sprache. Ihr Mann kam dann zu mir und fragte mich um Rat. Ich besuchte sie wieder im Krankenhaus und berührte den Mittelfinger ihrer linken Hand. Nach 20 Minuten begann sie zu sprechen. Seit dieser Zeit ging sie nie mehr in ein Krankenhaus und hat auch keinerlei Beschwerden mehr. Die Ärzte haben ihre Heilung gesehen, für sie völlig unverständlich. Sie fragten die Patientin, was sie gemacht habe, denn die Diagnose war eindeutig ein Tumor. Sie versuchten zu erfahren, welche Medikamente sie genommen habe. Sie konnten es nicht verstehen.”
Im Jahr 2006 wurden einem Enkelkind Enebishs die Mandeln entfernt. “Bei der Narkose beging der Arzt einen Fehler, irgendetwas geriet ins Auge, und das Kind erblindete”, berichtet Prof. Langer. “Enebish kam in die Klinik, was tat sie? Sie leckte die Augen des Kindes mit ihrer Zunge ab - das Kind konnte wieder sehen!”
Wie erklärt Enebish ihre Fähigkeiten? “Ich habe das alles in meinem Kopf. Es ist einfach da - von Geburt an. Man kann so etwas nicht lernen.” Ihres Erachtens “wirkt dabei nichts, was von außen kommt. Nur aus mir selbst kommt die Kraft.” Der erste, der ihre Gabe erkannte, war ihr Vater: Olziid: ein hochangesehener Mönch, der unter dem kommunistische Regime ermordet wurde, wie tausend andere Lamas. (Im Volk galt er als Reinkarnation einer der wichtigsten Mönche im mongolischen Buddhismus, Zae.) “Schon mit sieben Jahren”, erinnert sich Enebish, “habe ich anderen Menschen geholfen. Wenn ich in jemandes Nähe kam, wusste ich, welches Problem die betreffende Person hat. Ich habe ihr dann einen Rat gegeben, was sie tun soll.” Seit 1976 - da war Enebish Anfang Zwanzig - “habe ich heimlich als Bairach (Knochenheilerin) Menschen behandelt. Unter den Kommunisten war diese Art der traditionellen mongolischen Medizin verboten, deshalb musste ich heimlich heilen.”
Seit 1975 ist Enebish im Krankenhaus ihrer Heimatstadt Arkhangai beschäftigt; anfangs hatte sie dort nur Krankenberichte auszufüllen, doch im Laufe der Zeit zogen Ärzte sie auch zur Behandlung von Patienten hinzu. Seit 1976 arbeitet sie mit einem Psychotherapeuten zusammen, seit 2000 berät sie regelmäßig eine Gynäkologin.
Allmählich sprechen sich Enebishs außerordentliche Fähigkeiten auch außerhalb der Mongolei herum. Selbst aus Finnland erhielt sie schon eine Anfrage, ob sie dorthin kommen und helfen könne. Auch deutsche Patienten haben sich bereits von ihr fernbehandeln lassen.
Falls sich ein Patient aus dem deutschsprachigen Raum von ihr behandeln lassen möchte, aber nicht zu ihr kommen kann: Würde sie zu ihm reisen, vorausgesetzt ihre Reisekosten und Unterkunft würden übernommen? “Ja. Ein- bis zweimal im Jahr, wäre das möglich. Wieviel er zahlen möchte, kann ich nicht bestimmen, habe keine Erfahrung damit im Ausland.” In ihrer Heimat verlangt sie keinerlei Honorar, sondern nimmt nur Spenden an, weil “die Menschen hier nicht viel besitzen”. In Arkhangai, ihrem Heimatort, behandelt sie pro Tag im Durchschnitt zehn Patienten.
Da Enebish nur Mongolisch spricht, sind ausländische Patienten in ihrer Praxis auf einen Dolmetscher angewiesen. Einen beizuziehen, wäre nach vorheriger Absprache möglich.
Die Anfahrt von der Landeshauptstadt Ulaanbaatar aus ist allerdings beschwerlich: Arkhangai, im äußersten Westen der Mongolei, liegt rund zwölf Autostunden entfernt. Weil Enebish jederzeit auch in die Hauptstadt kommen kann, sollte dies aber keine Schwierigkeit darstellen.
Kontaktperson für Patienten in Japan und der Mongolei ist die in Ostasien lebende deutsche Religionswissenschaftlerin Prof. Dr. Christiane Langer, IVH-Repräsentantin in Fernost. Seit 2003 unternahm sie mehrmals Studienreisen in die Mongolei, wo sie Forschungen zu Ethnologie, Schamanismus, Buddhismus und traditionellen Heilverfahren betreibt. Die hier empfohlenen Heilerinnen kennt und schätzt sie seit Jahren, deren außerordentliche Heilfähigkeiten hat sie selbst erprobt.
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