| Anlässlich der 18. Basler Psi-Tage
"Frühere Leben" unter der Lupe
Studie
"Reinkarnation" stösst auf enorme Resonanz
Ein starkes Echo findet die laufende Studie "Reinkarnation: Erfahrungen und Einstellungen im deutschsprachigen Raum", die anlässlich der 18. Basler Psi-Tage stattfindet (Kongress “Wiedergeburt - Wahn oder Wirklichkeit?”). Die Teilnehmerzahlen, aber auch die Qualität der eingehenden Berichte übertreffen schon jetzt die Erwartungen.
Von Ärzten bereits für klinisch tot
erklärt, tauchte der bewusstlose Hans F. in Visionen eines Lebens, das nicht sein jetziges sein kann. Er "sah" sich als norddeutschen Bauern, der Mitte des 19. Jahrhunderts mit seiner Frau und drei Kindern in die USA auswandert; in Bremen besteigen die Emigranten ein Schiff namens "Gaston", das sie nach New York bringt. In seiner zweiten Heimat stirbt der Familienvater bei einem Unfall in einem Eisenbahndepot in Omaha, Nebraska. 38 Jahre liegt dieses
Nahtodeserlebnis inzwischen zurück. Immer eindrücklicher, immer detail-lierter haben sich seither die anscheinenden Reinkarnationserinnerungen in zehn Träumen wiederholt. Für Hans F., einen heute 68jährigen Konstrukteur von Medizintechnik aus einem Vorort von Winterthur, steht Wiedergeburt inzwischen "völlig ausser Zweifel".
Wie Hans F., so haben sich bis Ende Juli 2000 bereits 340 Personen an der laufenden Studie "Reinkarnation: Einstellungen und
Erfahrungen im deutschsprachigen Raum" beteiligt. Allein 254 - darunter 130 aus der Schweiz, 100 aus Deutschland, 4 aus Österreich - füllten einen zweiseitigen Kurz-Fragebogen aus. (Zum Mitmachen: der Fragebogen für die breite Öffentlichkeit.) Von ihnen haben sich 118 schon einmal von einem
Therapeuten "zurückführen" lassen; 149 wollen sich spontan, vor allem bei Meditationen, in Träumen oder Déjà-vu-Erlebnissen, einer oder mehrerer Inkarnationen entsonnen haben. Bis zu 43 Vorleben werden berichtet. Jeder Studienteilnehmer, der solche Reinkarnationserlebnisse schildert, erhält einen weiteren, ausführlicheren Fragebogen von 9 bis 10 Seiten Länge, mit rund 50 Detailfragen. Bisher füllten 33 Menschen mit spontanen Erinnerungen sowie 48 Klienten von Rückführern den
entsprechenden Fragebogen aus. Mit einem vierten Fragebogen bezieht die Untersuchung Therapeuten und Lebensberater ein, in deren Praxis der Wiedergeburtsgedanke eine Rolle spielt: neben Reinkarna-tionstherapeuten auch Geistheiler und Karma-Astrologen, einige Numerologen, Chirologen, Radiästheten und Kinesio-logen, vereinzelt auch Ärzte, Psychotherapeuten und Heilpraktiker bzw. "Naturärzte". 595 von ihnen wurden angeschrieben; 86 haben sich bislang beteiligt - unter ihnen auch
Prominente wie Baldur Ebertin, Andreas Gosztonyi, Jan-Erik Sigdell, Trutz Hardo und Werner Meinhold - und zugleich insgesamt 153 Fragebögen zum Weiterverteilen an ihre Klienten angefordert. Meinhold, Präsident der "Gesellschaft für therapeutische Hypnose und Hypnoseforschung" (GTH) und einer von über hundert Referenten des Basler Kongresses, lobt die Studie als "die vermutlich erste Grundlage für eine brauchbare Metaanalyse zu diesem Thema". Zu der
erfreulichen Resonanz beigetragen haben ein Dutzend Zeitschriften - von Esotera über Para bis Wendezeit -, die bislang einen Teilnahmeaufruf veröffentlichten; aber auch Berufsverbände wie Meinholds GTH und die "Schweizerische Gesellschaft für Regressions- und Reinkarnationsforschung" (SGRRF), die ihren Mitgliedern ausdrücklich eine Mitwirkung empfahlen. Aber auch die Teilnehmer selbst sorgen für Publizität: Sie empfahlen zusammengerechnet bisher 181 Verwandte, Freunde und Bekannte, mit der Bitte, ihnen ebenfalls einen Fragebogen zuzusenden.
An der Universität Freiburg/Breisgau befassen sich zwei angehende Diplom-Psychologen, Annette Hug und
Christoph Jaeger, mit der Reinkarnationsstudie. Während sich die eine Diplomarbeit um die statistische Auswertung des wachsenden Datenbergs kümmert, konzentriert sich die andere auf Tiefeninterviews mit besonders interessanten Teilnehmern. Erste Ergebnisse sollen während der 18. Basler Psi-Tage vorgestellt werden, die vom 24. bis 27. November im Kongresszentrum Messe Basel stattfinden; sie widmen sich diesmal ganz dem Thema "Wiedergeburt: Wahn oder Wirklichkeit?"
Die Datenerhebung wird bis 1. September fortgesetzt. Wenn Sie sich beteiligen möchten - auch und gerade wenn Sie gegenüber Reinkarnation skeptisch eingestellt sind -, melden Sie sich bitte bei: BASLER PSI-TAGE, Dr. Harald Wiesendanger, Zollerwaldstr. 28, D-69436 Schönbrunn, Fax ++49 - (0) 62 71 - 7 21 80, eMail: wiesendanger@t-on-line.de. Infos über die "Basler Psi-Tage" können Sie abrufen bei: Messe Basel, Kongress-organisation, Postfach, CH
-4021 Basel, Tel. 0 61 - 686 28 28, Fax 686 21 85, eMail: congress@messebasel.ch, Internet: www.psi-tage.ch
"Allerdings", so schränkt der Versuchsleiter, der Philosoph und Psychologe Dr. Harald Wiesendanger ein, "sollte von dieser Studie nicht mehr erhofft werden, als sie von vornherein beansprucht und leisten kann. Da vorerst keine Repräsentativbefragung stattfindet und die eingesetzten Fragebögen hauptsächlich in der ‚Szene' kursieren, wird sich bestenfalls ein aufschlussreiches Bild der esoterischen Subkultur ergeben.
Bezeichnenderweise liegt der Anteil der Skeptiker bisher deutlich unter zehn Prozent; acht von zehn Teilnehmern bezeichnen sich als ‚überzeugt' oder zumindest ‚aufgeschlossen'." Immerhin aber "dürfte deutlich werden, welch enormen Stellenwert Überzeugungen und Erfahrungen bezüglich Reinkarnation für diese Szene haben, womit sie zusammenhängen und wozu sie führen. Ebenso klar wird, dass ‚Wiedergeburtserlebnissen' eine
überragende subjektive Bedeutung zukommt, für die das Beibringen irgendwelcher ‚Beweise' weder notwendig noch hinreichend ist - und ein verblüffendes Heilungspotential, das in der therapeutischen Fachwelt bei weitem unterschätzt wird. Darüber hinaus werden, wie sich schon jetzt abzeichnet, einige recht glaubhafte Einzelfälle von ‚Erinnerungen
an frühere Leben' zum Vorschein kommen, denen mit Stevenson´ scher Akribie nachgegangen werden müsste."
"Eine der interessantesten Schlussfolgerungen" aus den bisherigen Umfragedaten sieht Wiesendanger darin, dass "der Reinkarnationsgedanke zumindest in Mitteleuropa aufgehört hat, ein unhinterfragbares Glaubensbekenntnis zu sein. Er verlässt die religiöse Sphäre - und ist dabei,
in eine empirische Theorie überzugehen, die sich auf Forschungsergebnisse stützt. Eben darin liegt seine Chance, in der westlichen Welt Fuss zu fassen". Nahezu jeder Befragte, der sich als "überzeugt" oder zumindest "aufgeschlossen" gegenüber der Idee der Wiedergeburt bezeichnet, tut dies keineswegs dogmatisch. Er begründet seine Haltung mit empirisch überprüfbaren Fakten: An vielen Personen mit
"Wiedergeburtserinnerungen" fallen Besonder-heiten auf, die keine andere Theorie einfacher und einleuchtender erklärt. Nach wie vor überwiegt in der westlichen Welt Skepsis: Umfragen zufolge hängen 15 bis 25 Prozent der Bevölkerung dem Glauben an Wiedergeburt an, zwei Drittel lehnen ihn ab, der Rest ist unschlüssig. Allerdings, so Wiesendanger, "deutet die Studie daraufhin, dass Skepsis im wesentlichen
auf einer Bildungslücke beruht: auf mangelnder Information über den Stand moderner Reinkarnationsforschung, wie sie der amerikanische Psychiater Ian Stevenson in den sechziger Jahren einleitete." Zum Vorschein bringt dies ein Fragebogen-Item, das sich an Unschlüssige und Skeptiker richtet: "Was würde Sie davon überzeugen, dass an Wiedergeburt etwas dran ist?" Als mögliche Antworten werden - neben "Nichts" - zehn Argumente
vorgegeben, die Reinkarnationsforschung inzwischen bereits erhärtet hat: unter anderem das Wiedererkennen fremder Orte, Personen und Gegenstände, die für das "frühere Selbst" bedeutsam waren; das Vorliegen von rätselhaften Fähigkeiten und Fertigkeiten, Ängsten, Zu- und Abneigungen, die das "frühere Selbst" charakterisierten; oder sonderbare Muttermale, die zu Verletzungen des "früheren Selbst" passen. (Siehe das
Kapitel “Die Indizienkette schließt sich” in H. Wiesendanger: Zurück in frühere Leben.) Weit über 90 Prozent aller Skeptiker kreuzen mindestens eines dieser Argumente an - und geben dadurch zu erkennen, dass sie ihre ablehnende Haltung ändern würden, wenn sie
über den inzwischen erreichten Forschungsstand im Bilde wären. Dies, so Wiesendanger, lasse erahnen, dass "es vor allem ein Mangel an öffentlicher Aufklärung ist, der die weitere Verbreitung des Reinkarnationsgedankens verhindert - an effektiver PR, an gutem Wissenschaftsjournalismus, an Veranstaltungen wie den ‚Basler Psi-Tagen', die einem breiten Publikum grenzwissenschaftliche Forschung näherbringen".
Die wenigsten Reinkarnationserlebnisse fallen so präzise aus, dass ihnen historisch nachgeforscht werden kann - vor allem dies schürt Skepsis. Anders jedoch bei Hans F.: An Namen und Alter der wichtigsten Bezugspersonen seines bäuerlichen Vorlebens im 19. Jahrhundert, an Orte und Daten herausragender Ereignisse von damals hat er verblüffend genaue "Erinnerungen". Und "weil ich als technisch ausgebildeter Mensch immer
nach Beweisstücken suche", stellt der Schweizer Konstrukteur und Erfinder seit Jahrzehnten akribische Nachforschungen in deutschen und amerikanischen Quellen an. Unter anderem beschaffte er sich Geburts-, Heirats- und Einwanderungsdokumente, forschte in Kirchenarchiven und Akten von US-Eisenbahngesellschaften. Und tatsächlich: Schwarz auf weiss weist eine Passagierliste des New Yorker Hafens aus, dass am 1. Juni 1854
in Bremen an Bord eines Schiffes namens "Gaston" ein 38jähriger deutscher Bauer ging, dessen Familienname verblüffenderweise sogar mit dem von Hans F. identisch ist: Johannes Gottlieb F. junior, zusammen mit seiner sechs Jahre jüngeren Frau Dorothee sowie den Kindern Christiana (9), Daniel (7) und Adolph (4). Und auch die Todesumstände seines "früheren Selbst" konnte Hans F. derart präzise beschreiben und zeichnen, dass bei
der US-Eisenbahngesellschaft Union Pacific recht schnell Dokumente aufzufinden waren, die bestätigen: In einem Lok-Depot in Omaha, Nebraska, war es seinerzeit tatsächlich zu einem Unfall jener Art gekommen, wie ihn Hans F. "erinnert".
Pressetext anlässlich der 18. Basler Psi-Tage 2000
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