Handauflegen bei chronischen Leiden (2) Der BIO-Lesertest 1996 (Forts.)
Brustkrebs, Tumorschmerzen seit 5 Jahren Ein in besonderer Weise beispielhafter Fall ist
die Geschichte von Hannelore F. aus Frankfurt. Bei der 52 Jahre alten Frau wurden Anfang November 1995 - nach der Behandlung eines Mamma-Carzinoms seit 1991 - Metastasen im gesamten linken Becken festgestellt. Damit war sie "verurteilt zur Unbeweglichkeit", zu einem Leben mit Krücken und Rollstuhl, denn es sollte verhindert werden, daß die Metastasen durchbrachen. Inzwischen hat Hannelore F. nicht nur die Schmerzen im Lendenbereich verloren, sondern auch die Angst vor dem Krebs.
Vor allem aber haben sich die Tumorwerte teilweise dramatisch verbessert, seit sie D. erstmals aufsuchte - nach der Chemotherapie waren dieselben Tumormarker erhöht gewesen! Selbst der den BIO-Test beaufsichtigende Arzt benutzte in seinem Gutachten hier das Wort “Wunder”. Multiple Sklerose Aus dem Dankesbrief einer weiteren Teilnehmerin am
BIO-Lesertest: Vassiliki S. (33) aus Hirschberg, die an Multipler Sklerose litt: Lieber Herr D., durch Ihre Behandlung hat sich bis heute (23. Februar 1996) ein deutlicher Heilungserfolg eingestellt. Am 20. Januar 1996 kam ich erstmals zu Ihnen mit fortgeschrittenen Symptomen einer multiplen Sklerose. Diese äußerte sich insbesondere in schweren Gehstörungen und motorischen Problemen in den Armen. Durch die mehrmalige wöchentliche Behandlung fühle ich mich inzwischen deutlich
kräftiger, und meine motorischen Fähigkeiten haben sich schrittweise verbessert. Zusätzlich stellte sich eine merkliche Kräftigung meines rechten Armes ein.”
Wut über enttäuschte Hoffnungen
BIO-Chefredakteur Lüdke weiter: “In der Vorstellung mancher Zeitgenossen müssen Blinde wieder sehen, Lahme wieder
gehen und Tote auferstehen, wenn sie bei einem Heiler gewesen sind. Nicht verwunderlich also, wenn solche Erwartungen enttäuscht werden. Und so mancher Kranke, der sich bei D. meldet, versucht ihm eine "Heilgarantie" abzuringen. Wenn der auf ein solches Ansinnen nicht eingeht, muß er in Kauf nehmen, daß darüber das schnelle Urteil über ihn gefällt wird: Der kann ja gar nichts. Doch D. strebt gar nicht danach, "everybody´s darling" zu sein. Was von manchen
uninformierten Laien als kühles Desinteresse mißverstanden wird, ist für ihn bewußt gewählte Umgangspraxis. Er tut, was er kann. Dazu ist es, wie er erklärt, nicht notwendig, sich ausführliche Krankengeschichten anzuhören und vielseitige Befunde mit schier endloser Aneinanderreihung von medizinischen Fachbegriffen zu studieren. "Ich bin kein Arzt"!, sagt er knapp. "Ich behandle nicht, sondern ich leiste Hilfe."
Die Energie, die er durch sein bloßes Handauflegen überträgt, wirkt nachgewiesenermaßen ohne das Wissen um verabreichte Medikamente und jahrelang (erfolglos) angewendete Therapiemethoden. D. gibt auch keine "medizinischen" Ratschläge, zum Beispiel zu der Frage "Soll ich mich operieren lassen?", obwohl ihm solche Fragen immer wieder gestellt werden. Da bleibt es nicht aus, daß seine bewußte Verweigerung, sich mehr anzumaßen als das, was er tun kann, von manchem als
brüskierendes Desinteresse mißverstanden wird. Doch Desinteresse kann man ihm kaum vorwerfen. Er freut sich mit den Kranken über jede kleine Wirkung, über jedes Zeichen, das vom Beginn einer Besserung kündet. Auf den Vorwurf also, daß er sich den Kranken zuwenig "zuwende", zuwenig Zeit für sie aufbringe, antwortet er: "Warum soll ich mehr Zeit aufwenden, wenn ich so, wie ich es mache, Wirkung erreiche?" Er
will aus seiner Fähigkeit kein "Brimborium" machen, wie ein lautmalerisches Wort "unwesentliches Beiwerk" beschreibt. Er will auch keinen Hokuspokus zelebrieren, um etwas vorzutäuschen, was nicht ist. "Ich will kein Schauspiel veranstalten. Es geht um kranke Menschen, die Hilfe suchen!" Allerdings: Es geschieht doch mehr, als daß D. nur für kurze Zeit die Hand über den Thymusbereich hält. Bei diesem Vorgang verfällt er in der Regel in einen Wachtrance-Zustand, in dem er nichts mehr hört und empfindet. Die Klienten, die das erleben, berichten übereinstimmend von einem mehr oder weniger starken Wärmegefühl, das ihren Körper dann durchströmt. Anschließend gibt es eine Ruhezeit von bis zu zwanzig Minuten, in der die rätselhafte Energie zu einer "ordnenden" Wirkung kommen kann. Tatsächlich berichten viele Kranke schon nach den ersten Sitzungen dieser Art, dass sie plötzlich ruhiger, gelöster, entspannter geworden sind; daß die oft jahrelange Nervosität und Anspannung einer wunderbaren Gelassenheit gewichen sind. Für manchen am Äußerlichen orientierten Menschen ist das, was D. bietet, dennoch zuwenig. Hinzu kommt, daß D. nicht in heiligen Therapie-Hallen "empfängt" und sein Umgang mit den Kranken auffallend unspektakulär ist. Bei ihm
wird nicht Krankheit gepflegt und auch nicht das Kranksein zelebriert. Auch will er von "Wundern" nichts wissen; den naiven Glauben daran rückt er bei jeder Gelegenheit zurecht. Der Wunschtraum von fruchtbarer Zusammenarbeit
BIO-Chefredakteur Wolfgang Lüdke: “Die Frankfurter
Psychotherapeutin Ursula von Maltzahn, die das Heiler-Experiment von Bio aus nächster Nähe begleitet hat, beschreibt aus ihrer Sicht die besonderen Aspekte, die zu oftmals wundersamen Heilungen führen. Zunächst ist ihr deutlich aufgefallen, daß bei einem Heiler wie D. offenbar etwas geschieht und gefördert wird, was in der konventionellen medizinischen Praxis nicht stattfindet: "Die normale Medizin spricht nicht die Selbstheilungskräfte eines Menschen an. Diese normale
Medizin kann deshalb sehr gefährlich sein, weil sie den Kranken desensibilisiert und entmündigt. In der Praxis muß man oft sogar von einem ‚Zu-Tode-Therapierten' sprechen." Nach etlichen Gesprächen mit den schwerkranken Testpersonen ist sie davon überzeugt, dass die Energie, die D. überträgt, eindeutig den Anstoß dazu gibt, Blockaden und Spannungen, auch psychischer Art, zu lösen und Streß abzubauen - eine "innere Ordnung" im Kranken zu schaffen. Jedenfalls hat sie
dem Unterschied im Vergleich zu konventionellen Therapien miterlebt. "Die Energie von D. spricht offenbar die Selbstheilungskräfte des Menschen an - die Medikamenten-Medizin geht darauf gar nicht ein." Sie hat außerdem das Phänomen beobachtet, daß die "Geistheilung" selbst dann wirkt, wenn eine Psychotherapie trotz erkannter psychischer Ursache nicht weiterkommt. Deshalb hält Ursula von Maltzahn eine "vernetzte" Arbeit für sinnvoll, in der sich die
konventionellen Therapiemethoden mit denen von Heilern verbinden.
Wolfgang Lüdke, “Die Kraft der heilenden Hände - Bericht über einen Heiler-Test mit ‘Austherapierten’”, in H. Wiesendanger (Hrsg.): Geistiges Heilen für eine neue Zeit - Vom ‘Wunderheilen’ zur ganzheitlichen Medizin, Kösel-Verlag: München 1999, S. 76-84.
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