Ein halbes Dutzend physiologischer Fernheiltests verdanken wir dem schon mehrfach erwähnten amerikanischen Wissenschaftler Dr. Daniel Wirth, der in Orinda, Kalifornien, das Forschungsinstitut Healing Sciences Research International betreibt - und selbst Heiler ist, unter anderem mit langjähriger Praxis in Therapeutic Touch. Ob Fernheilen auch unter Doppelblindbedingungen entspannend wirkt, überprüfte Wirth erstmals 1993,
in einer kleinen Studie, an der zwölf Mitglieder eines Yoga-Zentrums in Nordkalifornien teilnahmen. (Elf von ihnen praktizierten täglich Mantra-Meditationen, fünf hatten eine Fortgeschrittenenausbildung in Kriya Yoga.) Sie alle ließ Wirth glauben, es gehe ihm um eine Studie über die körperlichen Auswirkungen von Meditation; von Geistigem Heilen war keine Rede. Zunächst machte es sich jeder Teilnehmer auf einer Liege bequem und begann zu meditieren. Unterdessen wurde seine neuromuskuläre
Aktivität gemessen, die das allgemeine Erregungsniveau des automomen Nervensystems widerspiegelt. Nachdem die Ausgangswerte feststanden, trat einer von zwei TT-Praktizierenden - einer davon war Wirth selbst - hinter den Meditierenden. Je nachdem, welcher von zwei Gruppen die Versuchsperson zugelost worden war, fand für sie nun entweder eine "berührungslose" TT-Sitzung statt, oder sie wurde nur zum Schein behandelt. In allen gemessenen Parametern sank das Erregungsniveau auf eine
"echte" Fernbehandlung hin deutlich ausgeprägter ab.7 Ein Jahr später, 1994, ließ Wirth eine ähnlich angelegte Studie folgen, diesmal mit 21 Versuchspersonen. (Die Teilnahmedingungen sahen vor, dass die Versuchspersonen momentan keine Medikamente einnahmen, keine aktuellen gesundheitlichen Probleme hatten und keine Schwangerschaft bestand.) Um Erwartungseffekte auszuschließen, wurde ihnen weisgemacht, sie nähmen an einer Studie teil, mit der das bioelektrischen Potential des
menschlichen Körpers erforscht werden sollte. Jeder Teilnehmer fand sich zu zwei Sitzungen ein, zwischen denen eine Pause von mindestens vier Stunden lag. Dabei saßen sie jedesmal 30 Minuten lang auf einem Stuhl ohne Rückenlehne und wurden aufgefordert, einfach die Aussicht aus dem Fenster zu genießen. Vorder - und rückseitig (frontal/dorsal) wurde an ihrem Körper die Aktivität von vier Muskelgruppen gemessen, wofür Elektroden eines Elektromyographen 2,5 Zentimeter links und rechts der
Mittellinie plaziert wurden. Währenddessen wurden sie, ohne ihr Wissen, gleichzeitig von einem LeShan-Heiler und einem Reiki-Praktizierenden fernbehandelt; beide setzen dazu auch Fürbitten ein. Sobald eine Sitzung begann, wurden diese telefonisch verständigt. Daraufhin öffneten sie einen vorbereiteten Briefumschlag, in dem sie entweder einen Zettel mit dem Namen der jeweiligen Versuchsperson oder ein Porträtfoto von ihm fanden - dann sollte "behandelt" werden -, oder das Kuvert war
leer. War eine Fernbehandlung vorgesehen, so begann sie jeweils sieben Minuten nach Beginn der elektromyographischen Messungen und dauerte 14 Minuten. Wie die statistische Auswertung belegt, stieg die Muskelaktivität in der Kontrollgruppe leicht an, während sie in der Fernbehandlungsgruppe signifikant abnahm, und zwar an zwei der drei Muskelpartien: auf Höhe des Lendenwirbels L3 (p kl. .001) und noch deutlicher bei T6 (p kl. .0002). Es mag Zufall sein, dass die T6-Region im Bereich des
"Herz-Chakras" liegt, einem "feinstofflichen Energiezentrum", das östliche Traditionen mit Heilen in Verbindung bringen.
Literaturhinweise in Geistiges Heilen - Das Große Buch sowie Fernheilen, Band 2.
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