Schon mehrfach wurde überprüft, ob sich die Beweglichkeit von Protozoen, tierischen Einzellern, und anderen niederen Lebewesen rein geistig beeinflussen lässt: von Zielen also, die sicherlich nicht im Verdacht stehen, für etwaige Placebo-Effekte empfänglich zu sein. Schon Anfang der fünfziger Jahre hatte der Parapsychologe Nigel Richmond Aufsehen erregt, als er berichtete, er habe
Pantoffeltierchen (Paramecia) «durch bloßes Denken» dazu bewegen können, bei ihren sonst zufälligen Schwimmbewegungen bestimmte Richtungen häufiger einzuschlagen als andere. Dazu beobachtete er Paramecien in 75facher Vergrößerung unter einem Mikroskop, dessen Sichtbereich durch ein Kreuz in vier gleich große Quadranten eingeteilt war. Indem er jeweils das oberste Blatt von einem gut gemischten Stapel Spielkarten aufdeckte, bestimmte Richmond, in welchen der vier Quadranten er ein
Pantoffeltierchen dirigieren wollte. Darauf konzentrierte er sich nun genau fünfzehn Sekunden lang. In 794 derartigen Versuchen gelangen ihm 253 hits ("Treffer"). Wenn Richmond als "Treffer" auch solche Versuche gelten ließ, bei denen ein Paramecium sich in die entgegengesetzte Richtung bewegte, kam er sogar auf 444 hits. "Der Experimentator", so argumentierte er, "könnte das Paramecium gemäß seinem Willen beeinflussen, oder er könnte einen unbewussten
Widerstand erzeugen, der zum genauen Gegenteil führt, nämlich einer Bewegung zum diametral gegenüberliegenden Quadranten." Achtzehn Jahre später, 1970, wiederholte J. Randall dieses Experiment mit Einzellern, die Pantoffeltierchen verwandt sind - Stylonychia mytilus -, erzielte dabei allerdings nur Zufallstreffer.
Im Jahre 1985 konnten die Amerikaner Charles M. Pleass und Dean Dey zeigen, dass bloße menschliche Intention die Motilität (Beweglichkeit) von Algen beeinflussen
kann. Um Schwimmgeschwindigkeit und -richtung der Meeresalge Dunaliella tertiolecta in einem mit Kulturlösung gefüllten Teströhrchen möglichst exakt zu bestimmen, setzten sie ein lichtaussendendes Spektrometer ein. Pro Sekunde wurden bis zu 75 Aufnahmen gemacht und computergestützt ausgewertet. 18 Versuchspersonen wurden aufgefordert, jeweils fünf Minuten lang im Geiste "mit den Algen" zu sein, während sie sich in den darauffolgenden fünf Minuten entspannen und innerlich zur Ruhe
kommen sollten. Dabei wurde sorgsam darauf geachtet, dass Faktoren wie Temperatur, pH-Wert der Kulturlösungen, von außen einfallendes Licht, Laborgeräusche und bekannte Biorhythmen im Lebenszyklus der Algen in der Behandlungs- und der Ruhephase nicht voneinander abwichen. Die statistische Auswertung von 251 derartigen Versuchen zeigte ein hochsignifikantes Ergebnis.
Literaturhinweise in Fernheilen, Band 2.
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