Die Heilpraktikerin, Mutter von drei Kindern, betreibt seit Anfang 1999 eine Praxis für Klassische Homöopathie, in der sie sich seit 1997, nach bestandener amtsärztlicher HP-Prüfung, intensiv aus- und weiterbilden ließ; speziell zu „Homöopathie bei Kindern“ besuchte sie mehrere Seminare und Tagungen. Ehe sie eine Heilpraktikerschule besuchte (1993-1996), hatte sie – nach bestandenem Abitur 1992 – zwei Jahre lang in einer Pflegeeinrichtung für Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma gearbeitet.
„Die Klassische Homöopathie“, erklärt Katharina, „wurde von Dr. Samuel Hahnemann (1755–1843) entdeckt. Dieser hatte lange als Schulmediziner gearbeitet und stellte im Praxisalltag fest, dass er den Patienten zwar kurzfristig helfen, sie aber nicht endgültig heilen konnte. Unzufrieden mit dieser Behandlungsmethode machte er sich auf die Suche nach Alternativen. Bei seinen Studien über die China-Rinde stellte er fest, dass diese, vom Gesunden eingenommen, bei diesem genau die Symptome des Sumpffiebers hervorrief, beim Kranken mit den Symptomen des Sumpffiebers hingegen eine Heilung herbeiführte. Nach dieser Entdeckung studierte er weitere Mittel durch die Arzneimittelprüfung, d.h. Gesunde nahmen die Mittel ein und entwickelten Symptome. Hatte Hahnemann nun in der Praxis Patienten mit diesen Symptomen, stellte er fest, dass er diese durch die Mittelgabe heilen konnte. Das veranlasste ihn 1796 zur Verfassung des Heilgesetzes: Similia similibus curentur, „Ähnliches soll mit Ahnlichem geheilt werden“: So lautet ein Grundprinzip der Klassischen Homöopathie. „Dies bedeutet“, so erläutert die Heilpraktikerin weiter, „dass Mittel, die bei einem Gesunden bei der Arzneimittelprüfung Symptome verursachen, genau diese Symptome beim Kranken zu heilen vermögen. Eine Forderung von Hahnemann war: Macht es nach, aber macht es genau nach. Und genau dies ich tue in meiner Praxis.“ Als „Säulen der klassischen Homöopathie“ nennt sie: „Anwendung nach dem Simile-Prinzip; Gabe nur eines Mittels; die kleinstmögliche Dosis - was die Arbeit mit Hochpotenzen voraussetzt, d.h. ab C 30; die Arznei muss am Gesunden geprüft sein; Arbeiten nach dem von S. Hahnemann verfassten Organon!“
Wie arbeitet der klassische Homöopath? „Hierfür muss der Begriff der Lebenskraft erläutert werden, da die Homöopathie genau diese zu stärken versucht. Die Lebenskraft ist die Sprache des Organismus, sie regelt unsere Befindlichkeit, unser Sein. Ist sie im Gleichgewicht, so spricht man von Gesundheit. Ist sie aus dem Gleichgewicht, so versucht sie durch das Produzieren von Symptomen wieder ins Gleichgewicht zu gelangen und somit schlimmere Folgen abzuwenden. Hieraus lässt sich erkennen, dass es wenig Sinn macht die Symptome an sich wie Hautausschläge, Kopfschmerzen etc. zu bekämpfen, denn das bewirkt nur, dass die Lebenskraft sich ein anderes Ventil suchen muss, um wieder ins Gleichgewicht zu gelangen. Vielmehr muss man die Lebenskraft dahin gehend stärken, dass sie wieder ins Gleichgewicht kommt und keine Symptome mehr benötigt. Es gilt also nicht das einzelne Symptom zu behandeln, sondern den Menschen als Ganzheit.“ Welches Mittel ist das für den jeweiligen Patienten passende? „In der Homöopathie“, erläutert Katharina, „gibt es über 3000 Mittel - wie kann man nun für den Patienten das entsprechende Mittel finden? Spätestens hier wird deutlich, dass die Klassische Homöopathie bis auf wenige Akutfälle nicht zur Selbstbehandlung geeignet ist. Um das richtigen Mittel für den Patienten zu finden, müssen seine Symptome genau studiert werden. Bei der Erstanamnese werden all seine Krankheiten und Symptome aufgenommen. Es ist nicht nur wichtig, dass der Patient Kopfschmerzen hat, sondern was diese Kopfschmerzen ausmacht: Gibt es eine Ursache? Wann treten sie auf? Wo genau sitzen sie? Strahlen sie aus? Sind sie von etwas begleitet? Hier zeigt sich, dass in der Klassischen Homöopathie das Individuum zählt - es ist nicht möglich, zehn Patienten mit Kopfschmerzen ein Mittel zu verschreiben, sondern nach genauerem Hinschauen werden sich vermutlich zehn verschiedene Mittel ergeben, es sei denn, bei allen Patienten liegt dieselbe Ursache zu Grunde. Außerdem ist für die Mittelfindung auch das Wesen des Patienten wichtig: Ist der Mensch zurückhaltend oder eher offen? Weint er leicht oder "frisst" er Probleme eher in sich rein? Braucht er viel Bewegung, oder liebt er es eher ruhig? Wie ist der Schlaf? Was hat er als Verlangen oder Abneigungen? Friert er leicht oder ist ihm eher schnell zu warm? usw. Wichtig für den Patienten ist es zu wissen, dass der Behandler dies nicht beurteilt oder verurteilt, sondern diese Informationen ohne Interpretation zur Mittelfindung verwendet. Dazu ist es unbedingt erforderlich, dass der Patient wirklich offen und ehrlich ist. Zur Findung des Konstitutionsmittels bedarf es also einer genauen Erfassung des Individuums.“
„Hat man nun im Laufe einer Anamnese die Totalität aller Symptome gesammelt, so fängt die Arbeit mit dem Repertorium an: einer Sammlung aller Symptome, die durch die Arzneimittelprüfungen gefunden wurden. Hierüber muss nun verglichen werden, welches Mittel genau das Geeignete ist. Dazu bedarf es einer guten Mittelkenntnis und einer genauen Differentialdiagnose.“
Dieser Ansatz kam unter anderem einer 37jährigen Einzelhandelskauffrau zugute, die an Asthma bronchiale litt. Cortisonpräparate hatten immer nur für kurzfristige Linderung gesorgt. Mitte Mai 2003 fand sie zu Katharina – und schon Anfang Juni „war eine deutliche Besserung zu erkennen“, berichtet die Homöopathin. „Ab August 2003 war keine regelmäßige Behandlung mehr notwendig. Seitdem meldet sich die Patienten, bei Bedarf, etwa einmal jährlich bei mir.“ Untersuchungen bei einer Internistin ergaben „ein deutlich besseres Lungenvolumen, stabile Atemfrequenz (RR, respiratory rate), keine Asthmaanfälle mehr“. Zweimal kam es seither zu Rückfällen, die nach erneuter Mittelgabe aber sofort wieder behoben waren. Auch auf mehrere weitere gesundheitliche Probleme der Patientin wirkte sich Klassische Homöopathie günstig aus: eine Sonnenallergie, Infektanfälligkeit, Heuschnupfen und Bluthochdruck.
Die Homöopathische Erstkonsultation nimmt bei Erwachsenen 1,5 bis 2,5 Stunden in Anspruch (150 Euro), bei Jugendlichen 1,5 Stunden (120 Euro), bei Kindern eine Stunde (92 Euro). Für die Folgeanamnese werden je nach Zeitaufwand 30 bis 60 Euro berechnet, für einen Telefontermin, abhängig von der Gesprächsdauer, 21 bis 51 Euro.
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