| GLOSSAR Von H bis M: Fachbegriffe rund ums Heilen
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Handauflegen: die älteste und bis heute verbreitetste Form Geistigen Heilens, bei der mit bloßen Händen behandelt wird. Die Therapiewirkungen scheinen dabei auf Berührungen, elektromagnetische oder Wärmeabstrahlungen der menschlichen Hand nicht vollständig zurückführbar. (Siehe H. Wiesendanger: Das Große Buch vom Geistigen Heilen.)
Heilmagnetismus s. Magnetisches Heilen.
Homöo-Isopathie: eine von der Homöopathie abgeleitete Behandlungsmethode, die 1833 von dem Leipziger Tierarzt Johann Josef Wilhelm Lux (1773–1849) begründet wurde. Anstelle des „Ähnlichkeitsprinzips“ („similia similibus curantur“ – Ähnliches wird Ähnliches heilen“) der Homöopathie setzte er das „Gleichheitsprinzip“ („aequalia aequalibus curantur“ = „Gleiches wird Gleiches heilen“). Mittels bestimmter Arzneien, welche die Erregerurformen in einer aufbereiteten Form enthalten, soll das Symbiose-Gleichgewicht durch isotherapeutische Ausleitung wiederhergestellt werden. Als Basis für die Medikamente dienen Produkte der Toxine im Körper (z. B. Eiter), Körperprodukte (z. B. Hormone), Mittel der Schulmedizin und frisch gewonnene Materialien aus dem Körper des Patienten (z. B. Eigenblut). Darüber hinaus zielt die Isopathie insbesondere darauf, das natürliche Körpermilieu aufrechtzuerhalten: durch Korrektur des Säuren-Basen-Haushalts, eine gesunde Ernährung mit viel Früchten und Gemüse und wenig tierischen Eiweiss.
Hui Chun Gong: Die vor Jahrhunderten von daoistischen Mönchen des chinesischen Huashan-Klosters entwickelten Bewegungsmeditationen sind im Westen als "geheime Verjüngungsübungen der chinesischen Kaiser" populär geworden; sie sollen energetische Blockaden - zum Beispiel unliebsame Verhaltensmuster - gleichsam "wegspülen".
Hypnose: mehrdeutiger Begriff, der teils einen veränderten Bewusstseinszustand tiefer Entspannung und erhöhter Aufmerksamkeit bezeichnet, in dem ein Klient für Suggestionen besonders empfänglich wird und leichter als im normslen Wachzustand an Inhalte seines Un(ter)bewussten herankommt; teils sind damit die Techniken gemeint, einen solchen Zustand auszulösen.
Jin Shin Jyutsu (wörtlich "die Kunst des Schöpfers durch den Menschen"): fernöstliche Kunst des energetischen Heilens. Von dem japanischen Meister Jiro Murai Anfang des 20. Jahrhunderts neu entdeckt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, zielt diese im deutschsprachigen Raum als "Heilströmen" bekannt gewordene Behandlungsweise darauf, mit bloßen Händen die Lebensenergie zu harmonisieren und Energieblockaden im Körper zu lösen. Grundlage für Jin Shin Jyutsu sind 26 Energiepunkte, die sogenannten "Energieschlösser", an bestimmten Körperstellen. Indem diese mit den Händen berührt werden, soll die Lebensenergie in Fluss kommen, womit Selbstheilungskräfte aktiviert werden.
Kinesiologie (von griech. kinesis = Bewegung, und logos = Wort, Lehre, sinngemäß „Lehre von der Bewegung“): diagnostisches und therapeutisches Verfahren der Alternativmedizin, deren wichtigstes Werkzeug der sogenannte "Muskeltest" darstellt; dabei wird ohne Apparate der Spannungszustand von Muskeln gemessen, was Rückschlüsse auf einen angenommenen Energiefluss im jeweiligen Meridian und den dazugehörigen Organen erlauben soll. Körperpsychotherapie: eine Familie von Psychotherapierichtungen, die Leib und Seele als untrennbare Einheit betrachten - und deshalb einen Zugang zur Psyche über den Körper suchen. Dabei sind die meisten tiefenpsychologisch orientiert und nutzen die Körperwahrnehmung als Weg, unbewusste psychische Prozesse aufzudecken; auch sind sie erfahrungsorientiert, d.h. das momentane Erleben steht im Fokus der Aufmerksamkeit. Anfang des 20. Jahrhunderts aus der Psychoanalyse und Reformpädagogik entstanden, entwickelten sich im Laufe der Zeit Dutzende verschiedener Richtungen - u.a. die Core Energetic (s.o.) und die Biodynamik (s.o.) -, die sich in Theorie und Praxis mehr oder minder deutlich voneinander abgrenzen. Während bei manchen der “energetische” Aspekt - der körperliche “Energiefluss” und seine “Blockaden” - im Vordergrund steht, heben andere hingegen informationstheoretische Aspekte hervor. Manche betrachten körperliche Berührungen als wesentlich, andere arbeiten berührungslos. Auch darüber, wie mit dem Klienten während der Behandlung verbal kommuniziert werden sollte, bestehen Meinungsunterschiede.
Klassisches Heilen nach D. Hoffmeister. In seinem Buch "So geschieht Heilung" (2004) wirbt Dieter Hoffmeister, ehemaliger Projektleiter bei einer großen Baugesellschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, für die Weckung von Selbstheilungskräften durch "Mentalschlaf", im Alten Ägypten bereits als Tempelschlaf oder Mysterienschlaf bekannt. In diesem Zustand sei "der Körper tief entspannt, Verstand und Ego dabei so ausgerichtet, dass höhere Bewusstseinsebenen (zum Beispiel Selbstheilungskräfte) optimal wirken können."
Laotische Heilmassage: sanfte, meditative Ganzkörpermassage, die tief entspannen, Schmerzen bei Muskel- und Gelenkerkrankungen lindern, die Reflexzonen stimulieren, stimmungsaufhellend wirken, Wechseljahresbeschwerden verringern und den gesamten Organismus stärken soll. Anwender glauben, dass durch die sachten Berührungen die biomagnetischen Felder von Behandler und Patient in Wechselwirkung treten, womit sich "Krankheit ziehen" und der Fluss von Lebensenergie anregen lasse.
Lebenskalender: eine von dem Geistheiler Horst Krohne „entdeckte“ Zone im Energiekörper des Menschen, die er zwischen Scheitel und Atlas lokalisiert; in ihr sollen alle traumatischen und „unerlösten“ Erlebnisse medial spürbar sein. Dem „Lebenskalender“ wird zugeschrieben, alle Lebensthemen eines Menschen zu enthalten, seien sie karmisch oder durch Erlebnisse im gegenwärtigen Leben bedingt. „Geistheilung mit dem Lebenskalender“ soll die Chance eröffnen, „sich belastenden Lebensthemen bewusst zu stellen und sie endgültig zu erlösen. Ein Heiler kann Turbulenzen im Lebenskalender harmonisieren und sogar komplett auflösen“, verspricht Krohne.
Lichtarbeit: ein Schlüsselbegriff der New-Age-Bewegung, bei dem "Licht" diffus für eine höhere Wirklichkeit steht, die ineins der Inbegriff von Gott, Energie, Spiritualität und Liebe sein soll - zugleich Quelle, Ordnungsprinzip und Entwicklungsziel alles Seienden. Ein "Lichtarbeiter" ist jemand, der sich bewusst dafür öffnet, wodurch er Zugang zu gewissen Mitteln und Energien erhält, die er zur persönlichen Weiterentwicklung nutzt, aber auch zum Dienst am Nächsten, ja der Menschheit insgesamt - dieser steht eine "kosmische Umwandlung" bevor, auf die "Lichtarbeit" sie vorbereitet.
Lichtbahnen-Heilung: Als “Lichtbahnen” bezeichnen Esoteriker jene geheimnisvollen Energiekanäle, von der vor Jahrtausenden schon die Traditionelle Chinesische Medizin ausging. Den Begriff “Lichtbahnen-Heilung” hat die Heilerin Trudi Thali populär gemacht - als “spirituelle Meridiantherapie - eine Heilweise für das 21. Jahrhundert". Damit sollen “Blockaden im Energiesystem aufgelöst und in 14 einfachen Schritten durch sanftes Berühren Licht und Lebenskraft wieder zum Fließen gebracht werden können”. Die Lichtbahnenbehandlung “aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers, lindert körperliche und seelische Beschwerden und bringt die Yin- und Yangkräfte wieder in Balance. Dieses freie Fließen universeller Energie entlang der Lichtbahnen, die den Körper durchziehen und mit kosmischer Energie versorgen, unterstützt die Selbstheilung, lindert Beschwerden, fördert die spirituelle Entfaltung und erhöht die mediale Sensibilität.”
Lichtheilen (Light Healing): esoterisches Behandlungskonzept, dem zufolge unser physischer Körper als sichtbarer Ausdruck einer Kette feinerer, energetischer Körper aufgefasst werden muss; diese bilden unser "Energiefeld" bzw. "Aura". An bestimmten Stellen der Aura sollen sich "Lichtschleusen" befinden, die der Aufnahme, Abgabe und Verteilung von Energie im Körper dienen: die sog. Chakras (s.o.) genannt. Manche Heiler sehen sich imstande, diese Chakren außersinnlich wahrzunehmen und derart zu beeinflussen, dass Genesungsprozesse in Gang kommen.
Lichtkörper. Esoterikern zufolge besitzt jeder Mensch nicht nur einen Leib, sondern verschiedene "feinstoffliche" Körper ("Aura"), die mit- und aufeinander wirken und unser physisches, emotionales und mentales Wohlbefinden beeinflussen. Beim "Lichtkörper" soll es sich um ein Energiefeld aus Licht handeln, das unseren "Mentalkörper", "Emotionalkörper" und physischen Körper umhüllt und durchdringt; Hellsichtige versichern, er lasse das Energiefeld in allen Regenbogenfarben erstrahlen.
Lightbody s. Lichtkörper
Logotherapie: Als KZ-Häftling Nummer 119 104 das Hauptportal von Auschwitz durchschritt, trug er, ins Mantelfutter eingenäht, ein Buchmanuskript mit dem schmucklosen Titel "Ärztliche Seelsorge" bei sich. Es ging ihm verloren, dem jungen jüdischen Nervenarzt Viktor E. Frankl - verloren wie alles, was seinem Leben bis dahin Sinn gegeben hatte. Die Leitung einer Station am angesehenen Wiener Rothschild-Spital: aberkannt; der Vater, die Mutter, der Bruder: in Auschwitz vergast; seine 25jährige Frau: umgekommen in Bergen-Belsen. Drei Jahre verbrachte Frankl in vier Konzentrationslagern - und überlebte. Doch überleben: Wozu eigentlich noch? Sein Manuskript hatte die Antwort vorweggenommen: Der Mensch, lehrt Frankls Anthropologie, ist seinem Wesen nach ein Sinn suchendes Wesen, das selbst äußerstes Leiden noch als Chance begreifen kann, an ihm zu wachsen, "eine persönliche Tragödie in einen Triumph zu verwandeln." In 26 Büchern, mehrere mit Millionenauflagen, hat Frankl darauf, über seinen Lehrer Sigmund Freud hinauswachsend, eine neue Richtung der Psychotherapie gegründet: die Logotherapie (von griech. logos: Vernunft, Sinn), die Kunst, "sinn-voll zu heilen". Ihre Grundannahmen: 1. Ein Großteil, wenn nicht alle psychischen Leiden rühren auch von verlorenem Sinn her - von einem "existentiellen Vakuum". 2. Wahre Heilung setzt deshalb Sinnfindung voraus. 3. Gegen seelische Erkrankungen sind wir am besten geschützt, wenn wir uns in einen Sinnzusammenhang eingebettet wissen. 4. Dieser Sinn kann kein allgemeingültiger, "letzter", umfassender sein; stets ist er ein individueller, ein "partikularer", der sich aus einmaligen Lebensumständen, einer einzigartigen Biografie ergibt.
Magnetisches Heilen (auch Magnetopathie): geistige Heilweise in der Tradition des österreichischen Arztes Franz Anton Mesmer (1734-1815), der im seinerzeit neu entdeckten Magnetismus die physikalische Grundlage des Heilens sah. Nach seiner Ansicht wird beim Handauflegen ein besonderes “Fluidum” übertragen, das er “animalischen Magnetismus” nannte. Näheres s. Das Große Buch vom Geistigen Heilen, Kap. I.1
Magnified Healing: auf der Esoterikwelle in den achtziger Jahren populär gewordene Form Geistigen Heilens, die auf Botschaften einer körperlosen Wesenheit namens Kwan Yin zurückgehen soll, die sich ab 1983 zwei US-amerikanischen Medien (Gesile King und Kathryn Anderson - mitzuteilen beliebte. Mit einer “speziellen Energie” sollen “die Chakren auf die höchstmöglichen Schwingungsmuster eingestimmt” werden. Wer mit ihr umzugehen verstehe, “verstärke” (to magnify) somit die Wirkung jedweder anderen Behandlungsweise. Näheres s. H. Wiesendanger: Fernheilen, Band 1. Marma-Therapie: Hierbei werden spezielle Körperenergiepunkte - die Akupunkturpunkte des Ayurveda - stimuliert. Damit soll der Fluss der Lebensenergie (Prana) verstärkt und verschiedene Organe und Systeme und Dosha-Ungleichgewichte behandelt werden. Gilt als höchste Kunst der ayurvedischen Heilkunde und Massage.
Matrix-Energetics. Von dem US-Heiler Richard Bartlett in der Esoterikszene populär gemachte Heilweise, die davon ausgeht, dass für jeden von uns eine "Matrix" - ein "energetisches Feld" - existiert, in dem alle Informationen für ein gesundes, harmonisches und erfolgreiches Leben angelegt sind. "Matrix-Energetics" neutralisiert und transformiert hinderliche Energien und Programme in uns - womit der "Urmatrix" ermöglicht wird den Zustand "so wie es sein soll" herzustellen.
Mediales Heilen: eine geistige Heilweise, bei dem der Therapeut zum Vermittler (lat. medium) von Wesenheiten (Seelen Verstorbener, Engel, Gottheiten u.a.) oder unpersönlichen “Energien” aus einer anderen Welt wird. Näheres s. Das Große Buch vom Geistigen Heilen, Kap. I.6)
Meditation (lat. meditatio = "das Nachdenken über"; auch in der Bedeutung "zur Mitte ausrichten" von lat. medius = "die Mitte"): eine in vielen Religionen und Kulturen geübte spirituelle Praxis, bei der durch Achtsamkeits- oder Konzentrationsübungen sich der Geist beruhigen und sammeln soll. Solche Bewusstseinstechniken wirken sich nachweislich auf vielerlei psychische und körperliche Funktionen günstig aus.
Merkaba-Arbeit: eine esoterische Technik zur "Aktivierung unseres Lichtkörpers" (der Merkaba), angeblich aus ägyptischen und hebräischen Geheimlehren stammend. Die Merkaba durchdringt und umgibt uns unsichtbar, für Sensitive jedoch außersinnlich wahrnehmbar. In ihr wird ein ´Fahrzeug´ zum Aufstieg zu höheren Seinsebenen gesehen, weshalb sie poetisch such als "Licht- oder Himmelsgefährt" bezeichnet wird. Entwickeln und steuern lässt sie sich mit dem Herzen, mit reiner, bedingungsloser Liebe, mit Hingabe ans Göttliche - was zu wahrhafter Heilung führen soll.
M.E.T.: Abkürzung für Meridian-Energie-Therapie, auch “Klopf-Akupressur” genannt. MET-Therapeuten gehen davon aus, dass belastende Gefühle wie Ängste, Ärger, Frustrationen, Scham- und Schuldgefühle, Trauer etc. durch eine Blockade im Energiesystem des Körpers (Meridiane) hervorgerufen werden. Durch sanftes Beklopfen bestimmter Meridianpunkte sollen diese energetischen Blockaden dauerhaft aufgelöst werden können, womit sich Harmonie, Ruhe, Entspannung und Gelassenheit einstellen. |