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Esoterik
allgemein

Das verschmähte Butterbrot-Rätsel
oder: Die Zukunft der Esoterik-Bewegung

                 Von Harald Wiesendanger,
leicht überarbeitetes Manuskript eines
Vortrags
über “Rätselhafte Erscheinungen”
beim Kongress “Die andere Welt”/
 20. Basler Psi-Tage
                  am 23. November 2002 in Basel

Seit jeher lebt Esoterik von “Rätselhaften Erscheinungen”. Genauer gesagt: von einer ziemlich winzigen Auswahl dieses Typs. Sie befasst sich mit Phänomenen wie Spuk, Ufos und Kornkreise, mit Auftritten von Totengeistern und Engeln, mit Besonderheiten von Licht und Wasser – aber zum Beispiel nicht mit dem Phänomen, daß Ihr Butterbrot, wenn es Ihnen aus der Hand rutscht, eher mit der bestrichenen Seite nach unten auf dem Boden landet; oder daß es eher regnet, wenn Sie den Schirm zu Hause lassen, wohingegen eher die Sonne scheint, wenn sie ihn mitnehmen; oder daß Tauben, wenn sie sich im Flug erleichtern, eher Sie treffen als Ihre Begleitung. Dabei sind doch auch dies “Rätselhafte Erscheinungen”, und zwar solche, die von viel mehr Leuten viel häufiger erlebt werden als z.B. ein kettenrasselnder Poltergeist. Trotzdem würde in unseren Kongreßsälen bestimmt gähnende Leere herrschen, wenn wir z.B. Intensivseminare anbieten würden über das Karma von Butterbrotessern, über die Wettermagie des Regenschirmtragens oder über morphische Resonanzen zwischen Verdauungsvorgängen bei fliegenden Tauben und den Spazierwegen gewisser Zeitgenossen.

          Das heißt: Eine Vorauswahl findet statt. Wie immer, wenn ausgewählt wird, geht es auch darum, bestimmte Motive zu befriedigen. Und diese Motive sollten wir hinterfragen. Dabei stoßen wir rasch auf eine Eigenheit der sogenannten “Esoterikwelle” insgesamt. Diese “Welle” wird in Wahrheit ja keineswegs getragen von einer einheitlichen Interessenlage aller Beteiligten. Vielmehr stoßen wir auf drei Lager. Man erkennt sie unter anderem daran, daß sie mit “Rätselhaften Erscheinungen” ganz unterschiedlich umgehen - und z.B. das Butterbroträtsel aus ganz unterschiedlichen Beweggründen links liegen lassen.
l Da sind zum einen Erlebnishungrige. Sie suchen Abwechslung, Spannung und Spektakel. An Psi fasziniert sie der unheimliche Augenschein, das prickelnde Feeling, die wohlige Angstlust. Das rückende Glas, der klopfende Tisch, die Geisterstimme auf Tonband, die weinende Marienstatue hat für sie keinen wesentlich anderen Stellenwert als die neue Designerdroge oder Sex zu sechst, der neue Stephen King oder die noch steilere Achterbahn. Erlebnishungrige wollen staunen, bewegt und ergriffen sein. Das Butterbroträtsel läßt sie kalt, weil sie es zu alltäglich finden, zu unscheinbar, ungefähr so aufregend wie ein Schneckenzug quer übers Trottoir.
l Da sind zum zweiten Glaubenshungrige. Sie sehnen sich nach einem Religionsersatz für ein Christentum, das nach ihrem Eindruck in Dogmen erstarrt, verkopft und erlebnisfern ist. An Psi fasziniert sie in erster Linie die Aussicht auf ein glaubhaftes, auch emotional befriedigendes Gottes- und Weltbild, auf unmittelbare religiöse Erfahrungen, auf Initiation und Erleuchtung, auf ein Ende der Verunsicherung über moralische Werte, höchste Ziele und tieferen Sinn. Sie wollen sicher, geborgen und geführt sein. Das Butterbroträtsel läßt sie kalt, weil sich an ihm schwerlich religiöse Leidenschaften entzünden.
l Und drittens sind da Forschungshungrige. An Psi fasziniert sie vor allem ein harter Kern von Anomalien, das heißt von glaubhaft gesicherten Beobachtungen, die sich herkömmlichen Erklärungsversuchen entziehen. Forschungshungrige wollen experimentieren und belegen, diskutieren und theoretisch durchdringen. Das Butterbroträtsel läßt sie kalt, weil es zu offensichtlich entweder auf einer selektiven Wahrnehmungstäuschung beruht oder auf physikalischen Gegebenheiten, die neben der Gravitation mit Form, Masse, Gewichtsverteilung und Fallhöhe des Butterbrots zu tun haben.

Die Zukunft der “Esoterikbewegung” entscheidet sich daran, was aus diesen drei Lagern wird. Das wiederum hängt wesentlich davon ab, wie diese Lager künftig mit “Rätselhaften Erscheinungen” umgehen werden. Hier meine Prognose:

Was wird aus den “Erlebnishungrigen”? Sie werden sich eine Zeitlang auf dem esoterischen Supermarkt zwischen verschiedenen Angeboten unentschlossen hin und her bewegen – von der Rückführung zur Feng-Shui-Wohnung, von Reiki zur Dualseele, von der Astralreise zur Trance-Chirurgie, von Findhorn nach Auroville, vom schlauen Wasser zur Lichtnahrung, vom persönlichen Schutzgeist zur Abwehr außerirdischer Entführer, vom verbogenen Löffel zum Aura-Foto. “Erlebnishungrige” werden hie und da kleinere “Wellen” erzeugen und wieder verschwinden lassen. Früher oder später jedoch werden sie sich ganz aus der Szene zurückziehen, gelangweilt und enttäuscht, weil jedes Psi-Phänomen irgendwann den Reiz des Neuen verliert – und weil Esoterik längst nicht so viele, so spektakuläre, so zuverlässig beizubringende Phänomene bieten kann, wie nötig wäre, um ihren Hunger nach dem permanenten sinnlichen Kick zu stillen. Keine Gier ist unersättlicher als die Neu-Gier. Mit Psi läßt sie sich auf die Dauer nicht befriedigen, dazu sind die Phänomene zu unberechenbar, meist zu kümmerlich, oft auch zu banal. Auf lange Sicht wird sich dieses Lager auflösen, um sich neuen Attraktionen außerhalb zuzuwenden: vielleicht im Cyberspace, vielleicht im holographischem Fernsehen, vielleicht in den künstlichen Erlebniswelten von gigantischen Freizeitparks. Und an genau diesem Punkt wird Esoterik aufhören, ein soziales Massenphänomen zu sein – eine Bewegung, die große Teile der Gesellschaft erfaßt – und auch als Wirtschaftszweig in die Flaute geraten.

Was wird aus den Glaubenshungrigen? Seit den Anfängen der Bewegung, also etwa seit den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, beobachten wir einen Trend, der sich fortsetzen wird: Für immer größere Teile der Szene werden die Phänomene an sich immer unwichtiger. Sie verlieren an Bedeutung, weil sie zunehmend außer Zweifel zu stehen scheinen – ob nun Erinnerungen an frühere Leben oder die Jenseitskontakte von Medien. Es scheint überflüssig, sich weiter mit ihnen zu befassen. Symptome dafür sind
- die leeren Vortragssäle, die Veranstalter produzieren, wenn sie seriöse Parapsychologen länger als eine halbe Stunde am Stück reden lassen;
- die dramatisch gesunkene Lebenserwartung von Buch- und Zeitschriftenverlagen, die sich auf die wissenschaftliche Aufklärung der Phänomene konzentrieren;
- die atemberaubende Metamorphose von Marktführern wie Esotera von der populären Fachzeitschrift für Grenzwissenschaften zum bunten New-Age-Lifestyle-Blättchen für allerlei Duftöle und Halskettchen, für Wohlfühlmassagen und Szenemöbel, alternativen Ferntourismus und das Schönheitsgeheimnis von Katharina Witt.
Stattdessen entsteht vor unseren Augen eine neue Heilsbewegung, die den schleichenden Zerfall der christlichen Amtskirchen beschleunigt. Doch diese Bewegung ist alles andere als homogen: Sie fächert sich auf in zunehmend geschlossenere religiöse Subkulturen, in denen sich die institutionelle Erstarrung der Amtskirchen im Grunde wiederholt: gekennzeichnet durch dogmatische Sekten mit eigenen Priestern, eigenen Kultstätten, eigenen Ritualen und heiligen Schriften. Dabei schwebt Esoterik zunehmend freier über ihrer empirischen Basis – die Ebene der “Erscheinungen” wird für sie immer unwichtiger.

Hinzu kommt die zunehmende Professionalisierung der Dienstleistungen, die diese Bewegung anbietet. Ein immer größerer Teil der “Szene” lebt davon, daß “Rätselhafte Erscheinungen” außer Frage stehen – Zweifel der Kundschaft, oder gar Selbstzweifel, wären schlecht fürs Geschäft. Das heißt: Es besteht ein wachsendes kommerzielles Interesse daran, daß bestimmte Phänomene gerade nicht näher wissenschaftlich ergründet – und dabei womöglich entzaubert werden. Wer mit einem Phänomen nur hobbyweise zu tun hat, tut sich leichter damit, sich von Vorurteilen darüber zu lösen, wenn sie empirisch widerlegt sind, als derjenige, der Forschung als versuchte Geschäftsschädigung beargwöhnt.

Und die “Forschungshungrigen”? Aus ihrem Lager werden die wenigsten diese Entwicklung mitmachen. Unter ihnen überwiegen akademisch Vorgebildete, die sich durchaus nicht außerhalb des normalen Wissenschaftsbetriebs sehen, sondern ihr lediglich eine Besonderheit voraus haben: nämlich die Bereitschaft, jene “Rätselhaften Erscheinungen” beharrlich unter die Lupe zu nehmen, von denen Esoteriker ausgehen, und gegebenenfalls Ja zu ihnen zu sagen, d.h., sie als Anomalien zu akzeptieren. Das unterscheidet sie vom Gros der Wissenschaftler, vor allem im Hochschulmilieu, die durch Ignoranz glänzen - durch das Abwehren, Leugnen und Verdrängen von Anomalien, über die ungeprüft hinwegzugehen im Grunde das krasse Gegenteil von wissenschaftlicher Neugier und Vorbehaltlosigkeit darstellt.
Die Art und Weise, wie sich Forschungshungrige dieser Phänomene vergewissern und sie zu erklären suchen, vollzieht sich im übrigen aber ganz im Rahmen naturwissenschaftlichen Denkens.

Deshalb könnte die Zukunft der Esoterikbewegung, kurz gesagt, von drei Entwicklungen geprägt sein:

1. Sie verliert die breite Masse von Sensationssuchern, wodurch sie zu einem subkulturellen Randphänomen zurückschrumpft.

2. Für die Verbliebenen bildet sie einen bunten Strauß von nachchristlichen Ersatzreligionen aus, die Glaubenselemente aus verschiedenen Kulturkreisen eklektisch verschmelzen zu einer Ideologie der spirituellen Selbsterlösung.

3. Sie verliert die Kompetenz über ihre “Rätselhaften Erscheinungen” an einen neuen Forschungszweig, die Anomalistik, in der Psi-Phänomene von Wissenschaftlern nach wissenschaftlichen Maßstäben beobachtet, möglichst in Tests und Experimenten gesichert und in neuartige theoretische Modelle eingebettet werden.

Aber nun hätten wir doch gerne die Frage geklärt:
Welches der beiden Lager wird den Phänomenen eher gerecht? Mit anderen Worten: Wie sollte man mit Psi-Phänomenen umgehen – eher glaubens- oder forschungsorientiert?
Ebensogut könnten Sie fragen: Sollte man einen Klumpen Gold eher zu Diademen oder zu Zahnfüllungen verarbeiten? Beide Lager behandeln die Phänomene konsequent im Einklang mit ihren Interessen und Bedürfnissen – und in diesen spiegelt sich letztlich wieder, daß hier wie dort, salopp gesagt, ein unterschiedlicher Menschenschlag vorherrscht. Was Kant das “metaphysische Bedürfnis” und William James den will to believe nannten und für eine anthropologische Grundkonstante hielten, treibt die einen mächtig um, während es die anderen ziemlich kalt läßt. Die einen wollen glauben, weil es ihnen erst dann richtig gut geht – die anderen fühlen sich glaubensfrei nicht weniger gut. Die einen suchen Antworten auf die Sinnfrage – die anderen finden allein schon die Frage unsinnig. Die einen schreckt die Aussicht, im Tod vollständig vernichtet zu werden – die anderen sehen darin die einzig mögliche Form von Erlösung. Die einen füllen den Erklärungsnotstand um Psi-Phänomene mit Religion – die anderen sind imstande, ein theoretisches Vakuum geraume Zeit ohne Atemnot auszuhalten. Für die einen sind Wunder Chiffren der Transzendenz – für die anderen ist ein Wunder etwas, das uns nur solange verwundert, bis wir mehr wissen. Für die einen bilden Intuition und Gefühl die wichtigste Erkenntnisquelle, für die anderen Beobachtung, Experiment und Logik. Der Konflikt zwischen Esoterik und Wissenschaft ist letztlich der Konflikt zwischen zwei verschiedenen Lebensformen, die unterschiedliche Charaktere anziehen, prägen und fördern. Diese Charaktere können einander letztlich nicht überzeugen und bekehren. Allerdings können sie einander besser verstehen und respektieren lernen; sie können wegkommen von den albernen Feindbildern des sinnfreien Fliegenbeinzählers einerseits, des Wolkenkuckucksheimers mit Bildungsdefiziten andererseits. Dazu müssen sie einander näherkommen, einander begegnen. Beginnen Sie damit ruhig gleich morgen beim Frühstück mit Ihrem Tischnachbarn – aber passen Sie dabei gut auf Ihre Butterbrote auf.



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