Der Geist, der wärmt - Geistheiler im
Thermografie-Test (1999/2000)
Mit einer hochempfindlichen Infrarot-Kamera lässt sich objektiv bestätigen, was viele Patienten von Geistheilern staunend erleben: eine rätselhafte Wärmeentwicklung in bestimmten Körperbereichen, während sie behandelt werden. Gewöhnliche biothermische Einflüsse, (auto-)suggestive Effekte oder gar Betrug muten unwahrscheinlich an - zumindest im kontrollierten Experiment.
Wenn der Geistheiler D. beim Behandeln eine Hand über das
Brustbein eines Klienten hält, spüren dieser fast immer eine rätselhafte, intensive Wärme - oft an der Stelle, über der D.´s Hand liegt, manchmal aber auch in jenen Körperbereichen, wo sich Symptome am stärksten ausprägen oder wo Ärzte den Sitz der Krankheit vermuten. Die Haut reagiert dann mit einer ausgeprägten Rötung, die bis zu einer Stunde andauert. Dieses Wärmegefühl ist oft überwältigend stark, und es tritt nach verblüffend kurzer Zeit auf - meist schon wenige Sekunden, nachdem D. mit
dem Handauflegen begonnen hat. Deshalb schien es D. immer schon unwahrscheinlich, daß diese Empfindungen - und die begleitende Hautreaktion - allein durch die normale Wärmeabstrahlung seiner Hand hervorgerufen werden könnten, wie ein Skeptiker zuallererst unterstellen würde. D. wollte Klarheit. Daher machte er sich auf die Suche nach Experten, die Art und Ausmaß des Wärmephänomens wissenschaftlich objektiv feststellen konnten, durch den Einsatz von speziellen Meßgeräten. Solche Experten fand er schließlich bei der Frankfurter Firma FLIR-Systems GmbH. Sie vertreibt seit kurzem eine hochempfindliche Infrarotkamera vom Typ “ThermalCAM SC 2000”, die
Wärmeveränderungen noch in über einem Meter Entfernung erfassen kann, und zwar mit einer thermischen Auflösung von weniger als einem Zehntel Grad. (Für Fachleute: Die optische Auflösung des Detektorfeldes beträgt 320 x 240 Bildpunkte, der Öffnungswinkel der verwendeten Optik liegt bei 24 Grad.) Eine eigens entwickelte Software “ThermaCAM Researcher 2000” ermöglicht es, die Kameraaufnahmen in eindrucksvollen Farbbildern
darzustellen und über Microsoft Word 97 auszudrucken. (Foto o.: die Infrarotkamera “ThermalCAM SC 2000”, die bei den Thermografie-Tests von Frankfurt und Halle zum Einsatz kam.) Am 7. April 2000 bekam D. Besuch von einem Mitarbeiter dieser Firma, mit der gesamten Kameraausrüstung im Gepäck. Als Versuchspersonen wählte der Fachmann drei Patienten aus, die zufällig am selben Tag Termine bei D. hatten: eine Frau mittleren Alters, die seit einem Autounfall zwei
Jahre zuvor an einem unerträglichen Gesichtsschmerz litt, vergleichbar einer Trigeminusneuralgie; eine Studentin aus Bamberg, der seit Beginn der Pubertät eine hartnäckige Akne zu schaffen machte, gegen die alle ärztlichen Therapieversuche machtlos geblieben waren; und eine Patientin aus Bosnien, bei der ein besonders heimtückischer Krebs ausgebrochen war, seit sie miterleben mußte, wie während des Jugoslawienkriegs ihr Mann und dessen
gesamte Familie ermordet wurde. Während D. die Drei geistig behandelte, lief die Infrarotkamera mit. Die medizinische Aufsicht übernahm die Ärztin Dr. med. Carolina Richter, die eigens für diesen Test aus Oberreute, Niederbayern, angereist war. Die Aufnahmeentfernung zur Kamera betrug durchschnittlich 0,70 bis 1 Meter. Dabei entstanden eindrucksvollen Farbbilder.
Eingangs wurde die Wärmeabstrahlung von D.´s Händen gemessen, und
zwar von dem Moment an, in dem er sich auf das Heilen konzentrierte. Schon dabei erlebten die anwesenden Fachleute eine erste Überraschung: In seinen Handinnenflächen stieg die gemessene Wärme sprunghaft auf ungewöhnlich hohe Werte an, sobald er zu heilen beabsichtigte.
“Hier die Hände des Geistheilers D. Auffällig hohe Temperaturen bis zu 38 Grad Celsius. Die Hände wurden, unter Zeugen, lediglich aneinandergehalten - laut D. ‘aufgeladen’. Hier war kein Aneinanderreiben der Hände offensichtlich.” (Aus dem Gutachten)
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