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Lesetipp

Studien zu Begleitphänomenen von Geistheilung
Geistheilen beeinflusst Gehirnaktivität

In diesem Kapitel außerdem:

Geistheilung? Die Grenzen der Einzelfall-Dokumentation
Geistiges Heilen auf dem Prüfstand der Wissenschaft
Wie Geistiges Heilen auf Versuchspersonen wirkt
Studien zum Phänomen Geistiges Heilen mit negativem Ausgang
- Geistiges Heilen und elektrischer Hautwiderstand
- Geistiges Heilen und Hauttemperatur
- Geistiges Heilen und Muskelspannung
- Geistheilung im Blutbild
- Geistheilen beeinflusst Gehirnaktivität
- Pro und Contra Geistheilung: Diskussion der wissenschaftlichen Beweislage
Geistiges Heilen bei Tieren, Pflanzen, Einzellern, Pilzen, Bakterien, isolierten Zellen, Enzymen, DNS, anorganischem Material

 

Geistiges Heilen für eine neue Zeit

Cover Geistiges Heilen für eine neue Zeit


 

”Eine fasznierende Sammlung von besten Argumenten dafür, Geistiges Heilen in die Schulmedizin einzubeziehen.”
Stefan B., Bad Säckingen
 

 


Am 17. Juli 1977 fanden sich in der Universität von Loughborough, Grafschaft Leicestershire, mehr als 400 Zuschauer zu einer ungewöhn-lichen Demonstration ein. Mit Hilfe zweier elektronischer Vorrichtungen, sogenannten Mind Mirrors (wörtlich «Spiegel des Geistes»), wollte der Londoner Elektronikfachmann Dr. Cade sichtbar machen, dass zwischen Heilern und Patienten während des Behandlungsvorganges tatsächlich physiologisch Außergewöhnliches geschieht. Bei Mind Mirrors handelt es sich im Prinzip um weiterentwickelte Elektroenzephalographen (EEG), wie sie in keiner neurologischen Praxis fehlen: Über Elektroden, die an der Kopfhaut befestigt sind, werden elektrische Aktivitäten bestimmter Gehirnbereiche gemessen. Während EEGs sie in Kurven umsetzen, machen Mind Mirrors sie als dynamische, mehrfarbige Muster auf einem Monitor sichtbar. An ein solches Gerät wurde nun die englische Heilerin Rose Gladden angeschlossen, an das andere ihre Patientin Nora Forbes. Kaum hatte die Behandlung begonnen, da veränderten sich Gladdens Gehirnwellenmuster sprunghaft. Allmählich glichen sich die Gehirnwellenmuster der beiden Frauen immer weiter an; nach einer Viertelstunde waren sie nahezu identisch.

Mentalen Fernwirkungen auf das Gehirn, wie sie die Bühnenshow von Loughborough nahelegt, sind inzwischen schon wiederholt nachgeforscht worden, und oftmals bestätigte sich dabei jene sonderbare Angleichung von Gehirnwellenmustern , die Fachleute als «interpersonelle Synchronizität» bezeichnen. Am Stanford Research Institute in Menlo Park, Kalifornien, untersuchten die Väter des Remote Viewing (Fernwahrnehmung), Russell Targ und Harold Puthoff, nicht nur das Hellsehen auf Distanz, sondern auch telepathische Übertragungen. In wiederholten Versuchen zuckten vor einem "Sender" unregelmäßig Lichtblitze auf; das EEG-Muster des jeweiligen Empfängers wies just während solcher Blitzperioden eine unerklärliche teilweise Unterdrückung der Alphawellen im Okzipitalbereich auf. Ebenso deutlich reagierte in einem russischen Forschungsprojekt das EEG-Muster eines "Empfängers", wenn ein "Sender" in einem entfernten Raum jeweils zehn Sekunden lang an den Fingern bis zur Schmerzgrenze "elektrisch stimuliert" wurde. In meinem Buch Die Jagd nach Psi schildere ich Telepathie-Experimente, die Mitte der achtziger Jahre an der Nationalen Universität von Mexiko City stattfanden, unter Leitung des Psychologen Jacobo Grinberg-Zylberbaum: Die EEG-Muster von jeweils zwei Personen, die einen halben Meter voneinander entfernt in abgedunkelten, schalldichten Faraday-Käfigen saßen, glichen sich einander in frappierendem Maße zunehmend an, sobald sie sich gedanklich aufeinander einzustimmen begannen. Am stärksten trat dieser Effekt bei Paaren auf, die sich besonders nahe standen und sich vor Messbeginn meditativ aufeinander einstimmten. Von zwei Anläufen, die Befunde aus Mexiko zu replizieren, gelang zumindest einer, während ein anderer fehlschlug.

Auch in Deutschland, am Freiburger Institut für Grenzgebiete der Wissenschaft, ist dem Phänomen kürzlich nachgeforscht worden: mit 38 Freiwilligen - 17 Paare und vier Einzelpersonen -, die über eine Anzeige in einer Lokalzeitung angeworben und mit einem kleinen Honorar bedacht wurden. Diese 38 wurden auf vier Gruppen verteilt: Zwei Experimentalgruppen bestanden aus je sieben Paaren, hinzu kamen zwei Kontrollgruppen. Die Mitglieder der ersten Experimentalgruppe standen einander paarweise besonders nahe: Sie waren Lebensgefährten, miteinander eng verwandt oder befreundet. In der zweiten Experimentalgruppe hingegen bestanden keine solchen persönlichen Beziehungen. Die beiden Kontrollgruppen bestanden aus drei Paaren mit jeweils Verwandten bzw. aus den vier Einzelpersonen. Die Pärchen der ersten Gruppe, mit einander nahestehenden Beteiligten, stimmten sich gemeinsam in einem Institutsraum rund zwanzig Minuten aufeinander ein, unittelbar bevor die Messungen begannen: Dazu wurden sie angehalten, zueinander im Geiste ein "empathisches Band" zu knüpfen, "intensiv die Gegenwart des Anderen zu fühlen" und in diesem Geisteszustand während des gesamten Versuchs zu verweilen; dazu durften sie einander berühren, streicheln oder umarmen, einander anschauen, miteinander meditieren. Anschließend wurde einer davon in einen anderen Versuchsraum geführt, wo sie auf einem bequemen Sessel nahm und allein blieb. Beide Räume waren zu "Faraday-Käfigen" umgebaut worden, die eine vollständige elektromagnetische Abschirmung gewährleisteten; darüber hinaus waren sie schalldicht. Nun wurden beide Versuchspersonen über sechs Kopfelektroden an ein EEG angeschlossen. Darauf folgte eine Messphase von sechs Minuten: In dieser Zeit wurde einer der beiden Teilnehmer auf einem knapp zwei Meter entfernten Monitor kurz hintereinander mehrfach kurzzeitig mit einem optischen Signal stimuliert, ein Schachbrettmuster und dessen Inversionen. Ebenso wurde mit den Paaren der zweiten Experimentalgruppe verfahren - mit dem einzigen Unterschied, dass für sie die vorherige gemeinsame "Einstimmung" entfiel. Bei den zwei Kontrollgruppen hingegen wurde niemand optisch stimuliert. Das verblüffende Ergebnis: Innerhalb der Paare beider Experimentalgruppen korrelierten Gehirnaktivitäten in zeitlicher Nähe zur Stimulation von außen - was darauf hindeutet, dass irgendeine Art von rätselhafter "Übertragung" stattgefunden haben muss. Hingegen spielte die emotionale "Verbundenheit" dabei keine Rolle, entgegen den mexikanischen Befunden.

Ausgeprägte Annäherungen dieser Art auf neurophysiologischer Ebene sind auch schon bei Fernbehandlungen festgestellt worden. In Experimenten mit dem russischen Chemiker, Mediziner und Geistheiler Dr. Alexander Rasin sollen sich EEG-Werte von Patienten auf unerklärliche Weise verändert haben, solange sich der Heiler auf ihr Gehirn konzentrierte; diese Abweichungen unterblieben, wenn er sich ihrer Leber geistig zuwandte. In einer amerikanischen Studie aus dem Jahr 1992 konnten bei einem Patienten, der "blind" von einem Heiler teils durch Handauflegen, teils auf Distanz behandelt wurde, deutlich mehr Gamma-Rhythmen im rechten Frontalbereich gemessen werden, einhergehend mit erhöhter Theta-Aktivität im Bereich des Hinterkopfs.
 
Bei keinem anderen Heiler sind Ferneinflüsse auf das Gehirn bislang häufiger untersucht und bestätigt worden als bei dem Griechen Christos Drossinakis. Mit ihm führte das Stuttgarter "Institut für Kommunikation und Gehirnforschung" unter Leitung des Psychologen Günter Haffelder zwischen 1998 und 2002 bereits fünf Fernwirkungstests durch, jedesmal mit "verblindeten" Versuchspersonen, die nicht wussten, wann und wie lange sie von Drossinakis behandelt wurden.

Bei den Messungen kam die "EEG-Spektralanalyse" zum Einsatz, zu der Haffelder die herkömmliche Elektroenzephalographie in über zwanzigjähriger Forschungsarbeit stetig weiterentwickelt hat. Dabei greifen Elektroden, die an ausgewählten Punkten der Kopfhaut kleben, die Gehirnwellen ab und leiten sie einem Computer zu. Dieser zerlegt die Wellen über spezielle mathematische Formeln ("Fourier-Transformation") in ihre einzelnen Schwingungsanteile. Das Ergebnis macht online ein Monitor graphisch sichtbar, getrennt für linke und rechte Hirnhälfte: Es tauchen dreidimensionale Landschaften auf, mit vielerlei unterschiedlich hohen Bergen, Ebenen und Tälern - eine regelrechte "Landkarte" der Gehirnaktivität.
Am 29. August 1998 wurden Drossinakis und zwei seiner Patienten von Haffelder im Stuttgarter Institut erstmals getestet. Während der Heiler fernbehandelte, saß er in einem anderen Zimmer, vom Patienten durch zwei geschlossene Türen und einen fünf Meter langen Flur getrennt; die "Behandlung" nahm Drossinakis auf ein Zeichen einer Assistentin Haffelders hin auf, die davon gleichzeitig über Sprechfunk eine Kollegin im Zimmer der Versuchsperson verständigte, für diese unhörbar. Die Versuchsperson konnte also unmöglich wissen, wann die Heilung begann, wie lange sie dauerte, wann sie endete. Zum abschließenden Kontaktheilen (durch Handauflegen) wurde Drossinakis dann ins Zimmer der Versuchsperson geführt, wo er, seitlich sitzend, die rechte Hand auf den oberen Brustbereich des Patienten legte.

"Die Messergebnisse sind äußerst eindrucksvoll", fasst Dr. Haffelder zusammen: Nicht nur das Handauflegen schlägt sich im EEG von Behandelten nieder, sondern auch das Fernbehandeln von einem anderen Raum aus - auch wenn der Behandelte gar nicht weiß, wann der Heiler mit ihm arbeitet. Unter anderem nimmt im Bereich der Delta-Wellen (bis 3 Hertz = Schwingungen pro Sekunde) die Gehirnaktivität sprunghaft zu. "Irgendwie scheinen ihre Gehirne miteinander zu kommunizieren", mutmaßt Dr. Haffelder. Beim Test von 1998 verstärkte sich der Effekt noch, wenn der Patient während der Fernbehandlung ein Amulett in der Hand hält - was darauf hindeuten könnte, dass von diesem Objekt ein zusätzlicher Einfluss ausgeht.

Von diesem Erfolg ermutigt, entschloss sich Haffelder zu einer Fortsetzung des Tests. Am 23. September 2000 ließ er in seinem Stuttgarter Institut eine EEG-überwachte Patientin von Christos Drossinakis "fernbehandeln" - diesmal über eine Distanz von rund 2400 Kilometern. Währenddessen hielt sich der Heiler in der griechischen Hafenstadt Thessaloniki auf.  An beiden Orten waren Ärzte und Wissenschaftler Zeugen.
Als Versuchsperson stellte sich die 45jährige Pädagogin Christel B. zur Verfügung. Seit sie vor zehn Jahren eine Bronchitis verschleppt hatte, litt sie an starkem chronischen Husten und Stimmbandproblemen, vermutlich verstärkt durch den jahrelangen Aufenthalt in schadstoffbelasteten Schul- und Wohnräumen. Außerdem machte ihr seit einem Dreivierteljahr eine schmerzhafte Gelenkentzündung zu schaffen.

Nachdem Christel B. an ein EEG angeschlossen worden war, bereitete sie sich 16 Minuten lang durch Atem-, Entspannungs- und Konzentrationsübungen auf den Test vor. Nach einer kurzen Pause begann dann die eigentliche Testphase, wiederum 16 Minuten lang: Irgendwann innerhalb dieses Zeitraums, auf ein verdecktes Signal von Haffelder hin, begann Drossinakis damit, von Griechenland aus auf Christel B. geistig einzuwirken.

Als Haffelders Team die Hirnstrombilder der Fernbehandelten auswertete, fielen ihm nicht weniger als fünf Besonderheiten auf, die "auf einen intensiven Kontakt mit dem Heiler hinweisen (...) Die Messergebnisse der EEG-Spektralanalyse dokumentieren in eindrucksvoller Weise die gezielte Arbeit des Heilers und die präzise eintretende Wirkung bei der Versuchsperson."

Mindestens ebenso bemerkenswert wie die EEG-Befunde findet Haffelder, was aus den Beschwerden der Fernbehandelten wurde. Ihr chronischer Husten verschwand vom selben Tag an. Und auch "meine monatelangen Gelenkschmerzen waren schlagartig weg - und sind seither nicht wiedergekehrt", versichert Christel B.

Von ihren Symptomen "konnte Drossinakis unmöglich gewusst haben", bestätigt Haffelder. "Niemand, weder ich noch sonstwer im Institut, hatte ihn zuvor darüber informiert. Als ich ihn aber unmittelbar nach Abschluss der Messungen anrief, berichtete er mir zuallererst, dass er während des Versuchs plötzlich grauenvolle Schmerzen in den Handgelenken gespürt habe. 'Es fühlte sich so an, als hätte mir jemand Nägel hineingebohrt.' Deswegen war er sogar nahe daran, den Versuch abzubrechen." Auf mysteriöse Weise hatte Drossinakis anscheinend erfasst, woran die Patientin litt, und "übernahm" ihre Beschwerden - für Haffelder ein Indiz dafür, dass bei einer Geistheilung keine einseitige Einwirkung stattfindet, sondern ein Informationsfluss in beide Richtungen.

Am 13. November 2001 folgte ein dritter Versuch. Diesmal hielt sich Christos Drossinakis in der Abteilung Nuklearmedizin eines Koblenzer Krankenhauses auf. Während in einem Positronen-Emissions-Tomographen (PET) seine Gehirnaktivität gemessen wurde, "fernbehandelte" er eine Versuchsperson, die zeitgleich im Stuttgarter Institut EEG-überwacht wurde. Dort wurden wiederum Anomalien registriert.

 Während des Fünften Weltkongresses für Geistiges Heilen (19. Basler Psi-Tage) in Basel wiederholte Haffelder das EEG-kontrollierte Fernheilexperiment am 1. Dezember 2001 vor mehreren hundert Augenzeugen auf offener Bühne - abermals mit Erfolg. Bei dem Live-Experiment vor 800 Augenzeugen versuchte Christos Drossinakis, durch bloße Konzentration eine Versuchsperson zu erreichen, die mehrere Meter von ihm entfernt saß und ihn nicht sehen konnte. Der "Fernbehandelte" weiß nicht, ab wann und wie lange sich Drossinakis auf ihn konzentriere. Reagierte sein Gehirn trotzdem darauf? Und was geschieht währenddessen in seinem Gehirn? Das konnten Besucher der "Basler Psi-Tage" auf einer Video-Großprojektion live mitverfolgen. Als Versuchsperson fungierte ein chronisch Schmerzkranker. Innerhalb des elfeinhalbminütigen Messzeitraums begann Christos Drossinakis auf ein verdecktes Signal hin nach exakt einer Minute und elf Sekunden, den Patienten "fernzubehandeln". Wenig später überwog in seinem EEG ein bestimmtes Delta-Muster, besonders langsame Hirnstromwellen mit einer Frequenz zwischen 1 und 4 Hertz (Schwingungen pro Sekunde), wie sie gewöhnlich nur in tiefem Schlaf, im Traum oder in Trance auftreten.  Ein "nahezu identisches" Wellenmuster (Haffelder) kam unmittelbar darauf auch im EEG des Patienten zum Vorschein - rhythmisch an- und abschwellend, wie auf wiederholte unsichtbare Anstösse von außen hin. Ein solches "gepulstes Delta", so erläuterte Haffelder den Zuhörern, weise darauf hin, dass sich "zwischen Heiler und Patient Felder aufbauen, über die Informationen übermittelt werden. Hier hat eine sehr intensive Verbindung stattgefunden."

Was war innerhalb der zehn Behandlungsminuten aus den Beschwerden des Patienten geworden? "Im Moment sind die Schmerzen weg", staunte er. Für einen Belastungstest verließ er ohne Gehhilfe den Saal; draußen lief er eine 50stufige Treppe hinunter und wieder hinauf - und berichtete dem Publikum anschliessend von einem "ganz tollen Laufgefühl. Das Knie tut überhaupt nicht mehr weh, Hüfte und Genick auch nicht. Im Bereich der Lendenwirbel haben die Schmerzen um fünfzig Prozent nachgelassen."

Anfang April 2002 flog Christos Drossinakis nach Kyoto, Japan, begleitet von einer wissenschaftlichen Assistentin des "Instituts für Kommunikation und Gehirnforschung" in Stuttgart. Von dort aus versuchte der gebürtige Grieche, zu vorher verabredeten Zeitpunkten durch bloße Konzentration vorgegebene Ziele in drei europäischen Forschungslabors zu erreichen (siehe “Das 15’000 km-Experiment”). An einen Elektroenzephalographen (EEG) angeschlossen, "sandte" er "Energie" zu einer Versuchsperson, deren Hirnströme im Stuttgarter Institut währenddessen ebenfalls aufgezeichnet wurden. Im selben Augenblick, in dem Drossinakis´ EEG seine Konzentrationsphase anzeigte, begannen sich die Hirnwellenmuster des Fernbehandelten rätselhaft zu verändern. Für den Leiter des Instituts, den Physiker und Psychologen Günter Haffelder, steht "außer Frage, dass hier irgendein ‚Kontakt' zustande gekommen ist - wie, das wissen wir nicht."

Ähnliche Einzelfallbeobachtungen wie Haffelder hatten andere Forscher schon Anfang der neunziger Jahre gemacht. Eine amerikanische Studie aus dem Jahr 1992 berichtet von Fernheiltests mit einem polnischen "Bioenergetiker", auf dessen Bemühungen hin im Gehirn eines Klienten "Beta- und Gamma-Rhythmen hoher Amplituden im rechten Frontalbereich" sowie "Theta-Rhythmen mit niedriger Amplitude im linken Occipitalbereich und zentral" auftraten.

Diese Befunde werden neuerdings durch Studien mit größeren Probandenzahlen untermauert. Im Jahr 2000 ließ der amerikanische Arzt Dr. Norman Shealy vom "Holos-Institut für Gesundheit" in Springfield, Montana, einer der weltweit profiliertesten Fürsprecher Geistigen Heilens, insgesamt 110 Versuchspersonen unter EEG-Kontrolle fernbehandeln. Die Gehirnaktivitäten der 70 Frauen und 40 Männer, zwischen 19 und 74 Jahren alt, wurden jeweils eine Stunde lang kontinuierlich gemessen, nachdem sie es sich in einem ruhigen Raum auf einer Liege bequem gemacht hatten. Während der ersten zwanzig Minuten konzentrierten sie sich mit geschlossenen Augen darauf, tief zu atmen und zu entspannen. In den darauffolgenden zehn Minuten wurde ihnen, ohne ihr Wissen, "Energie gesandt" - durch einen von fünf Heilern, die teils in einem dreißig Meter entfernten Institutsgebäude saßen, teils über 25 Kilometer entfernt waren. Dazu lag den Heilern nichts weiter vor als ein Polaroidfoto des jeweils Fernzubehandelnden vor, außerdem erfuhren sie Name und Alter. Im Anschluss an die Fernbehandlungsphase wurde die EEG-Kontrolle noch eine halbe Stunde fortgesetzt. "In sämtlichen Fällen", so berichtet Shealy, “waren deutliche Veränderungen der EEG-Aktivität festzustellen. Am ausgeprägtesten nahm in allen Gehirnbereichen die Delta-Aktivität zu; weniger signifikant war ein Zuwachs an Theta- und Alpha-Aktivitäten." Bei 60 der 100 Heilsitzungen sollten die Heiler entweder zuerst den vorderen oder hinteren Bereich des Gehirns aktivieren und ihre Aufmerksamkeit anschließend auf die jeweils anderen Zielregion ausrichten; in all diesen Fällen traten vermehrte EEG-Aktivitäten in den "angepeilten" Bereichen auf.

Am häufigsten erforscht wurden Fernheilwirkungen auf das menschliche Gehirn bisher vermutlich in Fernost, auch wenn Informationen von dort nur spärlich nach Westen dringen. Eine Fundgrube ist eine Datenbank zur Qi-Gong-Forschung, die der amerikanische Wissenschaftler Kenneth Sancier vom Materials Research Laboratory am Stanford Research Institute führt.26 Sancier, zugleich Vizedirektor eines Qigong-Instituts an der 1973 gegründeten "Ost-West-Akademie für Heilkünste" (East West Academy of Healing Arts) in San Francisco, hat darin Studien versammelt, über die an internationalen Qi Gong-Konferenzen berichtet wurde, überwiegend in China. Darin findet sich unter anderem die Schilderung eines Forschungsprojekts, die beim "Zweiten Weltkongess für Akademischen Austausch über Medizinisches Qigong" 1993 in Peking vorgestellt wurde. Hierbei scheint es Qi Gong-Meistern unter Doppelblindbedingungen gelungen zu sein, ratselhafte EEG-Veränderungen in Versuchspersonen hervorzurufen, indem sie ihnen ohne ihr Wissen "externes Qi" zuleiteten. Eine japanische Qi Gong-Studie aus demselben Jahr bestätigt diese Beobachtung.

Legt die vielfach beobachtete EEG-Synchronisation zwischen Heilern und Behandelten nicht die Vermutung nahe, dass es zwischen ihnen zu einer Resonanz unbekannter Art kommt?


Literaturhinweise in Geistiges Heilen - Das Große Buch sowie Fernheilen, Band 2.

 


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