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“Beleuchtet das Phänomen Geistheilung in allen wichtigen Aspekten. Ganz vorzüglich!”
Norbert F., Magdeburg

Unter dem Strich:
Wo steht die Forschung über Geistiges Heilen heute?
(2)



 


Dosenöffner, Wäschetrockner und Forschungsmethoden sind, respektlos über einen Kamm geschoren, nichts weiter als dreierlei Werkzeuge, mit denen Menschen versuchen, in der Welt besser zurechtzukommen. Bislang haben sie sich mehr oder minder bewährt. Aber das sichert ihnen keinen Ewigkeitsstatus. Vielleicht öffnen wir Dosen eines Tages mit handlichen Laserpistolen und trocknen unsere Wäsche in Mikrowellenschränken. Und vielleicht gibt es eines Tages gute Gründe, empirische Wissenschaft anders zu betreiben als bisher, zumindest wenn es um Menschen geht - um Geistheiler und ihre Klienten beispielsweise.

In der Sackgasse?
Die Grenzen normalen Forschens


Dieser Fall könnte eintreten, wenn sich herausstellt, dass die bisherige Vorgehensweise ungeeignet ist, wesentlichen Merkmalen des Forschungsobjekts gerecht zu werden. Sobald eine medizinische Maßnahme zur "wissenschaftlichen" Beurteilung  ansteht - sei es die Wirkung eines neuen Arzneimittels oder einer neuen Therapie -, werden Versuchspersonen seit Jahrzehnten mit größter Selbstverständlichkeit auf eine karge Weide getrieben, auf der die Heilige Kuh der "Randomisier­ten Kontrollierten Doppelblindstudie" (RCT) ungestört grasen darf. Sie zu füttern haben sich alle Studien zum Fernheilen bemüht, die ich bis hierher vorgestellt habe, ohne ihre Methodik zu hinterfragen. Jedoch spricht eine Reihe von Argumenten dafür, dass diese Zugangsweise nur ungenügend geeignet ist, das Phänomen zu erhellen und aufzuklären, ob, inwieweit und unter welchen Umständen es klinisch wirksam ist. Ein Teil dieser Argumente stützt sich auf merkwürdige Befunde, "Anomalien", die in Anwendung eben dieses Ansatzes zum Vorschein gekommen sind; ein anderer Teil ergibt sich aus grundsätzlichen Erwägungen.

Von Rückwärtsheilungen und weiteren Merkwürdigkeiten

Das neunte Kapitel stellte einige der überzeugendsten, wissenschaftlich saubersten Studien zum Fernheilen vor: mit hinlänglich großen Stichproben, randomisierten Gruppenzuteilungen, möglichst praxisnahen Arbeitsbedingungen für die beteiligten Heiler, Placebo-Kontrollen, Zwei- bis Dreifachverblindungen von Beteiligten, akribischer Kontrolle möglichst vieler Faktoren und Randbedingungen, sauberer statistischer Auswertung. Aber auch die Ergebnisse solcher nach wissenschaftlichen Maßstäben "idealer" Studien bleiben unweigerlich mehrdeutig - und damit theoretisch offen. Angenommen nämlich, es stellt sich bei derartigen Forschungen tatsächlich heraus, dass die Heilungsquoten in Experimental- und Kontrollgruppen unübersehbar voneinander abweichen - und das nicht nur einmal, sondern auch noch bei zehn, ja hundert Wiederholungen des Versuchs. Wären damit die therapeutischen Fähigkeiten der beteiligten Heiler zweifelsfrei belegt? Mitnichten. Nachge­wiesen hätten wir fürs erste bloß ein merkwürdiges Phänomen, das selbst in Abwesenheit aller bekannten möglichen Auslöser auftritt - aber nun wüssten wir immer noch nicht, was es eigentlich ist, das zu diesem Phänomen führt. Es steht uns natürlich frei, dieses zugrundeliegende Unbekannte "Psi" zu taufen - oder, wenn wir im griechischen Alphabet lieber ein wenig früher beginnen möchten, "Alpha", "Beta", wie auch immer. Darüber hinaus dürften wir nun annehmen, dass dieses mysteriöse Etwas offenbar unter bestimmten Bedingungen von bestimmten Menschen ausgeht oder durch sie modifiziert wird, während es ohne sie unterbleibt. Aber wie können wir jemals sicher sein, dass es wirklich die Heilintention eines Fernbehandlers war, die letztlich zu den festgestellten Veränderungen führte? Dazu müssten wir alle anderen denkbaren Möglichkeiten ausschließen. Doch das können wir nicht. Denn:

- Könnten nicht Psi-Fähigkeiten des Versuchsleiters mitspielen? (Er mag, hellsichtig oder präkognitiv, genau die "richtigen" Stichproben von Patienten zusammengestellt und anschließend beeinflusst haben, vielleicht auf telepathischem Weg.)

-  Und/oder Psi-Fähigkeiten der beteiligten Patienten? (Ihr präkognitives Wissen um den Testausgang könnte eben diesen Ausgang paranormal herbeigeführt haben - etwa indem es selektiv Selbstheilungsprozesse in Gang setzte bzw. hemmte. Vielleicht nahmen sie auch, an der “Verblindungs”brille vorbei, außersinnlich wahr, ob sie fernbehandelt wurden, und bauten darauf Erwartungen und Hoffnungen, die letztendlich dann doch Placebo-Mechamsmen in Gang setzten.)

-  und/oder anderweitige Psi-Fähigkeiten des Heilers? (Könnte er die "negative" Kraft besitzen, natürliche Selbstheilungsprozesse in der Kontrollgruppe zu verlangsamen oder gar zu blockieren?
)
-  und/oder unterschätzte äußere Mächte, die aus undurchsichtigen Motiven in wissenschaftliche Experimente hineinpfuschen: sei es Gott oder Satan, Engel oder Dämonen, Außerirdische oder Zeitreisende aus der Zukunft?

- und/oder Psi-Fähigkeiten sonstiger am Experiment beteiligter Personen?

- und/oder Psi-Fähigkeiten von Außenstehenden? (Erinnern wir uns an das Problem des "background praying", das die Bewertung von Studien übers Gebetsheilen erschwert: Über die Heiler hinaus, die auftragsgemäß für Patienten einer Experimentalgruppe Fürbitten zu Gott richten, beten vermutlich noch ungezählte weitere Personen unkontrollierbar für offiziell Fernbehandelte wie für Mitglieder der Kontrollgruppe. Solche potentiell wirksamen "Hintergrundintentionen" umgeben aber jede beliebige Heilerstudie, ja jegliche klinische Untersuchung. Und mit jedem Fernheiltest, der positiv ausgeht, wird zwangsläufig auch plausibler, dass solche Intentionen stets und überall eine kausale Rolle in der Welt spielen - und die vermeintlich sterile RCT-Welt unbemerkt verunreinigen.

Als rein hypothetisch lassen sich solche Spekulationen keineswegs abtun, wie ein faszinierendes Experiment des amerikanischen Parapsychologen Gerry Solfvin von der John-F.-Kennedy-Universität in Orinda, Kalifornien, klarmacht. Solfvin bat acht Studenten der Tiermedizin, ihm bei der Durchführung von "Tests zur Wirksamkeit von geistigen Heilbehandlungen bei kranken Mäusen" behilflich zu sein. Den Studenten wurde weisgemacht, Solfvin habe bereits eine Reihe von Pilotstudien mit einem berühmten, herausragend befähigten Heiler durchgeführt, die außerordentlich eindrucksvolle Resultate gezeitigt hätten. Nun wolle er diese Ergebnisse überprüfen. Jeder Student bekam die Verantwortung für jeweils einen Käfig mit zwölf Mäusen. Sechs dieser Mäuse, so wurde den Studenten mitgeteilt, sei ein Zehntel Milliliter einer Lösung eingeflößt worden, die Babesia Rodhani enthielt: Blutparasiten, die Malaria erzeugen. (Diese sechs Mäuse trugen gelbe Markierungen auf dem Fell, die übrigen schwarze.) Die andere Hälfte habe lediglich eine kleinere Dosis verabreicht bekommen, von der nicht zu erwarten sei, dass sie zum Ausbruch der Krankheit führe. Der beteiligte Heiler, so wurde weiter erklärt, werde in den nächsten Tagen der Hälfte dieser Mäuse "geistige Fernheilenergie" übertragen. (Allerdings wussten die Studenten nicht, welche der Mäuse dafür vorgesehen waren.) Aufgabe jedes Studenten war es, "seine" Mäuse regelmäßig zu füttern, täglich zu wiegen und jede Verhaltensauffälligkeit zu protokollieren, die auf ausbrechende Symptome der künstlich ausgelösten Erkrankung hindeuten könnte.

In Wahrheit jedoch war an dieser Studie überhaupt kein Heiler beteiligt, und allen Mäusen war exakt die gleiche Dosis des Parasiten verabreicht worden. Die Studenten selbst waren es, die im Mittelpunkt der Untersuchung standen.

Neun Tage später, bei Abschluss des Versuchs, waren die Mäuse der verschiedenen Untergruppen in stark unterschiedlicher Verfassung. Maßstab dafür war der Prozentsatz der zerstörten roten Blutzellen, durch eine Hämoanalyse vom Laborpersonal ermittelt, das ansonsten an der Studie unbeteiligt war. Jene Mäuse, die angeblich nur eine ungefährlich niedrige "Kontrolldosis" Babesia verabreicht bekommen hatten, waren im allgemeinen weniger parasitämisch als die anderen. (Als "Parasitämie" bezeichnen Mediziner das Vorhandensein von Parasiten im Blut.) Zu dieser Diskrepanz trug offenbar bei, dass die Studenten aufgrund der Fellmarkierungen zu wissen glaubten, welche Tiere erkranken mussten; entsprechend unterschiedlich erlebten und versorgten sie diese wohl.

Völlig "blind" waren die Studenten auch gegenüber dem Fernheilungsfaktor: Sie hatten keinerlei Angaben darüber erhalten, welche Mäuse auf Distanz geheilt werden sollten und welche nicht. Diese Einteilung hatte ein im übrigen unbeteiligter Wissenschaftler per Zufall vorgenommen. Trotzdem ging es am Ende jenen Mäusen aus ihrem Käfig deutlich besser, von denen sie vermuteten, dass sie "fernbehandelt" würden. Waren es letztlich sie selbst, die unbewusst "heilten" - möglicherweise auf psychokinetischem Weg, nachdem sie telepathisch Solfvins Einteilung aufgenommen hatten? Oder "heilte" der Wissenschaftler, der die fiktive Einteilung in fern- und unbehandelte Versuchstiere vorgenommen hatte - vielleicht gemeinsam mit den Studenten als ungewollten paranormalen Mithelfern, vielleicht auch ohne sie? Wenn aber vermeintlich "Unbeteiligte" Testergebnisse derart gravierend beeinflussen können - wie soll dann jemals experimentell ermittelt werden, welchen "objektiven" Anteil ein beteiligter Heiler an festgestellten Veränderungen hat? Und wenn dieses Unterfangen aussichtslos ist: wo soll die Suche nach einer Erklärung dann überhaupt ansetzen?

Eine weitere dickwandige Nuss, die eine umfassende Fernheiltheorie zu knacken hätte, stellt ein Phänomen dar, das Parapsychologen als "Rückwärtsverursachung" (backward causation) bezeichnen. Seit den dreißiger Jahren haben ASW- und Psychokinesestudien gelegentlich Ergebnisse gezeitigt, die vermuten lassen, dass Ereignisketten hin und wieder entgegen der Zeitrichtung ablaufen können. Auch Erforscher Geistigen Heilens wurden vereinzelt schon damit konfrontiert: unter ihnen Leonard Leibovici, ein Medizinprofessor vom Rabin Medical Center in Israel. Leibovici bezog die größte jemals in Fernheilstudien betrachtete Population ein: sämtliche 3393 erwachsenen Patienten, die wegen einer Blutinfektion zwischen 1990 und 1996 in der dortigen Universitätsklinik aufgenommen worden waren. Um die Hälfte von ihnen sollte sich ein Fernheiler kümmern - allerdings vier bis zehn Jahre später, im Juli 2000 - womit zwangsläufig eine perfekte Doppelverblindung vorlag. In jenem Monat erst wurden die Patienten mittels eines Zufallsgenerators in zwei annähernd gleich große Gruppen unterteilt; ein Münzwurf  entschied, welche zur Experimentalgruppe wurde. Wie eine Analyse der Patientendaten zeigte, waren bekannte Risikofaktoren, die für den Krankheitsverlauf relevant sind - wie Alter, Geschlecht, Infektionsherd (Lunge, Urinartrakt, intraabdominal, Weichteilgewebe, neutropenisches Fieber o.a.), septische Schocks, Neutropenie, Infektionen während des Krankenhausaufenthalts, Kreatinin- und Albuminwerte - in beiden Gruppen annähernd gleich verteilt. Nun erhielt ein Fernheiler eine Liste mit den Vornamen aller Patienten der Experimentalgruppe, woraufhin er ein einziges Mal für alle ein kurzes Gebet sprach, das "dem Wohlergehen der Gruppe als ganzer" galt. Der anschließende Vergleich beider Gruppen fiel so verblüffend aus, dass selbst das renommierte British Medical Journal Leibovici im Dezember 2001 darüber berichten ließ: Patienten jener Gruppe, für die nachträglich gebetet worden war, verbrachten im Durchschnitt weniger Tage im Krankenhaus und hatten an weniger Tagen Fieber - statistisch signifikant. (Fieber lag definitionsgemäß dann vor, wenn mindestens eine von drei Messungen der Körpertemperatur mehr als 37,5 Grad Celsius ergab.) Auch hinsichtlich der Mortalität hatte die Gebetsgruppe einen kleinen Vorsprung: von ihnen waren 28,1 Prozent gestorben, gegenüber 30,2 Prozent in der Kontrollgruppe. Hat das Gebet des Fernheilers also retroaktiv gewirkt? Leibovici will nichts ausschließen: "Wir dürfen nicht a priori annehmen, dass die Zeit so linear abläuft, wie wir sie wahrnehmen - oder dass Gott durch eine lineare Zeit eingeschränkt wird."

Eine ähnliche "Rückwärtsheilung", diesmal im Tierversuch, scheint Anfang der neunziger Jahre in der Fakultät für Veterinärmedizin der Universität Utrecht beobachtet worden zu sein. Zwei niederländische Parapsychologen fanden dort Fernheilwirkungen in den roten und weißen Blutkörperchen von Laborratten, denen ein Malaria auslösender Blutparasit, Babesia Rodhani gespritzt worden war. Ratten der Experimentalgruppe wiesen im allgemeinen ein deutlich besseres Blutbild auf als genetisch identische Artgenossen der Kontrollgruppe - und dies paradoxerweise, bevor ein Fernheiler, 32 Kilometer entfernt, sechs Wochen lang an jedem Abend zehn bis fünfzehn Minuten lang für sie betete.5
Ebenso verstörende "Rückwärtseffekte" scheinen 1997 am "Consciousness Research Laboratory" der Universität von Nevada in Las Vegas gesichert worden zu sein. In den physiologischen Messdaten von 21 Freiwilligen spiegelten sich offenbar die Intentionen von Heilern, die nicht nur über 9500 Kilometer weit entfernt waren - sondern auch erst ein halbes Jahr später im Einsatz waren.

Versuchspersonen waren 21 Freiwillige, die der amerikanische Wissenschaftler Dean Radin im Mai 1997 am Universitätssitz Las Vegas anwarb. Jeder wurde in einen komfortablen Institutsraum geführt, wo er zunächst mit seiner Unterschrift unter ein Informationsblatt bestätigte, dass ihm klar war, worum es in der Studie er ging: Es sollte herausgefunden werden, ob eine Reihe von unwillkürlichen physiologischen Abläufen in seinem Körper von weit entfernten Heilern beeinflusst werden können - aus der Zukunft! Dann nahmen sie auf einem bequemen Lehnstuhl Platz und entspannten sich; Unterdessen wurde an den Mittelfinger ihrer linken Hand der Messfühler eines Photoplethysmographen angelegt; an Daumen und Zeigefinger wurden Elektroden zur Messung elektrischen Hautwiderstands bzw. ein Sensor zur Messung der Körpertemperatur befestigt. Um die Brust wurde jeder Versuchsperson ein Messgürtel geschnallt, über den Herzfrequenz (in Schlägen pro Minute), Atemrhythmus und Respirationsvolumen (Brustausdehnung) kontrolliert werden konnte. Alle ermittelten Daten wurden direkt einem Computer zugeleitet, der sie mit spezieller Software automatisiert auswertete, ohne Beteiligung eines menschlichen Begutachters. Dann wurden mit einer Polaroidkamera vier Porträtfotos gemacht. Nun folgte die Testphase, zwanzig Minuten lang - zerlegt in Einheiten von je einer Minute, in denen entweder "fernbehandelt" werden sollte (Experimentalphase)  oder nicht (Kontrollphase). Jede Behandlungs- oder Kontrollphase dauerte exakt 44 Sekunden - die restlichen 16 Sekunden, bis die nächste Testminute begann, bildeten eine "Zwischenphase", in der immer nur gemessen, aber nie behandelt werden sollte. Wie Test- und Kontrollminuten aufeinanderzufolgen hatten, legte ein Zufallsgenerator fest: Sobald ein Assistent eine Computertaste betätigte, lief ein Programm ab, das aus der genauen Uhrzeit zur nächsten Sekunde eine "Samenzahl" (seed number) ablas - und daraufhin eine zufällige Abfolge von Nullen und Einsen generierte, insgesamt zehn Bits. Eine "1" bedeutete: zuerst Behandlung, dann Kontrolle, während umgekehrt "0" hieß: "zuerst Kontrollphase, dann Behandlung". (Nicht nur die Patienten, sondern auch der Versuchsleiter kannte diese Abfolge nicht.)

Unmittelbar danach, also noch im Mai 1997, wurden Kopien sämtlicher Rohdaten, zusammen mit den Patientenfotos und ihren unterschriebenen Einverständniserklärungen, 9500 Kilometer weit weggeschickt, nach Sao Paulo. Dort begaben sich zwei brasilianische Wissenschaftler, Fátima Machado und Wellington Zangari, im Juli und August 1997 auf die Suche nach Heilern. Für 18 der vorgesehenen 21 Heilsitzungen (jeweils eine pro Versuchsperson) gewannen sie Heilmedien des Umbanda-Kults (siehe Abschnitt "Gruppenheilen"), die übrigen drei wurden von Vertretern anderer Heilerschulen bestritten. Was von ihnen erwartet wurde, akzeptierten sie widerspruchslos: Sie sollten versuchen, auf den Probanden, den sie auf dem Foto sahen, von dem Moment an einzuwirken, in dem das Foto entstand - und dies in exakt der Abfolge von Behandlungs- und Kontrollphasen, die ein Vierteljahr zuvor in Las Vegas per Zufall festgelegt worden war.

Was beim Auswerten der physiologischen Messdaten zum Vorschein kam, kann einem leicht die Sprache verschlagen: Jene Phasen, in denen die Probanden einen deutlich veränderten Blutdruck und elektrischen Hautwiderstand aufwiesen, und diejenigen Phasen, in denen sie nachträglich fernbehandelt wurden, stimmten statistisch überdeutlich überein - sogar noch ausgeprägter als bei vorangegangenen Experimenten dieser Art. Im Gegensatz zu früheren Studien schienen die Fernbehandelten hier allerdings eher erregt als beruhigt worden zu sein. Dies, vermutet Radin, mag daher rühren, dass die reichlich unheimliche Aussicht, aus dem Übermorgen manipuliert zu werden, nervös machen kann.
Lassen sich diese Ergebnisse auf methodische Mängel oder Artefakte zurückführen?

-  Rühren sie vielleicht daher, dass zwischen Heilern und Patienten unterschwellige Hinweisreize ausgetauscht wurden? Die räumliche und zeitliche Distanz schließen diese Möglichkeit aus.

-  Spiegeln sich in den Messdaten natürliche physiologische Rhythmen, welche bei den Versuchspersonen die Aktivität des autonomen Nervensystems beeinflusst haben könnten? Die zufällig festgelegte, alles andere als rhythmische Abfolge von Behandlungs- und Kontrollphasen macht dies reichlich unwahrscheinlich.

- Entsprechen die Intentionen der Heiler und die physiologischen Reaktionen ihrer Patienten einander rein zufällig? Dann wären die festgestellten Korrelationen weit davon entfernt, statistisch signifikant zu sein, was sie aber offenkundig taten.

- Kamen die Ergebnisse durch Messfehler und mangelhafte Aufzeichnungen zustande? Die gesamte Aufzeichnung und Analyse der Daten lief aber vollautomatisch ab.

- Könnten die Versuchspersonen erahnt haben, was der Versuchsleiter erwartete, und ihre Physiologie entsprechend selbstreguliert haben? Um dem vorzubeugen, fand eine Doppelverblindung statt.

- Sind die Resultate bloß deshalb so spektakulär, weil eine willkürliche Datenselektion stattfand? Bei Studienende sind sämtliche Daten analysiert und in die Auswertung einbezogen worden.

Wem es gleichwohl widerstrebt, sich von einer Statistik aus Las Vegas den Zeitpfeil umkehren zu lassen, muss nach alternativen Deutungen schon außerhalb vertrauter Weltbilder suchen. Zumindest vier weitere Erklärungen bieten sich an:
 
1. Die Versuchspersonen könnten außersinnlich, nämlich präkognitiv, die Intention ihrer Heiler wahrgenommen und ihre Physiologie daraufhin entsprechend reguliert haben. Doch von Präkognition auszugehen, ohne von Zeitanomalien zu akzeptieren, die nicht minder haarsträubend sind als "Rückwärtsheilungen", fällt schwer. Selbst wenn es sie gäbe, wäre immer noch rätselhaft, wie ein Mensch die somit gewonnenen Informationen verwenden könnte, um sekundengenaue körpereigene Erregungszustände zu kontrollieren, die gewöhnlich autonom ablaufen.

2. Könnte der Ausgang des Experiments von jenem Assistenten entschieden worden sein, der per Tastendruck auf seinem Laptop die Abfolge der Heilsitzungen festlegte? Auch dies würde eine präkognitive und/oder psychokinetische Leistung voraussetzen. Wie geschildert, hängt die Zufallssequenz von Nullen und Einsen, die der Computer erzeugt, von der sekundengenauen Uhrzeit ab, zu der die Computertaste betätigt wird. Ein derart präzises Vorauswissen nicht nur um die "richtige" Zahlenfolge, sondern auch um den einzig möglichen Zeitpunkt, sie zu erzeugen, ist hypothetisch denkbar - aber mindestens ebenso unwahrscheinlich wie die Zeitumkehr selbst.

3. Quantenphysiker gehen davon aus, dass zumindest im Mikrokosmos kein System beobachtet werden kann, ohne durch den bloßen Akt der Beobachtung dessen Eigenschaften zu verändern. Könnten solche "observational effects" auch in die Radin-Studie hineingepfuscht haben? Dies ist nicht auszuschließen - Versuchsleitereffekte sind in der Psi-Forschung inzwischen gut belegt.
 
4. Eine weitere Deutungsvariante führt zurück zum ersten Abschnitt dieses Kapitels, in dem es um die Grenzen der Doppelblindstudie ging. Diesem Forschungsansatz zugrunde liegt eine strikte, ihrerseits nicht weiter hinterfragte Dichotomie - zwischen "uns", die wir von außen beobachten und testen, und "denen", die von uns getestet werden. Dieses Weltbild separierter, im Beobachten unverbundener Individuen entspricht aber möglicherweise nicht den Tatsachen. Vielleicht sind wir letztlich alle eins, wie Mystiker wähnen; vielleicht bilden wir alle gemeinsam einen Organismus höherer Ordnung, in dem nichts geschehen kann, ohne anderes mitzubedingen. Diese Interpretation erwägt Radin ernsthaft: Seine Studie "liefert Hinweise zugunsten von Hypothesen, die Phänomene bestätigen, welche eben jene Annahmen in Frage stellen, die den eingesetzten Methoden zugrunde liegen. (...) Bei Phänomenen, die Raum und Zeit transzendieren, macht das ‚Doppelblind'-Konzept" keinen Sinn mehr, ebensowenig wie Randomisieren, sensorisches Abschirmen, präzises Synchronisieren von Zeiten. Mit anderen Worten: Indem wir uns strikt auf Standardmethodologien beschränkten, haben wir die Grenzen eben dieser Methodologien überschritten. (...) Und das bedeutet: Fernheilen sprengt unsere herkömmliche Weltanschauung" - ebenso, wie es dreidimensionale Objekte für Flachländer täten, für die alles, was es gibt, nur lang, breit und hoch ist, aber keine Tiefe hat.


Näheres in Geistiges Heilen - Das Große Buch sowie Fernheilen, Band 2.

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