Die ausgewählten Patienten sowie die beteiligten Heiler wurden vom Vormittag des ersten Kongresstags an (Freitag 30.11.2001) bis zum Morgen des dritten Kongresstags (Sonntag 2.12.2001) mindestens einmal täglich durch Handauflegen behandelt – kostenlos. Erwartungen übertroffen
Die Bilanz übertraf die Erwartungen sowohl der beteiligten Ärzte als auch der Kongressveranstalter. Zwar blieben “Wunder” aus: Niemand genas im Nu vollständig. Doch bei immerhin 12 der 15 Patienten kam es in nur zwei Tagen zu Besserungen wie zuvor, trotz aller ärztlichen Kunst, seit Monaten und Jahren nicht mehr. Eine spastisch Gelähmte konnte ohne Krückstöcke wieder laufen, das
Gangbild eines neuropathisch behinderten Mädchens besserte sich erheblich. Eine Frau mit ausgeprägter Kniegelenks- und Hüftarthrose wurde völlig schmerzfrei. Bei zwei Asthmatikern erhöhte sich das Atemvolumen um bis zu 40 Prozent, wie Lungenfunktionsmessungen ergaben; Cortisonsprays und andere Medikamente konnten vollständig abgesetzt werden. Bei zwei hochgradigen Allergikern traten keinerlei krankhafte Reaktionen mehr auf, als sie am Ende des Tests, vor über tausend Augenzeugen, genau jene
Nahrungsmittel zu sich nahmen, deren Verzehr zuvor zu lebensbedrohlichen Schockzuständen geführt hätte. (Näheres s. folgende Übersicht “Der ‚48-Stunden-Test‘: die Ergebnisse im einzelnen”.) Wo nicht mehr zu erreichen war, müssen es nicht unbedingt die Heiler gewesen sein, die “versagt” haben. Nicht anders als Ärzte sind sie
auf die Compliance von Patienten angewiesen, ihre Bereitschaft zur Mitarbeit bei therapeutischen Massnahmen. Und damit war es auch in Basel nicht immer zum besten bestellt. Einer Asthmakranken wollte es nicht gelingen, innerlich zur Ruhe zu kommen; sie profitierte in ihrer Gruppe am wenigsten. Auch ein MS-kranker Mediziner sah sich enttäuscht – vielleicht deswegen, weil er auch in Basel jener ausgeprägter “Kopfmensch” blieb, als den ihn sein begleitender Arzt kennenlernte: Vermutlich, so Dr. Schöll, hat er “alle Empfindungen stark hinterfragt und intellektualisiert, wahrscheinlich glaubt er auch überhaupt nicht an solche Dinge”, was dem Behandlungserfolg alles andere als förderlich war.
Doch alles in allem wurden die drei beteiligten Heiler ihrem Spezialistenruf gerecht. Denn gerade bei den Krankheitsbildern des Basler “48-Stunden-Tests” werden ihnen ausserordentliche, erstaunlich rasche Erfolge nachgesagt, teilweise bestätigt durch ärztliche Gutachten. So betreute Christos Drossinakis 1995 in einer Mannheimer Arztpraxis elf Asthmatiker, die im Durchschnitt seit 17 Jahren
in ärztlicher Behandlung waren; nach acht Testwochen stellte der Arzt “in allen Fällen deutliche klinische Besserungen” fest, wie er in der Fachzeitschrift Erfahrungsheilkunde (Nr. 7/1996) berichtete. (Siehe Asthma-Test.) Bei 46 Asthmatikern, denen Drossinakis während zweier dreitägiger Fachkongresse in Italien die Hand auflegte, bescheinigten ärztliche Gutachter Besserungsquoten von über 90 Prozent. (Siehe Asthma-Folgetest.) Auch Befinden und seelische Verfassung gebessert Über die jeweils vorliegenden Symptome hinaus besserten sich bei der Mehrzahl der Patienten allerdings auch das körperliche Allgemeinbefinden und die psychische Verfassung deutlich: Sie fühlten sich kräftiger, innerlich harmonischer und ausgeglichener,
sie fassten neue Hoffnung und Zuversicht. Auf einer Skala, die von 1 (“sehr schlecht”) bis 10 (“ausgezeichnet”) reichte, schätzten einzelne Teilnehmer ihr Befinden nach zwei Behandlungstagen um bis zu sechs Punkte höher ein als vor Testbeginn. Von ihren Heiler waren sie ausnahmslos angetan: Selbst jene, die weniger Fortschritte machten als erhofft, äusserten sich überaus beeindruckt von der herzlichen Zuwendung und liebevollen Anteilnahme, die das Handauflegen
begleitete. Auch die beteiligten Ärzte sparten nicht mit Lob: “Im großen und ganzen betrachte ich den Test als einen eindeutigen Erfolg”, resümierte Dr. Pierre Bovet. “Ich bin wirklich verblüfft”, äußerte Dr. Beat Schaub, der aus nächster Nähe die Heilung seines allergiekranken elfjährigen Sohnes miterlebte. “Ich bin offen für alles, aber als Arzt auch ein
knallharter Wissenschaftler. Doch was ich bei den ‚Psi-Tagen‘ gesehen habe, gibt mir zu denken.” Sein Kollege Dr. Horst Schöll beeindruckte, wie “liebevoll und sanft die Heiler mit den Patienten umgingen und ihnen spürbar ihre ganze Aufmerksamkeit widmeten. Auch Skeptiker konnten sich dieser Zuwendung nicht entziehen.” Fortschritte blieben meist stabil Wie stabil sind die erzielten Fortschritte? Auch eine Woche nach Abschluß des Tests hatten die erzielten Besserungen zumeist Bestand. Nur in drei Fällen kam es zu Rückschlägen: Schmerzen kehrten zurück, asthmatische Atemnot nahm wieder zu, Gehhilfen wurden erneut
nötig. Den “48-Stunden-Test” an nachträglichen Rezidiven zu messen, täte ihm freilich unrecht: Keiner der beteiligten Heiler hatte erwartet und versprochen, dass zwei Behandlungstage ausreichen, um dauerhafte Erfolge zu erzielen; gerade bei langjährigen, schweren Leiden erfordert Geistiges Heilen erfahrungsgemäß vielmehr fast immer mindestens ein Dutzend Sitzungen über mehrere Monate hinweg. Um Langzeiteffekte festzustellen, hätten die Patienten weiterbehandelt werden müssen; doch
für die meisten endete der Kontakt zu ihrem Heiler, sobald der Basler Kongress zu Ende war. “Kein Arzt würde auf die Idee kommen, den Nutzen einer Chemotherapie bei Krebs daran zu messen, was sie bewirkt, wenn sie nach 48 Stunden abgebrochen wird”, geben die Kongreßorganisatoren zu bedenken. In mehreren Fällen überdeckten körperliche Symptome offenkundig schwerwiegende psychische
Probleme; diese zunächst behutsam freizulegen und auszuräumen, ist vermutlich eine entscheidende Voraussetzung für jegliche Heilung, erst recht eine “geistige” – doch allein dies erfordert mehr Zeit als nur zwei Tage. Eine 61jährige Asthmatikerin, die auf das Handauflegen in keiner Weise ansprach, hatte Ehemann und Sohn verloren, ihre anhaltende Verzweiflung darüber ließ sie allem Anschein nach am Leben resignieren. Bei einem Nahrungsmittelallergiker begannen Symptome erst
abzuklingen, nachdem sein Heiler ihn dazu bewegt hatte, über tiefliegende Ängste zu sprechen. Außergewöhnliche Umstände Eine offene Frage bleibt, was der “48-Stunden-Test” von
Basel über die Möglichkeiten Geistigen Heilens im allgemeinen lehrt. Nach Überzeugung der beteiligten Heiler selbst waren die Testbedingungen äußerst ungünstig, insofern untypisch für die übliche Heilpraxis: Behandlungen im Sitzungszimmer eines modernen Kongreßzentrums, meist in Gegenwart weiterer Patienten; die zeitweilige Anwesenheit neugierig fragender, fotografierender und filmender Journalisten; der Kongresstrubel mit über 2500 Besuchern; vielfach wohl auch das ungute Gefühl, öffentlich
zur Schau gestellt zu werden: All dies mag viele Patienten “blockiert” haben. Andere Besonderheiten hingegen könnten sich positiv ausgewirkt haben: das “Auserwähltsein” unter mehreren hundert Bewerbern; die Begegnung mit einem der angeblich fähigsten Heiler der Welt; die mehr oder minder aufwendige Anreise zu einem unvertrauten, mutmaßlich magischen Ort (“Lourdes-Effekt”), der “Übernatürliches” verspricht (“Psi-Tage”); der betont
wissenschaftliche Rahmen; die Begleitung durch mehrere Ärzte; der unterschwellige Erwartungsdruck von Veranstaltern und Kongreßbesuchern, die alle auf Außergewöhnliches hofften. Insofern war der Basler Test alles andere als repräsentativ. Zu Hoffnung berechtigt er trotzdem. |