Der Heilpraktiker, Jg. 1960, der ursprünglich einen kaufmännischen Beruf erlernt hatte, setzt Geistiges Heilen seit 2007 ein, insbesondere in Form von Gebetsheilen/Fürbitte, Therapeutic Touch, Chakra-Therapie und mediales Heilen. (Zur Erläuterung s. Glossar). Aber auch bei homöopathischen Anwendungen spielen “geistige Verordnungen” eine Rolle. Seine Heilfähigkeiten entdeckte R. “an mir selbst. Bei einer meiner häufigen Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) bemerkte ich, dass meine Hände Wärme abstrahlten, welche die Sinusitis günstig beeinflusste. Daraufhin begann ich, Angehörigen und Freunden die Hände aufzulegen. Die meisten spürten etwas: Wärme, Kraft oder ein diffuses ‘Es-passiert-irgendetwas’. Später, nach vielen Büchern und Seminaren, ging ich dazu über, die Verbindung mit meinen Geistführern in der Meditation zu suchen und mich bewusst als Kanal für die göttliche Heilenergie zur Verfügung zu stellen. Im Gebet bitte ich nahezu täglich darum.” Die oft erstaunlichen Wirkungen haben R. davon überzeugt, dass “mit Geistheilung beinahe jede Krankheit günstig beeinflussen kann. Die Energie, die dabei zugeführt wird, regt Selbstheilung an, sie unterstützt Heilungsprozesse auf körperlicher, emotionaler, mentaler und spiritueller Ebene.” Dass am Heilen tatsächlich eine höhere Wirklichkeit beteiligt sein muss, wurde R. 2009 durch ein unvergessliches Erlebnis auf den Philippinen vor Augen geführt: “Dort brachte ich unter anderem vier Tage in der Familie eines Heilers zu. Auf dessen Grundstück steht eine Kapelle, in der sich an jedem Abend der örtliche Heilerzirkel zu einem Gottesdienst und Ritual versammelte. Während der Zeremonie fiel eine alte Frau in Trance und ‘schickte’ Energie in unsere Hände. Nun legten alle Anwesenden ihre Hände auf einen alten Holztisch. Am dritten Tag brannte sich meine linke Hand in das Holz ein, so als hätte man ein heißes Bügeleisen kurz daraufgelegt. Vorher war keine Hand auf dem Tisch zu sehen gewesen. Dafür gibt es mindestens acht Zeugen.” Für Naturheilkunde hatte sich R. Mitte der neunziger Jahre zu interessieren begonnen, “wegen eigener Krankheiten. Bis zu meinen heutigen ‘Fähigkeiten’ war es ein langer, aber kontinuierlicher Weg - ‘Fähigkeiten’ in Anführungszeichen, weil ich davon ausgehe, dass die Heilkräfte nicht von mir stammen. Vielmehr darf ich als Kanal für die göttliche Heilenergie fungieren.” Dazu passt, worin R. die hervorstechenden Merkmale eines guten Heilers sieht: “Bescheidenheit, Demut. Natürlich viele Heilungen. Und kein Aufhebens darum machen.” Drei Jahre lang hatte R. mit einem Heilpraktiker aus Mockrehna zusammengearbeitet; inzwischen führt er mit einer Heilpraktikerin in Berlin eine Gemeinschaftspraxis. Für eine halbstündige Anwendung Geistigen Heilens nimmt R. keine Honorare an, sondern nur Spenden. Einem “Screening” wurde R. im April 2011 unterzogen - durch eine IVH-Beauftragte, die vorgab, “chronisch erschöpft und depressiv” zu sein. “Freundlich und aufmerksam” wurde sie von dem Heiler empfangen. Warte- und Behandlungsraum der Praxis bewertete sie als “sauber, ordentlich und freundlich, beide Räume könnten allerdings etwas mehr Licht bekommen”. Für die einstündige Therapiesitzung, bei der energetisches Heilen durch Handauflegen im Vordergrund stand, berechnete R. 50 Euro. Unsere Mitarbeiterin erlebte den Heiler als “hilfsbereit” (Note 2), kompetent (2), vertrauenserweckend (2), überzeugend (2), bescheiden (1) und unaufdringlich (1). Nach den Maßstäben des IVH-Verhaltenskodex gab es an ihm nicht das Geringste auszusetzen. Seine Aufnahme in die IVH wurde im abschließenden Screening-Bericht “uneingeschränkt empfohlen”.
|