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Geistiges Heilen für eine neue Zeit
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METHODEN der Geistheilung

Silva Mind Control -
Geistiges Heilen als “Wegprojizieren”


Ausführlich dargestellt und erörtert werden diese und weitere Formen von Geistheilung in Geistiges Heilen - Das Große Buch, Geistheiler - Der Ratgeber und Fernheilen, Band 1.

Navi GEISTIGES HEILEN – METHODEN. TRADITIONELL:  Handauflegen / Gebetsheilen / Fernheilen / Gruppenheilen / Heilen an besonderen Orten / Mediales Heilen / Schamanismus / Exorzismus / Heilen mit Fetischen / Magnetopathie / Besprechen / Qi Gong / Chakratherapie. NEUERE: Bioenerget. Heilen / Chios-Heilen / Deep Field Relaxation / Esoterisches Heilen / Geistiges Heilen mit “Liebe” / Huna-Heilen / Johrei / Kosmisches Heilen / Magnified Healing / Mahatma Healing / Maniah / Matrix-Energetik / Orgon-Therapie / Orion Healing / Prana-Heilen / Quantenheilen / Radionik / Reconnective Healing / Reiki / Silva Mind Control / Spiritual Human Yoga / Therapeutic Touch / Typ1-Heilen. Geistiges Heilen: die Einheit in der Vielfalt
 

Mit Karrieren, in denen sich der American Dream "Vom Tellerwäscher zum Millionär" aufs Märchenhafteste verwirklicht, kann durchaus auch die Esoterikszene aufwarten. Kaum ein Werdegang beweist dies eindrucksvoller als der eines gewissen José Silva.

Am 11. August 1914 in Laredo im US-Bundesstaat Texas geboren, nahe der Grenze zu Mexiko, verliert er mit vier Jahren seinen Vater. Als die Mutter bald darauf wieder heiratet, wird er mit zwei Geschwistern zur Großmutter abgeschoben. Um die Familie durchzubringen, verkauft José Zeitungen, putzt Schuhe, nimmt Gelegenheitsjobs an. Zur Schule geht er nie. Mit fünfzehn beginnt er Radios zu reparieren, und sein Laden floriert. Im April 1944 wird er zum Militärdienst eingezogen, wobei er es mit seinen Elektronikkenntnissen immerhin bis zum Ausbilder in der Fernmeldetruppe bringt. 1946 aus der Army entlassen, unterrichtet er teils als Lehrer am College von Laredo, wo er für Schüler ein Elektronik-Labor einrichtet; teils baut er sein Reparaturgeschäft, das sich nun auch defekter Fernseher annimmt, zum größten der ganzen Stadt aus. Im Laufe der Zeit kann er daraus stattliche Rücklagen von rund einer halben Million Dollar bilden. Davon kann er nicht nur seine Familie mit zehn eigenen Kindern ernähren, sondern sich den nötigen Freiraum verschaffen, um einer Frage nachzugehen, die ihn nicht mehr loslassen sollte: Kann der menschliche Geist durch Schulung verbessert werden? Lässt sich mit der richtigen Methode beispielsweise Lernfähigkeit und Intelligenz erhöhen - oder sind Menschen insofern schon genetisch festgelegt?

Fasziniert hatte sich José Silva Forschungsergebnisse angelesen, denen zufolge bei geistiger Tätigkeit Elektrizität produziert wird; dabei produziert das Gehirn Wellen, die je nach Bewusstseinszustand unterschiedliche Frequenzen aufweisen. Hellwach, wenn wir Wahrnehmungen verarbeiten, schlussfolgern, urteilen und entscheiden, schwingt es im Alpha-Rhythmus. Als Elektroniker wusste Silva überdies: Der ideale Stromkreis ist der mit dem geringsten Widerstand, denn er nutzt die elektrische Energie am besten aus. Könnte es sein, dass auch unser Gehirn effektiver arbeitet, wenn man den "Widerstand" verringert? Wie könnte er herabzusetzen sein?

Eine Zeitlang experimentierte Silva mit Hypnose - zunächst an seinen eigenen Sprösslingen, dann auch mit Kindern aus der Nachbarschaft. Tatsächlich besserten sich ihre Schulleistungen erheblich; Aufnahmefähigkeit, Gedächtnis und Verständnis nahmen zu. Offenbar führte Hypnose zu einem Zustand, in dem das Gehirn leistungsfähiger wird, wenngleich seine Aktivität herabgesetzt ist; bei niedrigeren Frequenzen, im "Beta-Zustand", kann es mehr Informationen aufnehmen und verarbeiten. Diese Informationen scheinen bisweilen auch über außersinnliche Kanäle zu kommen: Seine zehnjährige Tochter Isabel verblüffte Silva damit, dass sie im Zustand konzentrierter Entspannung oftmals Fragen beantwortete, die er ihr noch gar nicht gestellt hatte.

Von diesem Moment an verlagerte sich Silvas Interesse von der IQ-Optimierung auf das Entfesseln latenter Psi-Fähigkeiten. Auch kam er bald von Hypnose ab, weil sie das Denken in Abhängigkeit halte, wie er fand. Silva war auf Übungen aus, die das Gehirn zugleich beruhigen und wach halten - und ihm dabei seine Autonomie belassen. Sein Lebenswerk, die Bewusstseinstechnik der Silva Mind Control (SMC), ist eine Ansammlung solcher Übungen, die Kursteilnehmern binnen 40 bis 48 Stunden, verteilt auf vier Tage, vermittelt werden. Sie setzen auf entspannte Konzentration und intensive bildhafte Vorstellung (Visualisierung), um tiefere Bewusstseinsebenen zu erreichen - den "Alpha-Zustand", die "Grundstufe". Er ähnelt tiefer Meditation, ist aber, wie Silva betont, nicht "passiv" wie diese, sondern "dynamisch": Jene vollkommene innere Ruhe und Harmonie, die geübte Meditierer erreichen, ist nicht Selbstzweck, sondern Ausgangspunkt weltbewegender geistiger Aktionen. Wer den "Alpha-Zustand" mittels der Silva-Übungen erreicht und nutzt, soll über eine "universelle Methode zur Steigerung der Kreativität und Leistungsfähigkeit des menschlichen Geistes" verfügen - eine Allzweckwaffe gegen alles Unschöne dieser Welt: Er kann "Stresssituationen überwinden, das Gedächtnis verbessern, die Schaffenskraft auf allen Gebieten steigern, alle als unangenehm empfundenen Gewohnheiten (Rauchen, Alkohol, Drogensucht usw.) erfolgreich bekämpfen, alle im Leben auftauchenden Probleme beherrschen", Arbeit, Geld und Liebe beibringen, sich außersinnliche Wahrnehmungen aller Art verschaffen - und "geistige Heilkräfte aktivieren". Dabei "ist eine Anwesenheit des Kranken oder Leidenden gar nicht notwendig. Das Heilen funktioniert auch so." Denn "unser Bewusstsein ist nicht auf unseren Kopf beschränkt", lehrt Silva, "es greift darüber hinaus. Um dies wirksam tun zu können, muss es durch das Wollen motiviert, durch das Glauben genährt und durch das Erwarten gezündet werden." Gelingen soll die "Zündung" zuverlässig, wie SMC-Kursanbieter in Aussicht stellen: "An einem einzigen Wochenende kannst Du alles lernen, was Du Dir wünschst", so locken sie im Internet.

Ab 1953 brachte Silva zehn Jahre damit zu, 39 Freiwillige aus der Familie und dem Freundeskreis in seiner bewusstseinserweiternden Technik zu trainieren, wobei er diese immer wieder abwandelte und ergänzte. 1963 gründete er die "Laredo Parapsychology Foundation Inc.", drei Jahre später stand der bis heute propagierte 48-Stunden-Kurs. 1965 schickte Silva an US-Präsident Lyndon B. Johnson das schriftliche Angebot, sein Programm kostenlos der Regierung zur Verfügung zu stellen, aus dem tiefen Gefühl einer Verpflichtung heraus, die er gegenüber Gott, dem Land und der Menschheit empfinde; es wurde brüsk abgelehnt. Daraufhin ging Silva 1966 an die Öffentlichkeit, und die Erfolgsstory nahm ihren Lauf.

Wie behandelt ein SMC-Fernheiler? Von Silva hat er gelernt, dazu in drei Schritten vorzugehen:

1. Er beschafft sich Informationen über den Zustand des Patienten. Falls ihm keine "objektiven" Angaben vorliegen, kann er sie sich ohne weiteres "mental" beschaffen. Dazu genügt es notfalls, Vorname, Alter, Geschlecht und Wohnort des Betreffenden zu kennen. Auf  der "Alpha-Grundstufe" gelingt es dann, den Betreffenden "auf den eigenen geistigen Bildschirm" zu projizieren, ihn sich dort möglichst "intensiv und zuversichtlich" zu "vergegenwärtigen", ihn im Geiste abzutasten und dabei aufzuspüren, was ihm fehlt. (Auf die Brauchbarkeit der SMC-Technik für "Psi-Diagnosen" gehe ich im zweiten Band näher ein; hier steht der therapeutische Anspruch im Vordergrund.)

 2. Nun visualisiert der Fernheiler "links davon ein weiteres Bild" auf der inneren Leinwand, "das zeigt, dass etwas getan wird, um die Krankheit zu heilen". Dabei bedient er sich diverser Gerätschaften aus einem "inneren Laboratorium", das er sich ausgemalt hat: imaginärer "Instrumente, mit denen auf mentalem Wege Anomalitäten ... korrigiert werden können. (...) Dazu zählen beispielsweise "ein feines Sieb, um Fremdstoffe aus dem Blut zu filtrieren; eine hochempfindliche Bürste, um das weiße Pulver (Kalzium) wegzuwischen, das bei Arthritisfällen mental entdeckt werden kann; Wässerchen für schnelles Heilen; Bäder, um die Hände in Unschuld zu waschen, oder eine Stereoanlage mit besonderer Musik, um gehetzten Personen Ruhe zu gewähren." Beim Einsatz dieser Phantasieinstrumente, aber auch bei Diagnostizieren und der Kontrolle von Behandlungseffekten lässt sich der SMC-Heiler durch "Ratgeber" assistieren: personalisierte "innere Stimmen".

3. "Noch weiter links" auf seinem geistigen Bildschirm "projiziert" der Fernheiler nun ein weiteres "intensives Bild, das die Person bei bester Gesundheit und voller Energie und Optimismus zeigt. (...) Dieser bestimmte Moment ist entscheidend für die Schaffung einer festen Überzeugung, dass das glückliche Bild, das Sie sich nun von der Person machen, das echte Bild ist - nicht, dass es echt werden oder echt sein wird, sondern dass es echt ist. Der Grund dafür liegt darin, dass Ihr Bewusstsein auf dieser meditativen Ebene ... mit den Ursachen im Bunde ist. ... Wenn Sie sich (...) etwas mit Überzeugung vergegenwärtigen, dann bewirken Sie etwas. Kümmern Sie sich nicht darum, was Sie der Zeit durch das Austauschen von ‚wird' durch ‚ist' antun. Die Zeit ist auf dieser Ebene ein anderer Begriff."

Durch konsequente Anwendung dieser Therapieform will Silva ab Ende der fünfziger Jahre "eine stattliche Anzahl Heilungen verzeichnet" haben - "genug, um mir im amerikanisch-mexikanischen Grenzgebiet einen gewissen Ruf als Heiler zu verschaffen." Als "eine meiner frühen Heilungen" präsentierte er in seinen Kursen, Vorträgen und Büchern gerne die wundersame Genesung eines Gemeindepfarrers aus Laredo. Seit fünfzehn Jahren habe der Geistliche an schmerzhaften Knieschwellungen gelitten, was ihn nicht nur oft ans Bett fesselte, sondern auch daran hinderte, Messen zu zelebrieren. Doch drei Tage, nachdem Silva ihm 1959 einen ersten Besuch abstattete, "konnte er gehen und knien, und seither hat er nie wieder Beschwerden mit seinen Knien gehabt." Silva "machte es folgendermaßen": Im Zustand entspannter Aufmerksamkeit "begann ich, mir ihn in besserem Gesundheitszustand zu vergegenwärtigen", und minutenlang "behielt ich das Bild des völlig gesunden Pfarrers bei. Mittlerweile stieß mein Gehirn gewissermaßen einen ‚mentalen Schrei' aus, und die Energie dieses Schreis trug das sorgfältig gehütete Bild der vollkommenen Gesundheit genau dorthin, wo es hingehen sollte."

Die simple therapeutische Quintessenz von Silva Mind Control lautet also: Denk´ Dir im richtigen Bewusstseinszustand eine Krankheit weg - dann ist sie weg. Dies als tiefschürfende Verschmelzung von "östlicher und westlicher Weisheit" zu feiern, gelingt wohl erst nach konsequentem Verlassen des Beta-Zustands. Im wohlfrisierten Lebenslauf, den die SMC-Zentrale verbreitet, kommt Silva als hochgebildeter Gelehrter daher. Als "einer der schöpferischen Gelehrten seiner Zeit" soll sich Silva auf eine "22 Jahre" währende "Odyssee wissenschaftlicher Forschung" begeben haben, die er damit zubrachte, "der Welt größte Geister jeder Disziplin zu studieren - einschließlich Wissenschaftler, religiöse Führer, nichttraditionelle Heilgruppen, Psychologen und östliche Philosophen". Unter anderem sollen "Freud, Jung und Adler durch ihre Werke zu seinen Lehrern" geworden sein. Solche plumpen Mythenbildungen passen schwerlich zu dem "schlichten Menschen aus einfachen Verhältnissen", als der José Silva von Vertrauten charakterisiert wird. Weit davon entfernt, ein analytisch grübelnder Kopf zu sein, fand "der kraftvolle, untersetzte Mann mit einem liebenswürdigen Gesicht, über das oft ein Lächeln huscht", vor allem aber mit bewundernswertem Geschäftssinn, Beharrlichkeit und Mut zum synkretistischen Plagiat eine Marktlücke, in die auch andere esoterische Heilsbringer erfolgreich gestoßen sind: Je komplizierter die Welt, desto mächtiger wird das Bedürfnis nach simplen Wegen und Lösungen - gerade bei leidlich intelligenten Zeitgenossen, die unter dieser Komplexität bewusster leiden als schlichtere Gemüter. Dazu dienen

-  Anleihen bei den Platitüden "positiven Denkens"

-  eine Kopie der weltverbessernden Utopien der "Transzendentalen Meditation" (TM)

-   eine Regression zu frühkindlicher Mentalmagie. (Müssen unsere Vorschulkinder einfach lernen, sich im Beta-Zustand konzentrierter Aufmerksamkeit den Mond als humanoid auszumalen, damit sie ihm mit ein paar Fingerbewegungen auf ihrem "geistigen Bildschirm" ein Gesicht malen können?)

-  und die Vergötterung eines brachliegenden, angeblich grenzenlosen Potentials in uns, das nur der richtigen Psychotechnik harrt, um sich explosionsartig zu entfalten. Es mag durchaus mehr als eine zufällige Koinzidenz darin liegen, dass in den gleichen "22 Jahren Forschung", in denen Silva sein Lehrgebäude entwickelt haben soll, die Scientology in Nordamerika ihren grandiosen Siegeszug antrat. Silvas Überhöhung des "Beta-Menschen" erinnert peinlich an die Vision, mit welcher ein mittelmäßiger Science-Fiction-Autor namens Lafayette Ronald Hubbard um 1950 die "Dianetik" als "Die moderne Wissenschaft von der geistigen Gesundheit" in die Welt setzte. In jedem von uns, lehrte Hubbard, stecke ein "Thetan" (von Theta, dem griechischen Symbol für "Gedanke" oder "Geist"): ein unsterbliches, allmächtiges, allwissendes Wesen, das bedauerlicherweise vergessen hat, was es in Wirklichkeit ist. Zu diesem Wissen will uns die "Scientology" zurückführen.

Leider scheint die "dianetische" Läuterung bis heute kein einziges Exemplar dieser Spezies produziert zu haben - und ebenso schwer fällt es, Absolventen von SMC-Kursen ausfindig zu machen, deren therapeutische Leistungen auch nur annähernd halten, was in Werbeprospekten vollmundig versprochen wird. Mehr als anrührende Anekdoten, die im nachhinein keiner mehr überprüfen kann, hat die ausufernde SMC-Literatur bislang nicht hervorgebracht. Auch José Silva selbst kann nicht unbedingt nachgesagt werden, er habe in dieser Hinsicht sonderlichen Ehrgeiz entwickelt - was angesichts seines betont "wissenschaftlichen" Anspruchs einigermaßen erstaunt.

Alles andere als "wissenschaftlich" nimmt sich auch Silvas grundsätzliche Weigerung aus, Fehlschläge publik zu machen: SMC-Absolventen werden nachdrücklich dazu angehalten, Stillschweigen zu bewahren, wenn es mit ihrer totalen "Geistkontrolle" nicht so geklappt hat wie erhofft; entdecken Kursteilnehmer, dass ein Mitglied versagte, so sollen sie ihn keinesfalls darüber aufklären. Denn jede solche Desillusionierung zerstöre eben jene Gemütsverfassung ungebrochener Zuversicht, derer es bedürfe, um außersinnlich Weltbewegendes zu leisten.

Und nicht nur überzeugend dokumentierte Einzelfälle von SMC-Heilerfolgen, auch wissenschaftliche Tests und Experimente seitens unabhängiger Forschungsinstitute machen sich vorerst bestürzend rar - wenngleich der mittlerweile zum Global Player ausgewachsene Bewusstseinserweiterungskonzern "Silva International" das nötige Kleingeld dafür mühelos zusammenbrächte, wenn er nur wollte. (Zwei Studien mit enttäuschendem Ausgang, die sich mit der hellsichtigen Diagnostik von Silva-Schülern befassten, stelle ich im zweiten Band vor.) Stattdessen ziehen es SMC-Propagandisten vor, sich abfällig über herkömmliche Forschungsbemühungen zu äußern: Da diese "größtenteils linkshirnorientiert" seien, "würden sie nicht die erhöhte Aktivität der rechten Hirnhälfte wiederspiegeln, die eine der besonderen Vorzüge des Silva-Trainings ausmacht." So immunisiert man eigene Überzeugungssysteme vorsorglich gegen Kritik - und verlagert sie dadurch in die religiöse Sphäre.
Überaus distanziert äußert sich der amerikanische Arzt und Heiler Dr. Daniel Benor, der seit zwei Jahrzehnten Forschungsergebnisse über Geistiges Heilen sichtet und kritisch einordnet: "Nach meinem Eindruck, der sich auf die Teilnahme an Kursen, auf persönliche Kontakte mit zahlreichen Absolventen und Erfahrungen mit vielen SMC-Heilern stützt, sind die Behauptungen von ‚Silva Mind Control' krass übertrieben. Nur wenige der besseren Heiler, und noch weniger unter den durchschnittlichen, sind gut in Ferndiagnostik, und deshalb würde ich schwerlich erwarten, dass unerfahrene, nach ein paar Übungsstunden, mehr als bloß mäßigen Erfolg haben"; gleiches gilt für Ferntherapie.
 
Übereifrige Skeptiker verkennen allerdings, dass ein Mangel an Evidenzen nicht heißen muss, es seien keine beizubringen. Zumindest ein paar Berichte darüber, was eine spärliche Zahl von SMC-Absolventen während und nach ihren Silva-Kursen in vereinzelten Fällen diagnostisch und therapeutisch zustande gebracht haben, wären nur dann als unerheblich abzutun, wenn allen Beteiligten, auch den glaubwürdigsten, pauschal Wichtigtuerei, Lug und Trug unterstellt würde. Immerhin hat über ein Jahrhundert parapsychologische Forschung eine Fülle beachtlicher experimenteller Hinweise darauf erbracht, dass Phänomene wie Telepathie, Hellsehen, Präkognition tatsächlich existieren - und wenn es diese Formen außersinnlicher Wahrnehmung gibt, dann nähme es Wunder, wenn sie nicht hin und wieder auch in irgendeinem von hunderttausenden Silva-Kursen auftreten, zumal jener innere Zustand entspannter Aufmerksamkeit, zu dem sie hinführen, Psi-Leistungen erwiesenermaßen fördert. Fraglich ist vielmehr, ob sie auch nur annähernd so häufig, ausgeprägt und willentlich abrufbar auftreten, wie SMC-Ideologen weismachen; und ob SMC-Praktizierende insofern einen nennenswerten Vorsprung gegenüber Aktivisten anderer esoterischer Humanveredelungsprojekten haben. Beides darf bislang bezweifelt werden: Von einer "Alpha-Grundstufe" aus agieren vermutlich die meisten erfolgreichen Heiler, ob sie ihren besonderen Bewusstseinszustand nun so etikettieren oder nicht.

Die Beweislage steht, bisher jedenfalls, in geradezu groteskem Missverhältnis zu den Versprechungen, mit denen Kursteilnehmer angeworben werden. Dem Erfolg der "Silva Mind"-Bewegung tut dies allerdings nicht den geringsten Abbruch: Bis Mitte der siebziger Jahre sollen über vier Millionen Menschen in 53 Ländern SMC-Diplome erworben haben - inzwischen wird ihre Zahl auf fünf bis sechs Millionen geschätzt, verteilt auf 107 Staaten rund um den Globus; Kursangebote werden mittlerweile in 29 Sprachen gemacht. Für die Weiterverbreitung sorgen "zertifizierte Instruktoren" (Certified Silva Method Instructors, kurz CSMIs), die sich über Kursgebühren von durchschnittlich 350 bis 450 US-Dollar zurückholen, was sie selbst an Ausbildungs- und Zulassungskosten investieren mussten. Die Fäden zusammen hält "Silva International Inc.", ein clever gemanagter, deutlich profitorientierter Eso-Konzern, der sich noch weitgehend im Besitz des Silva-Familienclans befindet.
Nähme sich jeder bisherige SMC-Absolvent pro Woche auch nur eines einzigen chronisch Kranken an, so gäbe es binnen vier Jahren auf unserem Planeten nur noch medizinische Akutfälle. Warum haben Ärzte, seit es Silva Mind Control gibt, trotzdem eher mehr zu tun als vorher?

Auch darauf findet sich in Silvas Schriften vermutlich eine inspirierte Antwort. Es sei "mehr als ein bloßer Kinderglaube", so versichert er, "wenn es heißt, wir dürften unseren Wunsch nicht ausplaudern. Dahinter steckt eine Weisheit. Die Geheimhaltung unseres Wunsches", zum Beispiel nach einer Heilung, "scheint ein Mittel zu sein, durch das die Verflüchtigung der Energie des Wunsches verhindert werden und möglicherweise sogar weitere Energie hinzugefügt werden kann. Aus diesem Grunde raten viele Mind-Control-Ausbilder sowie auch ich selbst den Teilnehmern, ihre Heilarbeit für sich zu behalten." Wie nationale Gesundheitsstatistiken befürchten lassen, blieb der Rat allzuoft ungehört, und auf ihm beharren kann der legendenumwobene Schulgründer nicht mehr: Er starb am 7. Februar 1999, allen Bemühungen von Silva-Mind-kontrollierten Fernheilern zum Trotz.


Quellenangaben und weitere Literaturhinweise in Fernheilen, Band 1.

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